KI in der Arbeitswelt menschenzentriert gestalten: Neues Projekt humAIn work lab geht an den Start
Künstliche Intelligenz zieht ein in alle Lebensbereiche – auch in die Werkshallen und Büros. Die Arbeitswelt verändert sich damit tiefgreifend. Aber: Ein einseitiger Fokus auf Kostensenkung und die Angst vor Rationalisierung drohen diesen Wandel und die damit verbundenen Potenziale zu blockieren. Das neue BMAS-geförderte Forschungsprojekt humAIn work lab nimmt deshalb einen Perspektivwechsel vor. Unter Federführung des ISF München e.V. wollen die Verbundpartner in der Praxis zeigen, wie man mit KI Arbeitsprozesse verbessern, die Arbeitsqualität der Menschen steigern und ihre Handlungsfähigkeit erhöhen kann.
Wo und wie verändert Künstliche Intelligenz konkret unsere Arbeit? Welche Risiken bergen KI-Systeme und was müssen wir tun, um die in diesen Systemen liegenden Chancen zu nutzen? Und wie können wir den Einsatz von KI so gestalten, dass Arbeit für die Menschen besser wird? Diesen Fragen geht das Verbundprojekt humAIn work lab in den nächsten drei Jahren nach. „Wir wollen menschenzentrierte KI-Lösungen entwickeln und erproben und dabei die Beschäftigten selbst zu aktiven Gestalterinnen und Gestaltern ihrer Arbeitswelt machen“, erläutert Projektkoordinator PD Dr. Tobias Kämpf.
Im Rahmen von humAIn work lab wollen Forschende, Vorreiterunternehmen und die beiden Sozialpartner zeigen, wo KI-Systeme in der modernen Arbeitswelt zum Einsatz kommen und welche Auswirkungen dies hat. Auf der Basis umfassender empirischer Analysen und einer ganzheitlich angelegten Technikfolgenabschätzung sollen dann in ergebnisoffenen Experimentierräumen konkrete KI-Lösungen entstehen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Dabei setzen die Projektpartner auf eine agile, beteiligungsorientierte und sozialpartnerschaftliche Gestaltung in betrieblichen Praxislaboratorien. Im Zuge eines breit angelegten Transfers soll das Projekt darüber hinaus einen lebendigen Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis sowie einen dynamischen Lernprozess in der Wirtschaft anstoßen.
„Wir vollziehen mit humAIn work lab bewusst einen Perspektivwechsel auf KI in der Arbeitswelt und wollen so neue Vorwärtsstrategien mit vorantreiben“, erklärt Barbara Langes, Wissenschaftlerin am ISF München. Statt KI nur als Mittel für Kostensenkungen und Rationalisierungen zu betrachten, legt das Forschungsvorhaben den Fokus darauf, KI-Lösungen zu entwickeln und erproben, welche die Arbeitsqualität steigern können. „Wenn wir eine Humanisierung der Arbeitswelt wollen, müssen wir KI und Empowerment zusammen denken“, betonen Kämpf und Langes abschließend.
Mehr zu den grundlegenden Forschungsthesen, die dem Projekt zugrunde liegen, sind im neuen Blogbeitrag von Tobias Kämpf zu lesen: „KI in der digitalen Arbeitswelt – Drei Thesen“, https://idguzda.de/blog/ki-in-der-arbeitswelt/ .
Das Projekt
Das Projekt humAIn work (Laufzeit: 07.09.2020 bis 06.09.2023) wird im Rahmen der INQA-Förderrichtlinie „Zukunftsfähige Unternehmen und Verwaltungen im digitalen Wandel (EXP-KI)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert. Unter Federführung des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF) München beteiligen sich die INPUT Consulting gGmbH, IBM Deutschland GmbH, Deutsche Telekom Service GmbH und MICARAA GmbH sowie ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft an dem Projekt.
Weitere Informationen zum Projekt unter http://www.humain-worklab.de
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit
Zukunft sichern, Arbeit gestalten. Attraktive Arbeitsbedingungen sind heute mehr denn je ein Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland und bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Fachkräftesicherung in Unternehmen und Verwaltungen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt daher mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) eine Plattform, auf der sich Verbände und Institutionen der Wirtschaft, Unternehmen, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungsträger, Kammern und Stiftungen gemeinsam mit der Politik für eine neue, nachhaltige Arbeitskultur einsetzen – entlang der Themenfelder Personalführung, Gesundheit, Wissen & Kompetenz sowie Chancengleichheit & Diversity. Als unabhängiges Netzwerk bietet die Initiative konkrete Beratungs- und Informationsangebote für Betriebe und Verwaltungen sowie vielfältige Austauschmöglichkeiten in zahlreichen – auch regionalen – Unternehmens- und Branchennetzwerken.
Weitere Informationen zur Initiative Neue Qualität der Arbeit unter https://inqa.de
Pressekontakt
Frank Seiß, ISF München, +49 (0)89 272921-78
frank.seiss@isf-muenchen.de, https://www.isf-muenchen.de/
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
PD Dr. Tobias Kämpf (Projektkoordination), Barbara Langes
ISF München, Jakob-Klar-Straße 9, 80796 München, +49 (0)89 272921-0
tobias.kaempf@isf-muenchen.de, barbara.langes@isf-muenchen.de
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