Europäisches Verbundprojekt erleichtert bayerischen Unternehmen den Zugang zu digitalen Innovationen
Seit Anfang 2020 ist fortiss Partner des europäischen Verbundprojekts HUBCAP. Das Netzwerk ist die zentrale Anlaufstelle für digitale Innovation unter Verwendung modellbasierter Designtechnologien für Cyber-physische Systeme (CPS). Der Verbund entwickelt und fördert außerdem ein nachhaltiges Expertennetzwerk für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) und Digital Innovation Hubs (DIH).
HUBCAP kreiert und bietet eine Kooperationsplattform zum Austausch und zur Zusammenarbeit von Anbietern und Nutzern zu Modellen Cyber-physischer Systeme (CPS) und Tools für modellbasiertes Design (MBD). Der Verbund verfolgt damit das Ziel, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den direkten Zugang zu modernen MBD-Technologien, zu Schulungs- und Beratungsangeboten sowie zu sämtlichen europäischen Digital Innovation Hubs (DIH) mit CPS-Spezialisierung zu erleichtern. Das europäische Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und baut auf sieben etablierten DIH in sieben europäischen Ländern auf. Diese sind jeweils tief in ihr regionales digitales Innovations-Ökosystem eingebettet und bieten Fachkompetenz und gezieltes Wissen für vielfältige Anwendungsbereiche im CPS-Engineering.
fortiss verantwortet im Forschungsverbund vornehmlich die Entwicklung von Kooperationsmechanismen in den HUBCAP-Hubs. Durch Integration der einzelnen Digital Innovation Hub (DIH)-Services zu einer Komplettlösung ermöglicht fortiss den länderübergreifenden Zugang für bayerische Unternehmen zu Technologien und Kompetenzen und Infrastrukturen. Auch Möglichkeiten zur Finanzierung und die Bewertung von Marktchancen werden bereitgestellt. Unter anderem hält HUBCAP über Open Calls finanzielle Hilfen für kleinere Innovationsexperimente mit den Technologien für Cyber-physische Systeme (CPS) bereit und unterstützt diese bei der Durchführung. Dafür wird ein eigenkapitalfreier Fonds von insgesamt 3 Mio. Euro bereitgestellt.
Das bayerische Landesforschungsinstitut bietet über die Kollaborationsplattform HUBCAP außerdem kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit an, neue CPS-Produkte in einer virtuellen Umgebung gemeinsam zu erstellen, zu analysieren und zu validieren. Hierfür wird auf CPS-Assets (Modelle, Werkzeuge, Dienstleistungen) zugegriffen und mit neuen Lösungen experimentiert. Mit diesem Vorgehen sollen Möglichkeiten geschaffen werden, Investitionen in Fähigkeiten oder Ressourcen risikofreier zu gestalten. fortiss bietet darüber hinaus MBD-Services auf Basis des Tools AutoFOCUS 3 an. Anwender können damit Versuche selbst durchführen und die Gelegenheit zur Design Space-Exploration nutzen.
Mehr Informationen:
Das Projekt HUBCAP wird im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ finanziert. Als sogenannte „Innovation Action“ ist HUBCAP Teil der Initiative „Smart Anything Everywhere“ (SAE) der Europäischen Kommission. Darin haben seit Anfang 2020 sechs neue Innovationsaktionen ihre Arbeit aufgenommen, die mindestens 36 Monate laufen werden.
Das Kompetenzfeld Software Dependability am fortiss Institut entwickelt neuartige Ansätze, Algorithmen und Werkzeuge zur beherrschbaren Entwicklung von Software für nachweislich verlässliche und sichere cyber-physische Systeme (CPS). Effektive und erschwingliche Methoden zur Absicherung von CPS sind dabei Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz autonom agierender und CPSbasierter Produkte, wie sie derzeit in der Automobilindustrie (hochautomatisiertes Fahren), der Luft- und Raumfahrt (autonome Lufttaxis) sowie der Industrieautomatisierung (wandelbare Fabrik) konzipiert und entwickelt werden.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Holger Pfeifer
Kompetenzfeldleiter Software Dependability
fortiss GmbH
Landesforschungsinstitut des Freistaats Bayern
für softwareintensive Systeme
E-Mail: pfeifer@fortiss.org
Weitere Informationen:
https://www.fortiss.org/forschung/projekte/detail/hubcap fortiss Projektbeschreibung HUBCAP