US-Klage gegen Spiele-Entwickler Epic Games zitiert Viadrina-Studie über Online-Spiel „Fortnite“
Der Vorwurf einer aktuellen US-amerikanischen Sammelklage gegen den Spiele-Entwickler Epic Games ist schwerwiegend: Das Online-Videospiel Fortnite manipuliere Minderjährige, damit sie immer mehr echtes Geld für virtuelle Dinge ausgeben. Die Anklageschrift zitiert eine Studie, die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Georg Stadtmann von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) im vergangenen Jahr vorgelegt hat. Darin spricht er von einer „Geldillusion“ als zentralem Geschäftsmodell des Spiels Fortnite, das bei Jugendlichen weltweit beliebt ist.
„Das Spiel kann kostenlos heruntergeladen werden, allerdings kann man Kleidung, Waffen und andere Inhalte in der virtuellen Währung V-Bucks erwerben. Die Spielerinnen und Spieler nutzen reales Geld, um die virtuelle Währung zu kaufen. Geldillusion bedeutet, dass man den realen Preis nicht mehr nachvollzieht“, umreißt Prof. Dr. Georg Stadtmann, Inhaber der Viadrina-Professur für Makroökonomie, das Geschäftsmodell. Vor allem der Wechselkurs führe zu dieser Geldillusion. „Kinder – und das sind die Hauptnutzerinnen und -nutzer von Fortnite – haben überhaupt kein Gefühl dafür, wie teuer das ist“, so die Einschätzung von Prof. Dr. Georg Stadtmann.
Derzeit arbeitet der Wirtschaftswissenschaftler an einer weiteren Studie, die untersucht, ob sich die Erkenntnisse über Fortnite auf die derzeit erfolgreichsten zehn Online-Spiele übertragen lassen. Allein mit Fortnite erzielt Epic Games bis zu 2,4 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Georg Stadtmann, stadtmann@europa-uni.de
Originalpublikation:
www.wiwi.europa-uni.de/de/forschung/publikationen-projekte/dp/_dokumente/415_Schoeber_Stadtmann.pdf
Weitere Informationen:
https://www.europa-uni.de/de/struktur/unileitung/pressestelle/viadrina-logbuch/wissenschaft/20210218-fortnite-prozess-stadtmann/Beitrag/index.html