Festschrift ehrt wissenschaftliches Werk des Leibniz-Preisträgers Lutz Raphael
Zum 65. Geburtstag des Historikers Prof. Dr. Lutz Raphael von der Universität Trier haben Dr. Christian Marx und Dr. Morten Reitmayer die Festschrift „Die offene Moderne – Gesellschaften im 20. Jahrhundert“ herausgegeben.
Corona-bedingt musste die Zeremonie für die Übergabe der Festschrift minimiert werden. Statt wie vorgesehen im Oktober beim Deutschen Historikertag in München wurde das mehr als 450 Seiten starke Buch nun in einer kleinen Feierstunde an der Universität Trier übergeben.
In dem Buch haben sich 20 Weggefährten des renommierten Trierer Historikers und Leibniz-Preisträgers Lutz Raphael aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen mit seinen zentralen Forschungsinteressen auseinandergesetzt: den europäischen Gesellschaften im 20. Jahrhundert und der „offenen Moderne“ als einer nach wie vor nicht abgeschlossenen Epoche. „Christian Marx und ich haben versucht, in dem Buch seine wissenschaftlichen Leitfragen aufzugreifen und zu entwickeln“, so Morten Reitmayer, der ebenso wie Mitherausgeber Christian Marx bei Lutz Raphael habilitiert wurde.
„Ralf Dahrendorf hat der Wissenschaft einmal mitgegeben, dass sie öffentlich sein müsse. Das sollte sie, aber nicht der Öffentlichkeit willen. Lutz Raphael steht für einen sorgfältigen Umgang mit `faktengestütztem Realismus´. Forschung, gerade die historische, braucht den langen Atem. Das Schnelle ist der Feind des sorgfältigen Blicks. Das dürfte der rote Faden seiner Arbeitsweise sein. Lutz Raphael steht nicht nur für das Thema `Strukturen langer Dauer´, er hat an der Universität Trier auch solche in positiver Hinsicht aufgebaut und etabliert“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel.
Zur Person
Lutz Raphael studierte Geschichte, Romanistik, Philosophie und Soziologie in Münster und Paris. Er promovierte an der Universität Münster und wurde an der Technischen Universität Darmstadt habilitiert wo er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte wirkte. 1996 nahm er einen Ruf als Professor für Neuere und Neueste Geschichte an die Universität Trier an.
An der Universität Trier war er Sprecher der DFG-geförderten Sonderforschungsbereiche „Zwischen Maas und Rhein“ sowie „Fremdheit und Armut“. Von 2009 bis 2015 leitete er als Geschäftsführender Direktor das „Forschungszentrum Europa: Strukturen langer Dauer und Gegenwartsprobleme“. 2013 wurde ihm der Leibniz-Preis verliehen. Seit 2014 gehört er der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz an. Von 2007 bis 2013 wirkte er im Wissenschaftsrat. 2006 erhielt er das Verdienstkreuz des Landes Rheinland-Pfalz. 2008 wurde er in den Beirat des Deutschen Historischen Instituts Paris aufgenommen.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
PD Dr. Morten Reitmayer
Universität Trier/Geschichte
reitmayer@uni-trier.de
Tel. +49 651 201-2175
Originalpublikation:
Christian Marx (Hg.), Morten Reitmayer (Hg.): Die offene Moderne – Gesellschaften im 20. Jahrhundert. Festschrift für Lutz Raphael zum 65. Geburtstag.
2020. Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht. 452 Seiten