Energetische Quartiersnetzwerke: Viele kleine Boote auf hoher See?
Vernetzte Quartiere gelten oft als Königsweg zur Minderung der CO2-Emission im Gebäudebereich. Viele solcher Quartiere sind bereits entstanden. Mit der Vernetzung wachsen die Sicherheitsanforderungen an Versorgungs- und Kommunikationstechnik. Vom lokalen Sensor bis zur Datenspeicherung im Netz; im Betrieb sind verschiedene Aspekte zu beachten. Bei der Veranstaltung "Die resiliente Stadt: Sicherheit in Quartiersnetzwerken" auf den Energietagen 2021 haben Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie und die Technologiestiftung Berlin Herausforderungen beleuchtet.
Sicherheit beginnt am Sensor
Ohne Netzwerktechnik ist eine gebäudeübergreifende Steuerung für das dezentrale Energiemanagement im Quartier nicht möglich. Eine zertifizierte Managementsoftware garantiert, dass lokale Sensoren erhobene Daten sicher und bestenfalls zentral bereitstellen.
Am Beispiel der Kommunikationsnetze zeigte sich, wie die Dezentralisierung von Energieerzeugung und -verbrauch zu einer Auslagerung komplexer Managementanwendungen auf lokal verteilte Geräte führt und so eine neue Qualität von Verfügbarkeit und Sicherheit der Daten erzwingt, die zudem einem engen regulatorischen Rahmen folgen muss.
Unterstützung durch transparente Daten
Ergänzungen im Erneuerbare Energie Gesetztes (EEG) sind nötig, um den Ausgleich von Einzelinteressen zu fördern und den Abgleich von ökologischem Anspruch und ökonomischer Realität zu ermöglichen. Dabei unterstützt der sichere und transparente Austausch von Daten die Akteure im Quartiersnetzwerk. Diese Komplexität wurde an einem konkreten Quartier aufgezeigt. Der Berliner Möckernkiez ist mit 471 Wohnungen und 20 Gewerbeeinheiten das größte innerstädtische genossenschaftliche Wohnprojekt in Deutschland. Herausforderungen liegen hier in Beschränkungen des EEG, im Ausgleich zwischen Interessensgruppen der Genossenschaft bzw. im Abgleich des ökologischen Anspruchs und der ökonomischen Realität im Energiemarkt.
Verschiedene Passagiere im gleichen Boot
Die abschließende Paneldiskussion führte zu dem Fazit, dass die Dezentralisierung der Energieinfrastruktur im Bestand die größten Potenziale zur Emissionsminderung hat, doch immer noch technische und regulatorische Herausforderungen bestehen. An die Politik erging der Aufruf, Förderprogramme für energiewirtschaftliche Modellvorhaben auszubauen und (beispielhaft bei öffentlichen Bauten) Energiekonzepte frühzeitig in die Bauleitplanung einfließen zu lassen.
Gemeinsame Pressemitteilung der Berlin Partner GmbH für Wirtschaft und Technologie und der Technologiestiftung Berlin.
Kontakt:
Technologiestiftung Berlin, Frauke Nippel, E-Mail: nippel@technologiestiftung.berlin.de,
Tel. 0175 / 72 3 6 451
Berlin Partner, Lukas Breitenbach, E-Mail; lukas.breitenbach@berlin-partner,de,
Tel. 030/ 46 302 599