Bürgerbeteiligung punktet: Schulteam aus Dresden gewinnt Ökonomiewettbewerb YES!
Vom 21. bis 23. September 2020 kamen bundesweit rund 110 Schüler*innen als Finalisten der fünf Regionalfinale zum digitalen Bundesfinale des YES! – Young Economic Summit zusammen. YES! ist der größte Schulwettbewerb für Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland. Dieses Jahr nahmen über 700 Schüler*innen am YES! teil. Das Team des Martin-Andersen-Nexö-Gymnasiums aus Dresden entschied den Wettbewerb für sich. Das Gewinner-Team präsentierte ein Konzept für mehr Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung des Strukturwandels in der Lausitz nach dem Braunkohleausstieg.
„Den ostdeutschen Braunkohleregionen steht in den nächsten Jahren ein überlebenswichtiger Strukturwandel bevor. Aber wie kann eine ländliche Region wie die Lausitz diesen Wandel so gestalten, dass junge Menschen auch in der Zukunft gern hier leben?“ Dies fragten sich vor einem halben Jahr Simon Kurtenbach, Sebastian Mitte und Tim Schwarzbach vom Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium aus Dresden.
Zusammen entwickelten sie eine Lösungsidee, die auf mehr Bürgerbeteiligung setzt. Ihr Konzept sieht vor, dass ein Teil der Gelder für die Strukturveränderung in der Lausitz direkt von den Bürger*innen der Lausitz verteilt wird. „Wer weiß besser als die Lausitzer*innen selbst, welche Probleme es gibt und was der Region wirklich hilft“, erklären die Dresdner Schüler.
„Wir waren begeistert von der Leidenschaft und Eigeninitiative. Die Schüler haben nicht nur mit der Landes- und Bundespolitik, sondern auch mit Akteuren direkt vor Ort gesprochen. Ihr Konzept hat schon jetzt in der Region etwas ins Rollen gebracht. Wir freuen uns, dass das YES! eine Plattform für solche Ideen schafft", sagt der wissenschaftliche Mentor der Schülergruppe, der betreuende Ökonom Felix Rösel von der Niederlassung Dresden des ifo Instituts, der zusammen mit seinen Kollegen Joachim Ragnitz und Marcel Thum die Schüler bei der Ausarbeitung des Konzeptes unterstützte.
Über ein halbes Jahr hat sich die Projektgruppe auf das Thema vorbereitet, unterstützt durch die Expertinnen und Experten der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und des ifo Instituts in Dresden.
Simon Kurtenbach sagte: „Wir freuen uns sehr, dass wir – auch durch die Unterstützung des ifo-Instituts und zahlreicher Expert*innen aus der Politik – das spannende, digitale Bundesfinale gewinnen konnten. Wir hoffen, dass sich unsere Idee jetzt auch in der Realität bewährt und von der Politik umgesetzt wird.“
Link zur Lösungsidee: https://www.young-economic-summit.org/martin-andersen-nexoe-gymnasium-dresden-2020/
Den zweiten Platz belegte das Team vom Albertus-Magnus-Gymnasium aus Stuttgart mit ihrem Matching-Verfahren, um effizient Kindertagesstätten und Eltern zusammenzubringen, die gut zueinander passen. Zur Lösungsidee: Kitafix – Matching daycare places and children more effectively through an innovative ranking system. Platz drei ging an das Gymnasium Buckhorn in Hamburg. Das Schulteam setzte auf die Veränderung von Micro-Gewohnheiten. Über die App „YourEco“ bekommen die Anwender*innen Impulse, wie sie ihr Leben nachhaltiger gestalten können. Zur Lösungsidee: YourEco- Swipe for a better tomorrow! (ttps://www.young-economic-summit.org/gymnasium-buckhorn-hamburg-2020/)
Der YES!-Jurypreis für “Best Scientific Analysis”, ging an das Carl-Bechstein-Gymnasium Erkner für ihre Lösungsidee BHW – Bicycle Highway (https://www.young-economic-summit.org/carl-bechstein-gymnasium-erkner-2020/). Den Preis YES! International, der 2020 zum ersten Mal vergeben wurde, erhielt die International School of Geneva (Schweiz) für ihr Konzept The Real Progress Indicator Application (RPI App) (ttps://www.young-economic-summit.org/international-school-of-geneva/).
Virginijus Sinkevičius, Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei der Europäischen Kommission, sagte: „We need fresh ideas from young people, students, universities, cities and regions. Their contribution to shaping a sustainable, inclusive and fair future is more essential than ever!”
Über das YES!
Das „YES! – Young Economic Summit“ ist einer der größten Schulwettbewerbe rund um wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen für die junge Generation. Schüler*innen erarbeiten eigenständig Lösungen für globale ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen und präsentieren diese im Rahmen eines Schulkongresses, dem „YES! – Young Economic Summit“ in englischer Sprache. Im Diskurs mit Führungspersönlichkeiten und anderen Schüler*innen schärfen sie ihren Blick auf globale Zusammenhänge und entwickeln eigene innovative Lösungsvorschläge. Über die besten Lösungen wird demokratisch abgestimmt. Die gewählten Lösungen werden ausgezeichnet und öffentlichkeitswirksam zur Umsetzung an geeignete Adressaten übergeben und nachverfolgt. Auf dem Weg zum YES! werden alle teilnehmenden Schulen kontinuierlich zu den Themen Recherche, Forschung, Präsentation und Medienarbeit unterstützt und begleitet. Damit nimmt das YES! Empfehlungen der Kultusministerkonferenz auf, Schüler*innen darin zu befähigen, Medienanwendungen kritisch einzusetzen. Das „YES! – Young Economic Summit“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und ist ein gemeinsames Projekt der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und der Joachim Herz Stiftung. URL: www.young-economic-summit.org
Über die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft:
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2019 wurden mehr als 9 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 190.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 10 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Bibliothek. Mit Professuren in der Informatik und deren international besetzter Doktorandengruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Digitalisierung der Wissenschaft. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus EU-Großprojekten, aus DFG- bzw. BMBF-Projekten sowie aus dem Leibniz-Forschungsverbund Open Science. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie wurde mehrfach für ihre innovative Bibliotheksarbeit mit dem internationalen LIBER Award ausgezeichnet.
Über die Joachim Herz Stiftung:
Die gemeinnützige Joachim Herz Stiftung arbeitet überwiegend operativ und ist vorrangig in den Themenfeldern Naturwissenschaften, Wirtschaft sowie Persönlichkeitsbildung tätig. In diesen drei Bereichen werden auch kleine, innovative Projekte Dritter gefördert. Seit 2017 unterstützt die Stiftung zudem Forschungsprojekte in den Themenfeldern Medizin, Recht und Ingenieurwissenschaften.
Die Joachim Herz Stiftung wurde 2008 errichtet und gehört zu den großen deutschen Stiftungen.
www.joachim-herz-stiftung.de
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