HNEE-Absolvent erhält BioThesis-Forschungspreis 2021
Niklas Domke hat sich in seiner Bachelorarbeit an der Hochschule für nach-haltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) mit der Frage beschäftigt, wie man in der Biobranche künftig mehr Mehrwegbehältnisse schaffen kann, um ein umweltfreundlicheres Gesamtkonzept zu erhalten. Dafür wird er am 18. Februar 2021 ausgezeichnet.
Die Idee zu seiner Bachelorarbeit bekam Niklas Domke, der im August 2020 erfolgreich seinen Abschluss im HNEE-Studiengang Ökolandbau und Vermarktung absolvierte, durch seinen eigenen Hafermilchkonsum. „Hafermilch wurde bis vor Kurzem ausschließlich in Tetrapaks verkauft. Ich habe mich gefragt, warum es keine Mehrweg-Glasflaschen für Milchalternativen gibt“, blickt er zurück. Zugleich fiel ihm auf, dass auch bei Brotaufstrichen keine Mehrweggläser verwendet wurden, sondern überwiegend Einwegvarianten. Das erschien dem 23-Jährigen kein schlüssiges Gesamtkonzept für die Bio-Branche zu sein, weshalb er sich zunehmend mit der Frage auseinandersetzte, wie ein umweltfreundlicheres Konzept bei schon vorhandenen Glasbehältnissen von Einweg zu Mehrweg für die Branche realisierbar sein kann. Für seine Bachelorarbeit, die von den HNEE-Kolleg*innen Prof. Dr. Jens Pape und Dr. Melanie Kröger, beide befassen sich seit Längerem mit dem Thema unverpackt-Läden und deren Möglichkeiten der Verpackungsvermeidung, betreut wurde, interviewte Niklas Domke verschiedene Expert*innen aus den Bereichen der Lebensmittelproduktion und des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Dabei fand er heraus, dass es zwar neuartige Ansätze für Mehrwegverpackungssysteme im Nicht-Getränkebereich z.B. für Nüsse, Tomatenpassata, Tee gibt, jedoch die Umsetzung hin zu einem Mehrwegverpackungssystem sehr zeitaufwendig ist und aus Sicht der Befragten von keinem Unternehmen allein angegangen werden könne. „Es herrscht Unterstützungsbedarf beim Spülen der Gläser, bei der Logistik und der allgemeinen Organisation des Mehrwegsystems. Außerdem ist das Verbraucher*innenverhalten dazu bisher noch sehr wenig erforscht. So ist nicht geklärt, ob sie bereit wären, mehr für Mehrweg zu zahlen, speziell für Brotaufstriche zum Beispiel“, fasst er die wichtigsten Erkenntnisse seiner Bachelorarbeit zusammen. Generell habe es jedoch eine große Bereitschaft seitens der Befragten gegeben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. „Denn ein Mehrwegsystem für Produkte wie Nüsse gibt es bereits über Joghurtgläser. Da diese im LEH teils schon gelistet sind, ist das Prinzip bekannt und es gibt Unternehmen, die dem Trend folgen wollen“, sagt Niklas Domke. Im Ergebnis seiner Arbeit wünschten sich die Befragten einen Dienstleister, der ein risikofreies Testen des Systems möglich mache. Der HNEE-Absolvent verweist zudem darauf, dass es bislang an Ökobilanzen für Nicht-Getränke-Verpackungen fehlt, welche Einweg- mit Mehrwegverpackungen miteinander vergleichen. Hierfür gebe es noch einen Forschungsbedarf.
Niklas Domke studiert unterdessen an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er einen Master in Agricultural Economics absolviert.
Am 18. Januar 2021 wird ihm für seine Bachelorarbeit der BioThesis-Forschungspreis der Bio-Lebensmittelwirtschaft verliehen. Der mit 2000 Euro dotierte Preis wird jährlich in den Kategorien Bachelor und Master ausgelobt, wobei insgesamt 10.000 Euro ausgeschüttet werden. Die diesjährige Preisverleihung findet im Rahmen des BIOFACH e-specials statt.
Über die HNEE
Mit der Natur für den Menschen.
Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) ist mit etwa 2.200 Studierenden und 66 Professor*innen die kleinste Hochschule in Brandenburg. Nachhaltige Entwicklung bildet die Handlungsmaxime und wird konsequent in allen Bereichen der Hochschule – in Lehre, Forschung, Betrieb und Transfer – umgesetzt und partizipativ weiterentwickelt. Die 20 innovativen und mitunter einzigartigen Studiengänge an den vier Fachbereichen Wald und Umwelt, Landschaftsnutzung und Naturschutz, Holzingenieurwesen und Nachhaltige Wirtschaft besitzen ein sehr eigenständiges, der nachhaltigen Entwicklung und der dazu erforderlichen gesellschaftlichen Transformation verpflichtendes Profil und sind zum Teil deutschlandweit einzigartig. www.hnee.de
Über den BioThesis-Forschungspreis
BioThesis – der Forschungspreis der Bio-Lebensmittelwirtschaft wird seit 2014 von der Lebensbaum-Stiftung, der BIOFACH, der Schweisfurth-Stiftung getragen und von zahlreichen Mitgliedsfirmen der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) unterstützt. Studierende, die sich im Rahmen ihrer Bachelor- oder Masterarbeit mit Bio-Lebensmitteln beschäftigt, und in Themenbereichen wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Sozialverträglichkeit neue Erkenntnisse gesammelt haben, können sich für den BioThesis-Forschungspreis bewerben. Die Ausschreibung für 2022 ist ab sofort möglich. Einsendeschluss ist der 15.10.2021. Die Preisverleihung findet im Rahmen der BIOFACH 2022 – der Weltmesse für Bio-Lebensmittel – in Nürnberg statt. https://biothesis.org/
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Niklas Domke
HNEE-Absolvent und Preisträger 2021
Telefon: 0152.27419564
niklas.domke@gmail.com
Giulia Vogel
Büro Lebensmittelkunde & Qualität GmbH
Telefon: 09741- 938 733 – 5
info@biothesis.org
www.BioThesis.org
Weitere Informationen:
https://biothesis.org/
https://www.biofach.de/de
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