Philipp Schwartz-Initiative: Das Forum Transregionale Studien nimmt eine weitere gefährdete Wissenschaftlerin auf
Im Rahmen der achten Runde der Philipp-Schwartz-Initiative hat das Forum Transregionale Studien zum fünften Mal die Möglichkeit erhalten, ein Stipendium an eine:n gefährdete:n Wissenschaftler:in zu vergeben.
Seit 2011 hat das Forum Transregionale Studien über seine Forschungsprogramme Wissenschaftler:innen aus Ländern in seine Arbeit eingebunden, in denen das Leben von autoritären Bewegungen und Regimes oder kriegerischen Konflikten bestimmt ist. Forschende aus dem Nahen Osten oder dem östlichen Europa, die durch Einschränkungen staatsbürgerlicher und akademischer Freiheiten an den Rand oder aus ihrem Land gedrängt wurden, können nun in Berlin ihre Forschung fortsetzen. Sie sind in die Programme des Forums und je nach fachlicher Spezialisierung an einer Mitgliedseinrichtung des Forums eingebunden. Dadurch erhalten sie Zugänge zu Forschungsressourcen und kollegialen Netzwerken. Wir freuen uns sehr, eine weitere exzellente (und gefährdete) Wissenschaftlerin aufnehmen zu können.
Die Arbeitsbedingungen für Forschende haben sich in vielen Regionen der Welt in teils dramatischer Form verändert, und mit ihnen auch die Kontexte der Regionalwissenschaften. „Aus der Solidarität mit gefährdeten Kolleg:innen ergeben sich intellektuelle Chancen für die Internationalisierung unserer Universitäten“, sagt Georges Khalil, wissenschaftlicher Koordinator des Forum Transregionale Studien. „Die Wissenschaftler:innen, die zu uns kommen, sind hochqualifiziert. Sie bringen nicht nur ihr spezifisches Wissen und neue Perspektiven, sondern auch ihre besonderen Erfahrungen im Engagement für Wissenschaftsfreiheit und offene Gesellschaften mit.“
Die Förderung im Rahmen der Philipp-Schwartz-Initiative umfasst ein zweijähriges Vollzeitstipendium für eine gefährdete Wissenschaftlerin. Hinzu kommt eine institutionelle Pauschale, die das Forum einsetzen wird, um gemeinsam mit Partnereinrichtungen in- und außerhalb Berlins am Aufbau von Strukturen mitzuwirken, die gefährdeten und exilierten Wissenschaftler:innen neue Räume für ihre Forschung bieten.
Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscher:innen. Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Andrew W. Mellon Foundation, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, den Stifterverband sowie die Stiftung Mercator.
Weitere Informationen:
https://www.forum-transregionale-studien.de/startseite.html
https://www.humboldt-foundation.de/web/philipp-schwartz-initiative.html