Gesichts-OP nach schwerem Unfall oder Tumor: Was moderne, patientenspezifische 3-D-Implante möglich machen
Mit der Coronapandemie hat die Digitalisierung in der Medizin einen neuen Impuls erhalten. Ein Fachgebiet, in dem computerassistierte Techniken schon seit längerem wegweisend sind, ist die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Hier kommen moderne computerassistierte Techniken zum Beispiel nach schweren Unfällen, die das Gesicht entstellen, zum Einsatz. In solchen Fällen sind patientenspezifische Implantate aus dem 3-D-Drucker gefragt – dabei setzen Chirurgen auf virtuelle Planung, schablonengestützte Bohrvorgänge, Real-Time-Navigation und additive Fertigungstechniken.
Über Details dieser therapeutischen Fortschritte berichten Experten der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) auf der Online-Pressekonferenz zum 138. Deutschen Chirurgen-Kongress – dem DCK 2021 DIGITAL – am Mittwoch, den 7. April 2021, von 10.30 bis 12 Uhr. Medienvertreter können unter folgendem Link teilnehmen: https://us02web.zoom.us/j/81971178505?pwd=MWtuM0R0b3NsaWVMaUI3YkQrOWJEdz09
Wenn durch einen Tumor oder durch einen Unfall Zähne oder Kiefer- beziehungsweise andere Schädelknochen zerstört werden, versuchen Chirurgen sie zu ersetzen. Diesen in der Vergangenheit sehr aufwändigen, langwierigen und für den Patienten belastenden Prozess haben Experten der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie mittels Computer-Assistenz deutlich erleichtert. „Wir müssen Patienten nicht mehr mehrmals operieren, weil wir jetzt durch virtuelle Planung, Implantate aus dem 3D-Drucker, schablonengestützte Bohrvorgänge und Real-Time-Navigation die einzelnen Schritte des Knochen- oder Zahnersatzes maßgeschneidert durchführen können“, erklärt Universitätsprofessor Dr. med. Dr. med. dent. Nils-Claudius Gellrich, Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). „Chirurgen können heute dank modernster bildgebender Verfahren präoperativ planen und virtuelle Blaupausen für die Operation erstellen; sie können patientenspezifische Implantate aus Titan im 3D-Drucker herstellen und mittels intraoperativer Navigation dem Patienten einsetzen“, ergänzt Professor Gellrich.
Patienten profitieren in vielfacher Hinsicht von der modernen Technik: Operationen sind zum einen seltener notwendig und zum anderen verkürzen sie sich durch die prä-operativen Planungsmöglichkeiten. Außerdem sind die Ergebnisse viel besser: „Da die Implantate auf die individuelle Situation des jeweiligen Patienten angepasst sind,
ermöglichen sie teilweise eine vollständige anatomische und funktionelle Wiederherstellung des Gesichts“, erläutert der DGMKG-Experte.
Auch die intraoperative und die postoperative Qualitätskontrolle ist mittlerweile computergestützt. So können die behandelnden Ärzte überprüfen, inwieweit das Operationsziel tatsächlich erzielt wurde oder wie sich die Operationsergebnisse eines einzelnen Patienten stabil halten lassen und bewähren. „Wie kaum eine andere Technologie bietet die computergestützte Gesichtsschädelchirurgie und Navigation die Möglichkeit einer konsequenten Qualitätssicherung für ein spezialisiertes Fach“, betont Gellrich.
Der 138. Deutsche Chirurgenkongress, bei dem die DGMKG Mitveranstalter ist, findet vom 12. bis 16. April 2021 statt und wird aufgrund der Coronapandemie vor allem als Online-Tagung abgehalten. Die Auswirkungen des Corona-Virus auf die Chirurgie soll auch ein zentrales Thema auf der Online-Pressekonferenz sein: Neue internationale Daten über Komplikationen und Sterblichkeitsraten von SARS-CoV-2-Infizierten, die sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen, werfen die dringende Frage nach einer Impfung und/oder einer Verschiebung der Eingriffe um mehrere Woche auf. Darüber hinaus werden Experten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) berichten, ob die Pandemie die chirurgische Versorgung von Kindern beeinträchtigt hat – Basis der Einschätzung ist eine aktuelle Umfrage unter kinderchirurgischen Kliniken. Hinzu kommt ein Erfahrungsbericht zu den Folgen der Pandemie in Bezug auf die Versorgung dringlicher Krankheitsbilder wie Tumoren oder Transplantationen.
Bitte melden Sie sich gerne zur Online-Pressekonferenz mit dem untenstehenden Formular/dem untenstehenden Link an.
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Online-Pressekonferenz anlässlich
des 138. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
DCK 2021 DIGITAL
Termin: Mittwoch, 7. April 2021, 10.30 bis 12.00 Uhr
Zoom-Link: https://us02web.zoom.us/j/81971178505?pwd=MWtuM0R0b3NsaWVMaUI3YkQrOWJEdz09
Meeting ID: 819 7117 8505
Passcode: 367877
Themen und Referenten:
+++ Alles anders, alles neu? Der erste digitale Kongress der DGCH
Professor Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Klinikum der Universität München
+++ Covid-19 und Chirurgie: Neue Erkenntnisse zu Komplikationsraten, Sterblichkeit und Impfnotwendigkeit
Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen
Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Universitätsprofessor für Gefäßchirurgie der Goethe-Universität Frankfurt am Main
+++ Gute Nachrichten in schwierigen Zeiten: Die chirurgische Versorgung dringlicher Krankheitsbilder hat in der Pandemie nicht gelitten
Professor Dr. med. Wolf O. Bechstein
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV); Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Goethe-Universität Frankfurt am Main
+++ Von 3D-Druckern bis zu patientenspezifischen Implantaten: Was moderne computerassistierte Techniken in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie möglich machen
Professor Dr. med. Dr. med. dent. Nils-Claudius Gellrich
Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG); Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
+++ Kinderchirurgie in der Pandemie – gefährden die Einschränkungen unsere kleinen Patienten? Ergebnisse einer Umfrage in Kliniken
Professor Dr. med. Udo Rolle
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH); Direktor der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main
sowie
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin; Präsident des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen (BDC), Berlin
Moderation:
Anne-Katrin Döbler, Kongress-Pressestelle DCK 2021 digital, Stuttgart
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