Pakt für den ÖGD:Gemeinsam den Grundstein f. eine nachhaltige Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes legen
Gemeinsam den Grundstein für eine nachhaltige Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland legen
München, 19. November 2020 – Die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) fordert in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG), der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) und dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) alle Beteiligten am Pakt für den Öffentli-chen Gesundheitsdienst auf, diese Gelegenheit für eine grundlegende Modernisierung des ÖGD zu nutzen.
Der Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), am 29. September 2020 von der Bundeskanzlerin und den Landesregierungen beschlossen, zielt in erster Linie darauf ab, die im Verlauf der Corona-Pandemie sehr stark strapazierten Gesundheitsämter in Deutschland medizinisch und informationstechnisch für die Bewältigung der gegenwärtigen oder der nächsten Pandemie zu stärken. Hierfür stehen 4 Milliarden Euro bis 2026 zur Verfügung. Was oft hierbei ausgeblendet wird, ist die Tatsache, dass der ÖGD in Deutschland auch weitere – gerade in der Pandemie wichtige – Aufgaben hat, die häufig durch das Fehlen des geeigneten Personals bzw. durch das Setzen anderer Prioritäten vernachlässigt werden. Diese sind insbesondere sozialkompensatorische sowie planende und koordinierende Aufgaben, wie z.B. aufsuchende Angebote für sozial benachteiligte Familien, bevölkerungsbezogene Gesundheitsförderung sowie Gesundheitsberichterstattung, d.h. die Aufgaben, die zu einem modernen Verständnis von Public Health gehören.
Um diese Aufgaben kompetent zu meistern, muss der ÖGD personell durch Public Health-Absolvent/innen, qualifizierte Sozialarbeiter/innen, Pflegefachkräfte sowie Vertreter/innen weiterer relevanter Berufsgruppen gestärkt werden. Jeffrey Butler, Mitglied im Vorstand der DGSMP betont, dass es aber hierbei nicht bleiben darf: "Die Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes muss auch in der Gesetzgebung aller Bundesländer verankert werden. Wichtig ist eine nachhaltige Finanzierung der neu geschaffenen Stellen. Die Orientierung am kommunalen Bedarf durch das Zusammenspiel mit der Gesundheitsberichterstattung kann wesentlich zu einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen bevölkerungsbasierten Gesundheitsförderung beitragen. Damit lassen sich wichtige Daten gewinnen und lokale Strategien zur Vorbeugung nichtübertragbarer und infektiöser Krankheiten entwickeln.“
Weiterführende Informationen:
• Stellungnahme: Die DGSMP, die DVSG sowie die DGP und der DBfK fordern eine grundle-gende Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD): https://www.dgsmp.de/stellungnahmen/stellungnahme-zur-modernisierung-des-oegd/
• Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/o/oeffentlicher-gesundheitsheitsdienst-pakt.html
• BVÖGD begrüßt ÖGD-Pakt: https://www.bvoegd.de/bvoegd-begruesst-oegd-pakt/
Pressekontakt DGSMP:
Jeffrey Butler
Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes
Sachgebiet Gesundheits- und Sozialberichterstattung
Müllerstraße 146
13353 Berlin
Tel.: +49 (0)30 / 7577 4707
E-Mail: jeffrey.butler@ba-mitte.berlin.de
Über die DGSMP: Die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V. wurde im Jahr 1963 als wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaft für Sozialmedizin gegründet. 1987 erfolgte die Ergänzung um den Bereich „Prävention“. Die DGSMP fördert Forschung, Lehre und Praxis in So-zialmedizin und Prävention und führt Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Disziplinen zu-sammen. Ihr gehören über 500 Mitglieder an, die u.a. aus Gesundheitswissenschaften, Medizin und Sozialwissenschaften stammen. Die DGSMP ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftli-chen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Weitere Informationen unter: www.dgsmp.de