„Mensch Wissenschaft!“ – So gelingt der Dialog zwischen Forschern und Bürgern
Die Robert Bosch Stiftung hat das Dialogformat „Mensch Wissenschaft!“ entwickelt, bei dem sich Wissenschaftler und Bürger auf Augenhöhe begegnen. Eine kostenlose Publikation erläutert das Veranstaltungsformat und bietet einen „Werkzeugkasten“ zum Nachbauen für Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Die Coronakrise hat gezeigt, wie stark Politik und Gesellschaft auf die Expertise von Wissenschaftlern angewiesen sind. Deren Empfehlungen dienen der Politik als Wegweiser durch die Krise und werden zum Gegenstand gesellschaftlicher Debatten. Um langfristig das Verständnis für wissenschaftliche Erkenntnisprozesse und Arbeitsweisen in der Bevölkerung zu stärken, hat die Robert Bosch Stiftung GmbH das Dialogformat „Mensch Wissenschaft!“ entwickelt. Es hat zum Ziel, Wissenschaftler und Bürger miteinander ins Gespräch zu bringen. „Will die Wissenschaft in aktuellen gesellschaftlichen Debatten nicht missverstanden oder gar missbraucht werden, muss sie präsent und nah an der Bevölkerung sein. Mit dem Dialogformat ‚Mensch Wissenschaft!‘ haben wir ein Modell entwickelt und erprobt, das wir nun wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung stellen“, sagt Katrin Rehak-Nitsche, Bereichsleiterin Wissenschaft bei der Robert Bosch Stiftung.
Aus den Erfahrungen sowie der begleitenden Evaluierung zweier Dialogveranstaltungen in Essen und Stuttgart ist eine Handreichung für Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen entstanden. Die Publikation bietet eine Art „Werkzeugkasten“ mit praktischen Tipps, aus dem sich die Einrichtungen bedienen und mit dem sie das Format an eigene Ressourcen und Interessen anpassen können.
Intensiver Austausch an zwei Tagen
Damit Bürger und Wissenschaftler in einen intensiven Austausch treten können, verbringen sie idealerweise zwei halbe Tage in verschiedenen Kleingruppen miteinander, essen gemeinsam und haben Zeit zum Plaudern. Bürger, die sonst kaum Berührungspunkte mit Wissenschaft haben, lernen Wissenschaftler auf diese Weise als Menschen in ihrem Berufsalltag kennen. Forscher erfahren umgekehrt, welches Bild Bürger von ihnen haben und was sie von ihnen erwarten. Das Handbuch empfiehlt, sowohl über konkrete Forschungsprojekte zu sprechen, als auch über übergeordnete Themen wie die Entstehung wissenschaftlicher Ergebnisse, den Nutzen von Wissenschaft und ihre Finanzierung. Idealerweise dient eine solche Veranstaltung als Auftakt für ein dauerhaftes Community-Building in einer Stadt oder Region.
Die Evaluation hat gezeigt, dass die beteiligten Wissenschaftler das Transferpotenzial und den Nutzwert für Hochschulen als sehr hoch einschätzen. „Wissenschaftler müssen Bürgern die Komplexität der Welt erklären können, und dann müssen Probleme, die Bürger haben, in die Wissenschaft zurückgespielt werden. Dieses Spiel, dieser Dialog, ist ein wesentlicher Teil, um die Akzeptanz von Wissenschaft zu erhöhen“, sagt Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart. Die Universität war ebenso wie die Universität Hohenheim als Kooperationspartnerin am Projekt beteiligt.
Über die Robert Bosch Stiftung
Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen.
Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Bildung, Bürgergesellschaft sowie Internationale Verständigung und Kooperation tätig.
Die Robert Bosch Stiftung bekennt sich zu den Werten und dem Vorbild ihres Stifters, Robert Bosch, und setzt dessen philanthropisches Wirken fort. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung verfügt sie in ihren Fördergebieten über ein breites Wissen, die Qualifikation zur Entwicklung von Lösungen und ein umfangreiches Netzwerk von Partnern, Experten und Praktikern.
Die Robert Bosch Stiftung ist alleinige Trägerin des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart und der zugehörigen Forschungseinrichtungen, Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP), Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) und Institut für Geschichte der Medizin (IGM). Sie ist außerdem Gesellschafterin des UWC Robert Bosch Colleges in Freiburg, der Deutschen Schulakademie in Berlin und des International Alumni Center (iac) in Berlin. Die Robert Bosch Stiftung hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,8 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.
Die Publikation „Mensch Wissenschaft! – Wie Hochschulen Bürger und Wissenschaftler ins Gespräch bringen“ steht auf unserer Webseite als pdf zum kostenlosen Download zur Verfügung: https://www.bosch-stiftung.de/mensch-wissenschaft-publikation
Pressekontakt:
Robert Bosch Stiftung GmbH
Cornelia Varwig
presse@bosch-stiftung.de
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Originalpublikation: