Bundesweit erstes Promotionszentrum für Mobilität und Logistik eröffnet
Frankfurt UAS, Hochschule Fulda und Hochschule RheinMain erhalten Promotionsrecht für Forschungsschwerpunkt/Genehmigung durch Wissenschaftsministerin Angela Dorn erfolgt
Mobilität und Logistik sind zentrale Themen unserer Gesellschaft, sie sichern ihre Zukunftsfähigkeit. Die Entwicklung und Versorgung von Städten und Regionen ist in Zukunft nicht mehr ohne innovative Lösungen zu meistern. Die Entwicklung tragfähiger und qualitativ hochwertiger Konzepte erfordert dabei ausgebildete Fachleute. Um Fragestellungen von hoher gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz in der angewandten Forschung wie z.B. Industrie 4.0, Digitalisierung, Verkehrsoptimierung oder Emissionsreduzierung zu beantworten und gleichzeitig den wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, wurde nun das Promotionszentrum Mobilität und Logistik, getragen von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), der Hochschule Fulda sowie der Hochschule RheinMain (HSRM), gegründet. Die Genehmigung zur Gründung des Promotionszentrums wurde am 14. September 2020 von Angela Dorn, Hessischer Ministerin für Wissenschaft und Kunst, erteilt. Ebenfalls zu Gast aus Reihen der Bundesregierung: Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Mit diesem Akt wird den beteiligten Hochschulen das Recht zur Durchführung eigenständiger Promotionsverfahren in dieser Fachrichtung verliehen.
„Das neue Promotionszentrum befasst sich Zukunftsthemen von höchster Relevanz für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Mit Mobilität und Logistik sind Fragen rund um Klimawandel, Nachhaltigkeit, Wirtschaftswachstums und Stadtentwicklung verbunden“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Das Promotionszentrum stärkt unsere hochschulübergreifende, anwendungsorientierte Forschung und bildet gleichzeitig Fachkräfte für die Region, für Hessen und für Deutschland wissenschaftlich aus. Mit dem Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrichtungen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften nimmt Hessen eine Vorreiterrolle ein: Wir sind das erste Bundesland, dass den HAWs ein eigenständiges Promotionsrecht ermöglicht – nun gibt es bei uns sieben solcher Promotionszentren. Ich freue mich, dass die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Fulda und die Hochschule RheinMain nun auch mit dem neuen Promotionszentrum Teil dieser Erfolgsgeschichte sind, und wünsche den Forscherinnen und Forschern viel Erfolg.“
„Im bundesweit einzigen Promotionszentrum für Mobilität und Logistik, gemeinsam getragen von der Hochschule RheinMain, der Hochschule Fulda und der Frankfurt UAS, promovieren und forschen die Expertinnen und Experten von morgen in einer Metropolregion, in der Mobilität und Logistik bedeutende Standort- und Wirtschaftsfaktoren sind. Es ist eine schlüssige Weiterentwicklung dieses forschungsstarken Bereichs, der auch bereits durch die Gründung des House of Logistics and Mobility – dem HOLM – sowie durch die Entstehung des Forschungscampus Nachhaltige Mobilität die Unterstützung und Wertschätzung der Landesregierung erhalten hat“, betont Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS und Stellvertretender Vorsitzender der Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW Hessen). „Dass der Hauptsitz des Zentrums in Frankfurt, in der Mitte des wirtschaftlichen „Powerhouses of Europe“ liegt, macht mich besonders stolz, da wir den Anspruch haben, dass wir der wissenschaftliche Sparringspartner für alle Unternehmen und Institutionen sein wollen, die sich mit den vielfältigen Aspekten und Herausforderungen von Mobilität und Logistik befassen“, so Dievernich weiter.
„In Hessen sind wir Vorbild für die Mobilitätswende, ganz Deutschland schaut auf das Bundesland mit dem größten Flughafen, einem der größten Bahnknoten Europas und einem MEGA-Drehkreuz der Autobahnen. Mit unserer Forschungsstärke möchten wir zeigen, wie sich unser Ballungsraum und der ländliche Raum mit Künstlicher Intelligenz, Quantentechnologie sowie gewinnbringenden Lösungen für das autonome und CO2-freie Fahren gleichermaßen zu einer nachhaltigen und smarten Region Europas entwickelt“, so Prof. Dr. Martina Klärle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung, Transfer an der Frankfurt UAS. „Ich freue mich, dass hier gleich drei hessische Hochschulen die Möglichkeit erhalten, ihre Forschungsstärke für Mobilität und Logistik zu bündeln.“
„Die Schwerpunktthemen Mobilität und Logistik haben für die Region Fulda und die Hochschule aufgrund der zentralen und verkehrsgünstigen Lage eine ganz besondere Relevanz“, betont Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda. „Wir sind daher stolz, dass es mit Einrichtung des Promotionszentrums Mobilität und Logistik nun auch möglich ist, in einem wirtschaftswissenschaftlichen Fachgebiet an unserer Hochschule zu promovieren.“
„Die Hochschule RheinMain leistet mit Forschenden aus allen Bereichen der Hochschule einen wichtigen Beitrag für die Mobilität von morgen. Daher freut es mich besonders, dass wir mit unseren Expertinnen und Experten aus den Bereichen Mobilität, Verkehr und Logistik sowie Informatik und Wirtschaft Teil des neuen Promotionszentrums sind. Dort können wir nun den eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Mobilität und Logistik bis zur Promotion ausbilden und wichtige Fragestellungen der Zukunft wissenschaftlich bearbeiten“, so Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der HSRM.
Der gemeinsame Ansatz des Promotionszentrums Mobilität und Logistik liegt zum einen in der Forschung zu Infrastruktur in Städten, in Regionen wie dem Rhein-Main-Gebiet sowie zwischen Regionen und globalen Wirtschaftsräumen. Zum anderen widmet es sich deren Nutzenden. Dementsprechend stehen im Promotionszentrum unter anderem folgende Themen im Fokus: Smart City, Wirtschaftsverkehr, Nahmobilität oder Risiken für kritische Infrastrukturen.
Die Qualitätskriterien für die Verleihung des Promotionsrechts sind streng: Die beteiligten Forschenden müssen ihre Forschungsstärke durch eine Mindestzahl an Publikationen und die Höhe eingeworbener Drittmittel nachweisen. Am Promotionszentrum werden zunächst insgesamt zwölf Professorinnen und Professoren beteiligt sein: fünf der Frankfurt UAS, eine/-r der Hochschule Fulda sowie sechs der Hochschule RheinMain.
Zum Promotionsrecht an Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
2016 beschloss die hessische Landesregierung als erstes Bundesland, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) unter bestimmten Bedingungen ein eigenständiges Promotionsrecht zu ermöglichen. Zuvor gab es schon seit Längerem die Möglichkeit, gemeinsam mit einer Partneruniversität eine so genannte „kooperative“ Doktorarbeit an einer HAW zu verfassen. Dies ist nach wie vor möglich. Zu den Vorteilen eines eigenen Promotionsrechts zählen die selbstständige Qualitätssicherung der Forschung sowie die fachliche Schwerpunktsetzung: HAWs können ihre Expertise in der angewandten Forschung noch besser ausspielen. Neben dieser neu entstandenen Promotionsmöglichkeit im Forschungsbereich Mobilität und Logistik sind an Hessischen HAWs auch Promotionen im sozialwissenschaftlichen Bereich, in Public Health, Sozialer Arbeit, in Ingenieurwissenschaften, in Nachhaltigkeitswissenschaften sowie in Angewandter Informatik möglich. Das neue Promotionszentrum ist das siebte in Hessen.
Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschulleitung, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung, Transfer, Prof. Dr. Martina Klärle, Telefon: +49 69 1533-2408, E-Mail:
Mehr zur Frankfurt UAS unter www.frankfurt-university.de; weitere Informationen zur Hochschule Fulda unter www.hs-fulda.de; mehr zur Hochschule RheinMain unter www.hs-rm.de.
Bildunterschrift: Die Frankfurt UAS, die Hochschule Fulda sowie die HRSM eröffnen gemeinsam das Promotionszentrum Mobilität und Logistik (v.l.n.r.): Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS, Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda, sowie Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst gemeinsam mit den Professorinnen und Professoren des Forschungsschwerpunkts (oben).
Bildquelle: Kevin Rupp/Frankfurt UAS