Geförderte reisen künftig mit mehr Rücksicht aufs Klima
Die Studienstiftung des deutschen Volkes und die Stiftung Mercator verabschieden Leitlinien für klimafreundliches Reisen ihrer Geförderten
Stipendiat*innen der Studienstiftung und der Stiftung Mercator sollen künftig bei Reisen im Rahmen ihrer Förderung verstärkt den Klimaschutz in ihre Planungen einbeziehen. Hierfür haben beide Organisationen Kriterien definiert, die ab dem 1. Juli den Handlungsrahmen für Förderungen vorgeben.
Gemeinsames Ziel der beiden Förderorganisationen ist es, die CO2-Emissionen pro Aufenthalts- und Veranstaltungstag deutlich zu reduzieren und dabei mindestens in gleichem Umfang wie bisher Auslandserfahrung und Teilhabe an Veranstaltungen zu ermöglichen. Erreicht werden soll dies, indem Flugreisen möglichst vermieden werden, ein hoher Verbrauch fossiler Brennstoffe an entsprechend lange und substanzielle Aufenthalte geknüpft wird und digitale Alternativen systematisch gestärkt werden.
„Wir sind davon überzeugt, dass internationale Erfahrungen durch Forschungsaufenthalte und gemeinsame Projektarbeit in anderen Ländern essenziell für die tiefgreifende persönliche Entwicklung sind und Bestandteil einer exzellenten Ausbildung und Forschung bleiben müssen“, so Dr. Annette Julius, Generalsekretärin der Studienstiftung. „Je weiter jedoch ein Ziel geografisch und kulturell entfernt liegt, umso länger sollten die Aufenthalte vor Ort sein. Weniger und dafür substanzielle Aufenthalte kommen sowohl den mit den Reisen verbundenen inhaltlichen Zielen als auch dem Klima zugute.“
„Geförderte sollen bei der Wahl ihrer Reiseziele und Verkehrsmittel den damit verbundenen Verbrauch fossiler Energie reflektieren“, sagt Michael Schwarz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. „Reisen innerhalb Europas sollen daher in der Regel mit der Bahn oder in Fahrgemeinschaften zurückgelegt werden. Dass der Anstoß für eine Regelung des Reiseverhaltens im Hinblick aufs Klima vor allem von den Stipendiat*innen selbst ausging, hat uns besonders gefreut.“
„Kurztrips“ zu außereuropäischen Kongressen oder Exkursionen werden künftig von beiden Stiftungen nicht mehr gefördert. Auch Aufenthalte, die weniger als einen Tag pro 500 Kilometer Flugdistanz dauern, bezuschussen beide Organisationen nicht mehr. Für die Kompensation von nicht vermeidbaren Flugreisen können Stipendiat*innen bei ihrer Förderorganisation entsprechende Zuschüsse erhalten.
Zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des Klimaschutzes trägt die Studienstiftung durch die Förderung hochqualifizierter und gesellschaftlich engagierter Nachwuchsforscher*¬innen bei. Sie verankert Klima- und Umweltthemen im Veranstaltungsprogramm für Studierende und Promovierende aller Fächer und vernetzt im Umweltschutz aktive Geförderte und Ehemalige auf wissenschaftlicher wie zivilgesellschaftlicher Ebene.
Die Stiftung Mercator trägt zum Klimaschutz in Deutschland und in der EU bei, indem sie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis fördert. Sie unterstützt Projekte, die es der Zivilgesellschaft ermöglichen, sich faktenbasiert über den Klimawandel zu informieren und fördert eine mediale Berichterstattung, die zu einem sachlichen öffentlichen Diskurs beiträgt. Bereits seit 2009 bilanziert und veröffentlicht die Stiftung Mercator alle durch ihre Arbeit verursachten CO2-Emissionen.
In beiden Institutionen wird seit vielen Jahren bei der Programmplanung auf Umweltaspekte geachtet.
Weitere Informationen:
https://www.studienstiftung.de/nachhaltigkeit/ Studienstiftung: Strategiepapier „Umweltverträgliche Mobilität“
https://www.stiftung-mercator.de/de/wer-wir-sind/verantwortung/mobilitaet/ Stiftung Mercator: Umweltverträgliche Mobilität in Programmen personenbezogener Förderung und operativer Projekte