Digitaler Wandel in der Jugendarbeit – sächsische Fachkräfte veröffentlichen Positionspapier
Sächsische Fachkräfte haben ein Positionspapier zum digitalen Wandel in der Jugendarbeit veröffentlicht, das sich an Verantwortliche der sächsischen Jugend- und Bildungspolitik wendet. Dort wird u.a. die Aufwertung der digitalen Jugendarbeit, eine bessere Ausstattung im Handlungsfeld sowie die Verankerung des Themas in den Curricula der Studiengänge gefordert. Das Positionspapier wurde im Rahmen eines online-Fachtages „Smarte Jugendarbeit in Sachsen“ an der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs) erarbeitet und verabschiedet.
Am 12. März 2021 veranstaltete das Forschungs- und Praxisentwicklungsprojekt „Smarte Jugendarbeit in Sachsen“ einen online-Fachtag mit Konzeptlabor an der ehs. Die Corona-Pandemie und insbesondere der Lockdown hatten den Fachkräften vor Augen geführt, dass in Bezug auf die Digitalisierung der Jugendarbeit dringend Handlungsbedarf besteht. Das zeigte auch das hohe Interesse an der Teilnahme am Fachtag. Die Fachkräfte kamen vorwiegend aus den Handlungsfeldern der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Mobilen Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit aus dem städtischen sowie ländlichen Raum. Im Konzeptlabor entwickelten sie Konzepte für eine zukunftsfähige Jugendarbeit und befassten sich mit den Erfordernissen des digitalen Zeitalters. Sie diskutierten Herausforderungen des digitalen Wandels und entwickelten ein gemeinsames Positionspapier, das sich an die sächsische Jugend- und Bildungspolitik wendet.
In sechs Workshops, die von Referent_innen aus der Praxis gestaltet wurden, setzten sie sich mit neuen Zugangs- und Kommunikationswegen, einzelnen digitalen Tools, datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen sowie Erfahrungen in der Rollenaufteilung im Team auseinander. Aus diesen Themenfeldern wurden schließlich in einer gemeinsamen Abschlussrunde die folgenden sechs Forderungen des Positionspapiers herausgearbeitet:
1. Verbesserung der Ausstattung in den Einrichtungen durch ein „Digitalbudget“, das sowohl den Fachkräften als auch Jugendlichen zur Verfügung steht,
2. Flächendeckende Förderung von Projekten zur Medienkompetenzförderung und von Medienmündigkeit bei Kindern und Jugendlichen,
3. Herstellung von Rahmenbedingungen für die Umsetzung einer Social Media Policy in den Handlungsfeldern der Jugendarbeit,
4. Anerkennung der Gleichwertigkeit von digitaler Arbeit,
5. Einrichtung einer Fachstelle, die Anwendungen mit dem Fokus auf Open Source Tools für die Jugendarbeit auf Handhabbarkeit und Datenschutz prüft und diese weiterentwickelt,
6. Verankerung von „Digitalisierung und Jugendarbeit“ in den Curricula der Studiengänge für Soziale Arbeit und Bereitstellung und Finanzierung von Weiterbildungsangeboten für Sozialpädagog_innen.
Weitere Informationen zum Positionspapier und zum Forschungs- und Praxisentwicklungsprojekt „Smarte Jugendarbeit in Sachsen“ unter https://www.ehs-dresden.de/smartejugendarbeit.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Tanja Brock, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt
tanja.brock@ehs-dresden.de
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