Zwölf bayerische HAWs erfolgreich im KI-Wettbewerb im Rahmen der Hightech Agenda Bayern
Angewandte KI-Forschung sichert wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt.
Künstliche Intelligenz (KI) stellt einen Schwerpunkt der Hightech Agenda der bayerischen Staatsregierung dar. Mit der Bekanntgabe der Hightech Agenda Bayern durch den bayerischen Ministerpräsidenten wurden neben dem KI-Zentrum in München KI-Knotenpunkte in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt zur Stärkung des Technologiestandorts Bayern geschaffen. Zusammen mit 50 wettbewerblich vergebenen KI-Professuren soll ein landesweites Netzwerk der KI-Forschung aufgebaut werden. In einer Pressekonferenz in München stellte Wissenschaftsminister Bernd Sibler heute zusammen mit dem Vorsitzenden der Expertenkommission sowie Vertretern der Hochschulen die Ergebnisse des seit Beginn des Jahres laufenden Wettbewerbs vor. In ganz Bayern werden Professuren für künstliche Intelligenz an Universitäten, Hochschulen (HAW) und Kunsthochschulen eingerichtet. Eine hochkarätige und internationale Expertenkommission unter Leitung des langjährigen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Prof. Dr. Peter Strohschneider, hat aus 175 Bewerbungen bayerischer Universitäten und Hochschulen (HAW) in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren die erfolgreichen Anträge ausgewählt.
KI-Forschung mit Anwendungsbezug
17 KI-Professuren werden an zwölf Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen geschaffen. „Heute geht es mehr denn je um die Erforschung der Anwendung von KI“, sagte Prof. Dr. Walter Schober. Der Präsident der Technischen Hochschule Ingolstadt vertrat als Vorsitzender von Hochschule Bayern die Hochschulen (HAW) auf der Pressekonferenz des Staatsministers. Er ergänzte: „Erst mit der Anwendung der Wissenschaft schaffen wir gesellschaftliche Mehrwerte, technologische Wettbewerbsfähigkeit und sichern den Wohlstand in unserem Land. Die HAW bringen mit den neu gewonnenen Professuren die KI in den Einsatz – und das flächendeckend vom Norden Bayerns mit den Hochschulen Aschaffenburg, Coburg, Hof und Ansbach über die Mitte Bayerns mit den Hochschulen Regensburg, Deggendorf, Landshut und Ingolstadt bis in den Süden Bayerns mit den Hochschulen München, Augsburg, Kempten und Rosenheim.“ Die ausgewählten Hochschulen (HAW) werden sukzessive ab Herbst 2020 ihre eingereichten Konzepte umsetzen. Prof. Walter Schober verweist beispielhaft auf Anwendungsfelder im Bereich der Mobilität, der Gesundheitswissenschaften, der Materialwissenschaften oder der Energietechnik. „Aber auch die gesellschaftlichen Implikationen sind im Fokus der angewandten KI-Forschung der HAW“, ergänzt Prof. Dr. Walter Schober. Wissenschaftsminister Bernd Siber fügt hinzu: „Mit den 50 Professuren des KI-Wettbewerbs setzen wir auf noch mehr Forschung in der ganzen Bandbreite der Künstlichen Intelligenz, gepaart mit einer weiteren Vernetzung der Hochschulen untereinander. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen nehmen in dem großen KI-Netzwerk, das wir über Bayern spannen, eine tragende Rolle ein: Mit ihren Professuren bringen Sie Forschungs-Know-how zur konkreten Anwendung – und dies zielgenau auf die Bedarfe in der Region abgestimmt, für eine Ausbildung dringend benötigter Fach- und Führungskräfte am Wissenschaftsstandort Bayern. Diese Praxisnähe ist gerade angesichts der coronabedingten Konjunkturkrise wichtiger denn je.“
Ideenpool für die Zukunft nutzen
„Das Wissenschaftssystem in Bayern ist in der Fläche leistungsfähig“, kommentierte Bernd Sibler die hochschulverbundübergreifende Verteilung der Professuren in ganz Bayern. Aus seiner Sicht stellt Wissenschaftspolitik auch ein Stück Strukturpolitik dar. Neben hoher Qualität zeichnen sich die Konzepte auch durch eine Passgenauigkeit in ihrem regionalen Umfeld aus. Bernd Sibler machte deutlich, dass durch den Wettbewerb ein großartiger Pool von Konzepten entstanden sei, der für weitere Überlegungen und Förderprogramme auch später wieder aufgegriffen werde, um „diese großartige Expertise, die wir jetzt auch vorliegen haben, dann ausschöpfen zu können.“ Prof. Schober wünscht sich, dass mit dieser Strategie dann das gesamte Potential der bayerischen HAWs für die KI-Forschung genutzt werden kann.
KI-Professuren an Hochschulen (HAW)
Die ausgelobten Professuren für Künstliche Intelligenz stellen für die bayerischen Hochschulen (HAW) einen Meilenstein dar. Erhalten sie damit erstmals Professuren, die jeweils mit zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einer halben Verwaltungsstelle ausgestattet und als Dauerstellen angelegt sind. Die KI-Professoren sollen laut Bernd Sibler die Wissenschaft, aber auch Wirtschaft und Wertschöpfungsketten beleben. Das unterstützt Prof. Dr. Christiane Fritze: „An den regional verankerten Hochschulen werden KI-Forschungsprojekte in enger Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Unternehmen realisiert. Aus Ideen entstehen damit in dem innovativen Forschungsfeld der KI neue Produkte und Dienstleistungen“, betont die Präsidentin der Hochschule Coburg, die im Vorstand von Hochschule Bayern das Themenfeld der angewandten Forschung vertritt.