Los geht’s im Green FabLab
Das Green FabLab der Hochschule Rhein-Waal auf dem Gelände der Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 öffnet seine Türen für eine Reihe von Veranstaltungen. Ab dem 25. Juli geben Vorträge regelmäßig spannende Einblicke in die vielfältigen Themen rund um die Umwelt und deren nachhaltige Ressourcennutzung. Diskussionsrunden bieten den Besucher*innen die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Führungen informieren über Experimente.
Kamp-Lintfort, 23. Juli 2020: Das Green FabLab (Fabrication Laboratory) der Hochschule Rhein-Waal auf dem Gelände der Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 öffnet seine Türen für Führungen, Vorträge und Diskussionen. Am 25. Juli geht es los. Um 11:00 Uhr spricht Professorin Dr. Ute Hansen, Professorin für Biologie und Umweltmonitoring, zum Thema „Der globale Kohlenstoffhaushalt und Klimawandel“. Am 26. Juli ebenfalls um 11:00 Uhr behandelt Professorin Dr. Irmgard Buder, Professorin für erneuerbare Energien und Elektromobilität, die Frage „Wasserstoff: Energie der Zukunft oder Sackgasse?“ Weitere spannende Vorträge folgen. Anschließende Diskussionsrunden mit den Besucher*innen sollen die Themen vertiefen.
Green FabLab – Ort des Lernens und Entwickelns
Im Green FabLab stehen die Umwelt und deren nachhaltige Ressourcennutzung im Mittelpunkt – verknüpft mit der digitalen Fertigung entstehen ganz neue Möglichkeiten zur Herstellung von „grünen“ Produkten. Im Zentrum steht die Verwirklichung innovativer Ideen, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten können: dabei Ressourcen schonen, nachwachsende Rohstoffe verwenden, erneuerbare Energien optimal nutzen und Umweltbelastungen wie Emissionen vermindern oder sogar vermeiden. Gedacht als praktischer Lernort und als offene Hightech-Werkstatt für Schüler*innen und Studierende der Region, sowie für die breite Öffentlichkeit dient das Green FabLab der gemeinsamen Entwicklung umweltfreundlicher und ressourcenschonender Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen beim Klima- und Umweltschutz.
Bedeutung für die Region und NRW
Umwelttechnologien sind ein wichtiger Baustein für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. Das Bundesland ist bezogen auf die Umsätze der Unternehmen der erfolgreichste Standort der Umweltwirtschaft in Deutschland. Ferner besitzt die Region NiederRhein ein starkes Kompetenzfeld Energie/Umwelt mit allen (Teil-) Branchen in diesem Bereich. Die Unternehmen dieser Branchen stehen vor großen Herausforderungen, z.B. steigendem Innovationsdruck oder der Gewinnung von geeigneten Fachkräften.
Vor diesem Hintergrund hat die Hochschule Rhein-Waal das Green FabLab gegründet. Es soll sowohl die Bildungs- als auch die Technologieregion Nordrhein-Westfalen dauerhaft stärken, indem die dortige wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung durch einen verbesserten Wissens- und Technologietransfer ressourceneffizienter, grüner Technologien optimiert werden. Hierzu sollen vorrangig dem Fachkräftemangel durch Qualifizierungsmaßnahmen in der Schule und im Studium entgegengewirkt und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen der Region bedarfsorientiert gefördert werden. Zudem unterstützt das Format eines FabLab die Entwicklung von Produkten bzw. Geschäftsideen von kleinen und mittleren Unternehmen in den Bereichen Agrar-, Umwelt- oder Energiewirtschaft, um so einen Beitrag zur langfristigen Sicherung dieser Vorreiterrolle Nordrhein-Westfalens zu leisten.
Das Green FabLab in Kamp-Lintfort ist das erste akkreditierte FabLab in Deutschland, das sich schwerpunktmäßig mit „grünen“ Technologien befasst und sich daher als „grünes“ FabLab bezeichnen darf. Es wird die Rolle Nordrhein-Westfalens als Vorreiterregion in Europa für außerschulische Lernorte und Schüler*innenlabore stärken. Die Hochschule Rhein-Waal bietet dafür in Kamp-Lintfort hervorragende inhaltliche und strukturelle Voraussetzungen.
Beste Bedingungen durch die Hochschule Rhein-Waal
Die Fakultät Kommunikation und Umwelt bildet im Bachelorstudiengang „Environment and Energy“ Fachkräfte aus, welche die komplexen wissenschaftlichen Sachverhalte in den Bereichen Umweltwissenschaften und Energie verstehen und gleichzeitig die Anforderungen der Auftraggeber*innen aus Wirtschaft und Industrie integrieren können. Der Studiengang vermittelt den Studierenden eine breite Wissensbasis in Natur- und Ingenieurwissenschaften, Grundlagen der Wirtschaftswissenschaft sowie Informationstechnologien. Dieser weite Bogen eröffnet den Absolvent*innen Tätigkeitsprofile im technisch-operativen Bereich des Umwelt- und Energieingenieurwesens wie im Projektmanagement an der Schnittstelle zwischen Administration und Praxis.
