AIDA schafft es auf das EU-Innovationsradar
Die Europäische Kommission nimmt den an der Hochschule Offenburg entwickelten Advanced Innovation Design Approach (AIDA) auf ihren Innovationsradar und nennt die Hochschule als Key Innovator.
Der Innovationsradar der Europäischen Kommission identifiziert Innovationen mit hohem Potenzial und deren wichtigste Innovatoren in EU-geförderten Forschungs- und Innovationsprojekten. Die mit einer datengestützten Methode identifizierten Innovationen werden im Hinblick auf ihre Marktreife und potentielle Durchschlagskraft kategorisiert. Den Innovatoren werden zudem eine Reihe gezielter Maßnahmen vorgeschlagen, die ihnen helfen sollen, ihr Potenzial auf dem Markt auszuschöpfen. Auch Kontakte zu möglichen Investoren werden gefördert.
Laut dem EU-Innovationsradar gehört der von Prof. Dr. Pavel Livotov und seinem Team vom Labor für Produkt- und Prozessinnovation der Fakultät M+V im Rahmen des EU HORIZON 2020 Forschungsvorhabens „Intensified-by-Design“ entwickelte Advanced Innovation Design Approach (AIDA) zu den Innovationen, die aktiv Wertschöpfungsmöglichkeiten erforschen. Zudem wird AIDA ein sehr hohes Marktpotenzial bescheinigt.
Der Name Advanced Innovation Design Approach (AIDA) wurde im Forschungsprojekt "Innovationsprozess 4.0" der Fachhochschule Offenburg in Zusammenarbeit mit zehn deutschen Industrieunternehmen in den Jahren 2015-2019 vorgeschlagen. Der AIDA-Ansatz stellt einen ganzheitlichen Ansatz zur Verbesserung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Industrieunternehmen dar und beinhaltet eine individuell anpassbare Reihe der stärksten Innovationstechniken wie einen umfassenden Front-End-Innovationsprozess, fortschrittliche Innovationsmethoden, beste Werkzeuge und Methoden der Theorie der erfinderischen Problemlösung (TRIZ), organisatorische Maßnahmen zur Beschleunigung der Innovation, IT-Lösungen für computergestützte Innovationen und andere Tools für die Entwicklung neuer Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen, die im vergangenen Jahrzehnt in Industrie und Wissenschaft ausgearbeitet wurden.
AIDA wurde als systemischer Ansatz konzipiert, der Analyse, Optimierung und Weiterentwicklung des Innovationsprozesses sowie die Förderung des Innovationsklimas in Industrieunternehmen umfasst. Der Innovationsprozess mit Selbstkonfiguration, Selbstoptimierung, Selbstdiagnose sowie intelligenter Informationsverarbeitung und -kommunikation wird als ganzheitliches System verstanden, das folgende typische Phasen mit Rückkopplungsschleifen und gleichzeitigen Hilfs- oder Folgeprozessen umfasst: Aufdeckung von Kundenbedürfnissen sowie Technologie- und Markttrends, Identifizierung der Bedürfnisse mit hohem Marktpotential, Formulierung der Innovationsaufgaben und -strategien, systematische Ideengenerierung zur Problemlösung, Bewertung und Verbesserung von Lösungsideen, Erstellung von Innovationskonzepten auf der Grundlage der Lösungsideen, Bewertung der Innovationskonzepte sowie Implementierung, Validierung und Markteinführung ausgewählter Innovationskonzepte. Im Rahmen des EU-Forschungsprojekts "Intensified by Design – Plattform zur Intensivierung von Prozessen im Zusammenhang mit der Handhabung von Feststoffen" wurde AIDA anschließend in einem internationalen Konsortium von 22 Universitäten, Forschungsinstituten und Industrieunternehmen für die Anwendung im Bereich der Verfahrenstechnik, Prozessintensivierung und Eco-Design verfeinert und weiterentwickelt.
Siehe auch: www.innoradar.eu und https://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_Innovation_Design_Approach