Suchtexperte Michael Klein wechselt in den Ruhestand
Prof. Dr. Michael Klein wechselt zum 1. August 2020 in den Ruhestand. Er war seit mehr als 25 Jahren an der Abteilung Köln der KatHO NRW als Dozent im Lehrgebiet Psychologie mit den Schwerpunkten Klinische Psychologie und Sozialpsychologie tätig. Klein wird die laufenden Forschungsprojekte weiter begleiten und noch als Dozent im Master-Studiengang Suchthilfe/Suchttherapie tätig sein.
Prof. Dr. Michael Klein verlässt den aktiven Dienst und wechselt zum 1. August 2020 in den wohlverdienten Ruhestand. Klein war seit mehr als 25 Jahren an der Abteilung Köln der KatHO NRW als Dozent im Lehrgebiet Psychologie mit den Schwerpunkten Klinische Psychologie und Sozialpsychologie tätig. Nach Vorerfahrungen in der stationären Psychotherapie und der Leitung von Suchtfachkliniken hatte er nach kurzer Zeit an der KatHO NRW bereits einen Forschungsschwerpunkt Sucht gegründet, der später als Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) in den vergangenen 20 Jahren mehr als 10 Millionen Euro für Drittmittelforschungsprojekte eingeworben hat. Außerdem hat er den Master-Studiengang Suchthilfe/Suchttherapie begründet, durch den bislang mehr als 500 Suchttherapeut_innen in Köln, München und Berlin akademisch und therapeutisch qualifiziert wurden. Klein hat in dieser Zeit mehr als 50 wissenschaftliche Publikationen verfasst und Bücher veröffentlicht. Sein besonderer Forschungs- und Praxisschwerpunkt war die Situation der Kinder suchtkranker Eltern: Risiko- und Resilienzforschung, das Präventionsprogramm Trampolin und das Elterntrainingsprogramm SHIFT für drogenabhängige Eltern. Zu Themen der Suchtforschung und -therapie, speziell Familie und Sucht, hat er mehr als 100 Kongressvorträge geleistet.
In den Bachelor- und Master-Studiengängen an der KatHO NRW war es Michael Klein stets ein besonderes Anliegen, den Studierenden psychologisches Wissen und Denken zu vermitteln, da dieses für die Praxis der Sozialen Arbeit – egal ob in Beratung, niedrigschwelligen Hilfen, Verwaltung, Therapie, Jugendhilfe oder Suchthilfe – besonders wichtig ist. Dazu gehört für ihn neben Empathie, Verhaltensbeobachtung und Intervention besonders der „klinische Blick“: Dies bedeutet Menschen in ihrem ‚Gewordensein‘ mit ihren spezifischen Problemen und Potenzialen zu verstehen, um helfende Beziehungen aufzubauen.
Derzeit arbeitet Michael Klein an einem Buch zum Thema „Angehörige von Suchtkranken“ für den Kohlhammer Verlag in Stuttgart. Zuletzt war er in die vom Deutschen Bundestag eingesetzte Arbeitsgruppe „Kinder psychisch kranker Eltern“ als wissenschaftlicher Berater berufen. Klein wird die laufenden Forschungsprojekte des DISuP weiter begleiten und noch als Dozent im Master-Studiengang Suchthilfe/Suchttherapie tätig sein. Außerdem wird er an dem von ihm begründetet Rheinischen Institut für Angewandte Suchtforschung (RIAS) in Köln und dem Hamburger Suchtforschungsinstitut ISD (Institut für Interdisziplinäre Suchtforschung an der Universität Hamburg) tätig sein.
Michael Klein will neben zahlreichen Freizeitinteressen für Natur, Reisen, Geschichte und Sport auch in der psychosozialen Suchtforschung (www.addiction.de) und als Publizist aktiv bleiben. Sein besonderes Interesse gilt seit einigen Jahren Fragen der Forschung und Praxis zu Männlichkeit, Männerfragen und Förderung der psychischen Gesundheit von Jungen und Männern. Dies umfasst auch die geschlechtergerechte und -sensible Soziale Arbeit mit Männern, die derzeit in Deutschland noch kaum entwickelt ist.