Darüber hinaus gewährleistet die enge Zusammenarbeit mit den Fakultäten aus Kleve die Einbringung weiterer Kenntnisse z.B. aus den Bereichen „Sustainable Agriculture“, „Agribusiness“, „Bioengineering“, „Biological Resources“ (Fakultät Life Sciences), „Science Communication and Bionics“, „Biomaterials Science“ (Fakultät Technologie und Bionik), „Nachhaltiger Tourismus“ sowie „Sustainable Development Management“ (Fakultät Gesellschaft und Ökonomie).
Überdies zählt zu den Einrichtungen der Fakultät Kommunikation und Umwelt auch das zdi-Schülerlabor „FabLab Kamp-Lintfort“. Durch eines der derzeit größten FabLabs Deutschlands konnten eine breit gestreute Expertise zu digitalen Produktionsverfahren und gleichzeitig langjährige Erfahrungen in der pädagogischen Praxis digital-kreativen Gestaltens (making) gewonnen werden. Bereits zahlreiche erfolgreiche Projekte wie die Fab Academy, die Fabricademy, verschiedene Workshops, FabLab@school und Tage des OpenLab für alle Bürger*innen wurden durchgeführt. Gleichzeitig Standort des 3D-Kompetenzzentrums Niederrhein, sind so zahlreiche Kontakte zur Wirtschaft entstanden. Inzwischen hat sich das FabLab Kamp-Lintfort eine exzellente Reputation in der FabLab- und Tütler*innen-Szene erworben. An dieses Erbe will auch das Green FabLab anknüpfen und das internationale Netzwerk weiter ausbauen.
Die Labore der Fakultät Kommunikation und Umwelt schaffen für das Green FabLab gleichfalls beste Voraussetzungen und können sich inhaltlich sowie experimentell entsprechend einbringen. „Man kann unsere Labore als Edelsteine unserer Fakultät ansehen, welche unsere Studiengänge sinnvoll ergänzen und anwendungsorientiert aufwerten. Wir werden das Green FabLab nun stetig weiter mit Leben füllen und es wird dabei immer mehr erscheinen wie ein Smaragd“, erklärt Professor Dr. Andreas Schürholz, Dekan der Fakultät Kommunikation und Umwelt.
Themen des Green FabLab
Inhaltlich werden im Green FabLab folgende Aspekte berücksichtigt: digitale Fertigung mit nachwachsenden Rohstoffen, Produktion von nachwachsenden Rohstoffen und Agribusiness, erneuerbare Energien für Produktion und Transport, Abfall und geschlossene Stoffkreisläufe. Dafür werden übergeordnete Themen wie „Klimawandel“, „Biodiversität“, „biologische Ressourcen“, „Energie“, „Umweltmessung und „städtisches Gärtnern“ behandelt. Passend dazu finden im Green FabLab und auf dem Außengelände einzelne Experimente statt und werden Ausstellungsstücke gezeigt bzw. gefertigt. Dabei geht es zum Beispiel um digitale Fertigung, Drohnen, eine Windkraftanlage, ein Pumpspeicherkraftwerk, eine Photovoltaikanlage, einen Trommelkomposter und eine Algenrennbahn. Alle Themen und Experimente sind auf der Webseite des Green FabLab unter https://fablab.green zu finden. „Das Green FabLab versteht sich als eine offene interdisziplinäre Begegnungs- und Werkstätte. Wir möchten daher alle Interessierten und Neugierigen einladen, mit uns grüne Ideen zu diskutieren und zu realisieren, von der ökologischen Forschung über biologische Werkstoffe bis zu Technologien zur Beobachtung und Verbesserung der Umweltbedingungen“, so Professor Dr. Kai Jörg Tiedemann, Professor für Ökologie und Umwelt und Leiter des Green FabLab.
Vorträge und Führungen im Green FabLab
Ab dem 25. Juli finden täglich um 11:00 Uhr Führungen im Green FabLab und über das Außengelände statt. Samstags und sonntags wird jeweils eine weitere Führung um 12:00 Uhr angeboten. Aufschlussreiche Vorträge an den Wochenenden, gleichfalls um 11:00 Uhr, laden zum Zuhören und Diskutieren ein. Die Teilnehmer*innenzahl bei den Führungen ist auf 10 Personen begrenzt. An den Vorträgen und Diskussionen können maximal 20 Personen teilnehmen. Eine Anmeldung erfolgt über die Webseite. Grundsätzlich besteht bei den Angeboten jedoch noch die Möglichkeit der Vergabe einiger Plätze eine Viertelstunde vor Beginn der Veranstaltung.