IT-Neuentwicklung zur Studienplatzvergabe: Mehrere Ausschreibungspakete gehen an den Start
Studienbewerbende erwarten zurecht ein zuverlässiges Verfahren der Studienplatzvergabe. Diese muss dringend effektiver werden. Dafür schreibt nun die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) zahlreiche IT-Stellen aus und entwickelt die Pläne der Software weiter. Die notwendigen Gelder hat die Finanzministerkonferenz dafür freigegeben.
Der Weg zur nächsten Stufe des „Dialogorientieren Serviceverfahren“ (DoSV) steht: Die SfH schreibt zahlreiche IT-Stellen aus, um die Studienplatzvergabe-Software zu modernisieren und krisenfest zu machen. Angestoßen wurde diese Neuentwicklung maßgeblich durch die Empfehlungen des eigens von der Stiftung eingesetzten IT-Beirats, der aus hochkarätigen Experten besteht. Zur Hälfte soll die Neuentwicklung dabei in der Stiftung (in-house) erfolgen, während die andere Hälfte des Entwicklungsaufwandes extern vergeben wird. Insgesamt hat die Finanzministerkonferenz dafür am 3. Dezember rund 17 Millionen Euro genehmigt.
Die neuen Mitarbeitenden im IT-Bereich sollen einerseits zielgerichtet die Software neu entwickeln, das Anforderungs-, Test- und Application-Management verstärken und so den organisatorischen Grundstock für ein modernes und zukunftsweisendes DoSV 2.0 schaffen. Andererseits werden Teile extern vergeben, um eine agile Softwareentwicklung u.a. durch auf dem Markt verfügbare Microservices optimal zu unterstützen. Eine modulare Weiterentwicklung soll dabei möglich sein. Die Vergabeverfahren sollen dies mit dem Ziel, die bestmögliche Leistung zu bekommen, ohne dass eine Abhängigkeit von einem oder mehreren IT-Dienstleistern entsteht, unterstützen.
Anfang 2021 werden vier Ausschreibungspakete veröffentlicht, darunter die Neuentwicklung DoSV 2.0, das Testing sowie ein nachhaltiges Ausbau- und Pflegekonzept des Übergangsverfahrens DoSV 1.5+. Darüber hinaus soll ein Multi-Projekt-Management ausgeschrieben werden.
Das Ziel ist klar definiert: Ein leistungsfähigeres und benutzerfreundlicheres Dialogorientiertes Serviceverfahren auf Basis einer modernen Software-Architektur, die eine modulare Weiterentwicklung und eine vereinfachte Anbindung an die Hochschul-Software ermöglicht. Als Go-Live-Termin für DoSV 2.0 wird der Start des Vergabeverfahren für Studienplätze zum Sommersemester 2025, d.h. 01.10.2024, avisiert.
Mit diesen Ausbaustufen will die SfH ihre Software für die Studienplatzvergabe verbessern. Davon profitieren auf Dauer die Hochschulen wie die Bewerbenden im ortsübergreifend koordinierten Bewerbungsprozess. So leistet die SfH einen wesentlichen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit in Deutschland.
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Die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie vergibt im Auftrag der Länder und Hochschulen die Studienplätze im Zentralen Verfahren (derzeit Medizin, Pharmazie, Tiermedizin und Zahnmedizin). Sie unterstützt darüber hinaus die Hochschulen bei der bei ihren Zulassungsverfahren örtlich zulassungsbeschränkter und zulassungsfreie Studienplätze. Die Stiftung betreibt das Portal Hochschulstart, das jährlich von zurzeit ca. 400.000 Bewerber*innen genutzt wird. Die SfH verfügt 150 Mitarbeiter*innen sowie einen Jahreshaushalt von über 20 Millionen Euro.