Projekt untersucht, wie Kinder die Corona-Zeit erleben
Die Corona-Pandemie verändert den Alltag unserer Kinder. Wie erleben sie die aktuelle Situation und wie werden sie die Pandemie in Erinnerung behalten? Prof. Dr. Lisa Schröder von der Hochschule Magdeburg-Stendal geht dieser Frage gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen aus Estland, Japan und den USA nach. Für die Studie werden noch Teilnehmer gesucht.
Geschlossene Kindergärten, gesperrte Spielplätze und Abstand halten – die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Monaten den Alltag unserer Kindern verändert. Wie erleben sie diese Zeit und wie sprechen Familien über die neue Situation? Das will Prof. Dr. Lisa Schröder von der Hochschule Magdeburg-Stendal zusammen mit ihren Kolleginnen Tiia Tulviste und Pirko Tougu aus Estland, Naomi Watanabe aus Japan und Alison Sparks aus den USA herausfinden.
Das gemeinsame Projekt „Ein Teil ihrer Lebensgeschichte? Die Perspektive von Kindern auf die Corona-Zeit und ihre Erinnerungen in drei Jahren“ besteht aus zwei Phasen. In der ersten Projektphase, die am 23. April gestartet ist, untersuchen die Wissenschaftlerinnen Unterhaltungen zwischen Kindern im Alter von dreieinhalb bis viereinhalb Jahren und ihren Eltern und werten diese gemeinsam mit einer online durchgeführten Umfrage aus. Thematisch soll es in den Familiengesprächen unter anderem um die Veränderungen seit Beginn der Pandemie sowie um die Erlebnisse der Kinder in der Corona-Zeit gehen. Die Umfrage erfasst unter anderem Informationen zum Familienhintergrund, den Lebensumständen und der Familien-Routine. Die zweite Projektphase ist für das Jahr 2023 geplant. In dieser Phase sollen die Kinder erneut zu ihren Erinnerungen an die jetzige Pandemie befragt werden.
Noch bis Ende Juni können interessierte Familien an dem Projekt der Hochschule Magdeburg-Stendal teilnehmen. Hierzu muss im ersten Schritt die Umfrage online ausgefüllt werden. Die anschließenden Familiengespräche können mit dem eigenen Handy bequem zuhause aufgezeichnet und den Wissenschaftlerinnen zur Verfügung gestellt werden. Alle Daten werden dabei anonymisiert ausgewertet, sodass keine Rückschlüsse auf einzelne Personen gezogen werden können und ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke verwendet.
Prof. Dr. Lisa Schröder, die das Projekt ins Leben gerufen hat, erhofft sich Erkenntnisse über die Kommunikation von Eltern mit ihren Kindern über die aktuelle Zeit und darüber, wie sich diese auf das autobiographische Gedächtnis der Kinder auswirkt. „Die Corona-Pandemie ist eine entscheidende Zeit und es ist davon auszugehen, dass Kinder sich langfristig daran erinnern und diese Erinnerungen in ihre persönliche Lebensgeschichte integrieren.“ Außerdem sollen die Ergebnisse auf Unterschiede zwischen den teilnehmenden Ländern untersucht werden. Unterstützt wird Prof. Dr. Lisa Schröder, die am Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften am Campus Stendal lehrt, von 20 Studierenden des Studiengangs „Kindheitspädagogik – Praxis, Leitung, Forschung“.
Weitere Informationen:
https://projekte.hs-magdeburg.de/stendal/limesurvey/index.php/546776?lang=de Link zur Studie