Nachweis von Mineralöl-Verunreinigung in - Max Rubner-Institut schließt Projekt erfolgreich ab
Mineralöl hat in Speiseölen nichts zu suchen, dennoch kann es immer wieder darin nachgewiesen werden. Im Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide des Max Rubner-Instituts, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, wurde ein FEI-Forschungsprojekt zur Minimierung von Mineralölbestandteilen in Speiseölen nun erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit der Lebensmittel und erweitert die Möglichkeiten zur Minimierung der Mineralölbestandteile.
Mineralölprodukte (MOH) und deren Abbauprodukte sind durch die umfangreiche Nutzung von Erdöl und daraus hergestellten Produkten in zahlreichen Lebensmitteln zu finden. Dabei gibt es besonders gereinigte MOH, die für den direkten Einsatz in Lebensmitteln erlaubt sind, aber auch ungewollte Kontaminationen mit technischen Ölen oder Einträge aus der Umwelt. Mineralölbestandteile werden in die Gruppe der gesättigten Mineralölbestandteile (Mineral Oil Saturated Hycrocarbons (MOSH)) und die Gruppe der aromatischen Mineralölbestandteile (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons (MOAH)) unterteilt. Zu den MOAH zählen auch die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), von denen einige Vertreter als krebserregend eingestuft sind.
In Speiseölen sind MOH aufgrund ihrer chemischen Ähnlichkeiten häufig auf einem wesentlich höheren Niveau nachzuweisen als in anderen Lebensmitteln. Ihre Eintragswege sind bisher erst wenig untersucht worden, aber nach heutigem Kenntnisstand sind die Eintragsquellen über die gesamte Herstellungskette verteilt. Weil über die Eintragswege noch zu wenig bekannt ist und auch die toxikologische Bewertung von Mineralöl in Speiseölen noch nicht klar ist, ist es wichtig, schon kleinste Mengen der Verunreinigung erkennen zu können. Zudem ist es nur so möglich, in Stufenkontrollen eine wirksame Minimierungsstrategie umzusetzen.
Wissenschaftlern am Max Rubner-Institut ist es, gemeinsam mit anderen Laboratorien gelungen, eine Nachweismethode zu entwickeln, die schon bei einer Menge von einem Milligramm Mineralöl in einem Liter Speiseöl greift. Die Methode wurde bereits in einem Ringversuch für Deutschland erfolgreich validiert, ein Ringversuch für die weltweite Validierung wird aktuell durchgeführt. Im Dezember erscheint die Methode als Einheitsmethode DGF-C-VI 22 (20) „Mineralölbestandteile, gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH) und aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) mit online gekoppelter LC-GC -FID - Methode für niedrige Bestimmungsgrenzen“ der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft. Analytisch kann hierbei zurzeit noch nicht zwischen risikoreichen und risikolosen Verbindungen unterschieden werden, Dies ist Gegenstand aktuell laufender, Arbeiten am Max Rubner-Institut, als ein weiterer wichtiger Schritt für einen risikobasierten Verbraucherschutz.
Die Ergebnisse konnten aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie Deutschland e.V. und zehn weiterer Verbände im projektbegleitenden Ausschuss direkt an die Praxis vermittelt werden. Der Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) förderte das Projekt als wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit der Lebensmittel und als Hilfestellung für die Minimierungsanstrengungen der Hersteller in dieser Fragestellung.
Weitere Informationen:
https://www.mri.bund.de/de/institute/sicherheit-und-qualitaet-bei-getreide/forschungsprojekte/minoel/