Hamburg und der Verkehr der Zukunft: Nachwuchswissenschaftler wollen die Verkehrswende unterstützen
„Wir sind jung, kritisch gegenüber tradiertem Wissen, und stecken voller Ideen für den Verkehr der Zukunft“, sagt Dr.-Ing. Sören Christian Trümper, Absolvent des Instituts für Verkehrsplanung und Logistik der Technischen Universität Hamburg. Über Konferenzen und Social Media lernte der ehemalige TU-Doktorand Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Hamburger Universitäten kennen und stellte mit diesen kurzerhand die frei zugängliche Schriftenreihe „Hamburg Transport Insights“ auf die Beine. Ihr gemeinsames Ziel ist es, über Fachgrenzen hinweg Veränderungen im Verkehrssektor anzustoßen.
„Die Schriftenreihe sieht sich als Kreuzungspunkt mehrerer Disziplinen, die beim Thema Verkehr der Zukunft zusammen kommen müssen. In einer vernetzten, immer komplexer werdenden Welt können Veränderungsprozesse in der Regel nur noch unter Beteiligung einer Vielzahl von Anspruchsgruppen angestoßen werden“, so Trümper weiter. Mit seinem Beitrag zu Elektromobilität setzt der Verkehrswissenschaftler den Startschuss für die Schriftenreihe.
Klima- und Verkehrswende durch Elektromobilität
Der Verkehrssektor ist in Deutschland der einzige Sektor, dessen Treibhausgasemissionen in den letzten Jahrzehnten nicht gesunken sind. In seiner Arbeit untersucht Trümper daher das Potential von Elektromobilität, um die Treibhausgasemissionen in diesem Bereich zu reduzieren. Dazu bewertet der Wissenschaftler auf der einen Seite die bisherigen Strategien und Umsetzungsschritte der Politik zur Einführung der neuen Technologie in Deutschland. Auf der anderen Seite identifiziert er administrative Hemmnisse und Akzeptanzprobleme. „Ich möchte aufzeigen, wie Technologieeinführungen in Zukunft erfolgreicher gestaltet werden können. Was wir dafür brauchen, ist ein stetiger Abgleich des Politikziels in allen Handlungsfeldern“, sagt der Verkehrsexperte. So stellt Trümper fest, dass Klimaschutz zwar der politische Treiber für Elektromobilität ist, der Einsatz von Grünstrom dabei aber bis heute nicht verpflichtend ist. „Meine Berechnungen zeigen, dass Elektrofahrzeuge nur beim Laden mit Grünstrom ihre Klimavorteile gegenüber Autos mit Verbrennungsmotor wirklich realisieren können.“ Der Emissionsvorteil von Elektromobilität lässt sich zudem weiter entscheidend vergrößern, wenn die Fahrzeuge mit angepassten Batteriegrößen ausgestattet und in Bereichen mit hohen Fahrleistungen eingesetzt werden. „Die Politik muss die Rahmenbedingungen setzen, während die Wirtschaft durch innovative, attraktive Produkte Veränderungsprozesse ermöglicht.“ Nur so, davon ist der Verkehrswissenschaftler überzeugt, könnten sich tradierte Verhaltensmuster überwinden lassen und eine nachhaltige Verkehrswende gelingen.
Neben der Arbeit von Dr. Trümper sollen in diesem Jahr noch sechs weitere Ausgaben von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Thema Transport und Verkehr folgen. Die Arbeit des TU-Absolventen kann hier abgerufen werden: https://tore.tuhh.de/handle/11420/7880
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dipl. Umweltwiss. Sören Christian Trümper
Technische Universität Hamburg
truemper@tuhh.de
Originalpublikation:
https://tore.tuhh.de/handle/11420/7880
Weitere Informationen:
https://intranet.tuhh.de/aktuell/pressemitteilung_einzeln.php?id=13529&Lang=de
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