Die 30 schönsten Aufschlüsse Deutschlands
Mit dem Projekt “30 Geotope hoch 3” wollen Geologen der Universität Bonn die optisch ansprechendsten und wissenschaftshistorisch bedeutendsten 30 Aufschlüsse Deutschlands dokumentieren. Der Fokus liegt dabei auf der digitalen und dreidimensionalen Aufnahme. Die Präsentation erfolgt ab sofort monatlich auf der Projektwebseite www.digitalgeology.de.
Die Aufschlüsse werden mit Hilfe von Drohnen, 360 Grad-Kameras und durch den Einsatz von Laserscannern erfasst und mit hochgenauen GPS-Systemen verortet. “Alle im Rahmen des Projektes aufgenommenen Daten werden frei zugänglich zur Verfügung gestellt”, sagt Privatdozent Dr. Gösta Hoffmann vom Institut für Geowissenschaften der Universität Bonn. Geplant sind spannende Einblicke in Geotope und Aufschlüsse unterschiedlichster Art mit hochaufgelösten 3D-Modellen und digitalen Fahrten etwa durch alte Bergwerke. Ein begleitender Text erklärt jeweils die geologischen Besonderheiten, die Entstehungsgeschichte und gegebenenfalls auch den historischen Nutzen durch die Bevölkerung.
“Das Projekt bindet viele geowissenschaftlichen Institutionen – wie Geoparks, geologische Landesämter und Hochschulen – ein und ist damit standortübergreifend”, sagt der Doktorand Edouard Grigowski, der die Idee zu diesem Projekt hatte. Die Masterstudentin Sabine Kummer rechnet die dreidimensionalen Modelle. Valeska Decker, Roman de Giorgi, Monika Mikler und Rosalie Kunkel haben die Drohnenbefliegungen und Geländeuntersuchungen durchgeführt.
Basis ist die App OutcropWizard
Das Projekt “30 Geotope hoch 3 – Deutschlands 30 schönste Geotope” ist eine Weiterentwicklung der App “OutcropWizard”, in die die dreidimensionalen Modelle integriert sind. Gösta Hoffmann, Edouard Grigowski und Martin Monschau haben die App vor rund zwei Jahren entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Datenbank hauptsächlich für mobile Endgeräte, in der die Aufschlüsse wissenschaftlich beschrieben sind und mit der sie sich im Gelände auffinden lassen.
Für den ersten “Aufschluss des Monats” haben die Wissenschaftler den Teufelstisch aus dem Dahner Felsenland in Rheinland-Pfalz ausgewählt. In Hinterweidenthal im Pfälzer Wald hat der Teufel der Sage nach kurzerhand einen 14 Meter hohen Tisch aufgestellt. Wie die skurrile geologische Formation im Buntsandstein wirklich entstand, ist nun im Video, in Bildern und Beschreibungen zu erfahren.
Zum 175-jährigen Bestehen der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung e.V. (DGGV) haben die Wissenschaftler das Projekt “30 Geotope hoch 3” initiiert. Die DGGV hat die Schirmherrschaft übernommen. Mit dem Vorhaben wollen die Forscher verdeutlichen, dass Aufschlüsse die primäre Informationsquelle in der Geologie sind und wie diese mit modernen Methoden dokumentiert werden können. Hoffmann: “Damit gelingt der Brückenschlag von der klassischen Geologie mit Hammer und Kompass zur Moderne mit Drohnen und Computern.”
Beteiligte Institutionen:
Neben der Universität Bonn wirken an dem Projekt unter anderem die Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung e.V. (DGGV), die Universitäten Geifswald, Jena, München, Frankfurt, die RWTH Aachen, die TU Darmstadt, das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, der Geologische Dienst NRW und der Dinosaurierpark Münchehagen mit.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Privatdozent Dr. Gösta Hoffmann
Institut für Geowissenschaften
Universität Bonn
Tel. 01578 4927675
E-Mail: ghoffman@uni-bonn.de
Weitere Informationen:
http://www.digitalgeology.de