Graduiertenkolleg SiMET geht in zweite Runde
Die Hochschule Offenburg kann weiter Doktorandinnen und Doktoranden im Bereich der Simulation von Lithium-Ionen-Batterien qualifizieren. Die Fortsetzung des Graduiertenkollegs SiMET wurde jetzt bewilligt.
Bereits seit April 2017 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Graduiertenkolleg „SiMET – Simulation mechanisch-elektrisch-thermischer Vorgänge in Lithium-Ionen-Batterien“. In diesem werden Doktorandinnen und Doktoranden in dem hochaktuellen Themengebiet der Batterietechnik qualifiziert. Außerdem ermöglicht SiMET einen intensiven wissenschaftlichen Austausch. Nun geht das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Hochschule Offenburg und dem Helmholtz-Institut Ulm angesiedelte Graduiertenkolleg in die zweite Förderperiode von viereinhalb Jahren.
"In einem anspruchsvollen Auswahlverfahren konnten wir die DFG-Gutachterinnen und Gutachter von unserer guten Arbeit der vergangenen Jahr und von den Plänen für die kommenden Jahre überzeugen“, freut sich Professor Dr. Wolfgang Bessler vom Institut für Energiesystemtechnik der Hochschule Offenburg (INES). Er hat in Offenburg die Professur für Prozesssimulation inne und ist stellvertretender Sprecher des Graduiertenkollegs. „Ich gratuliere Wolfgang Bessler und den Doktorandinnen und Doktoranden des Graduiertenkollegs zu diesem Erfolg und danke allen für ihren Einsatz. Das Graduiertenkolleg trägt maßgeblich zur Forschung an der Hochschule und deren Transfer bei“, erklärte der neue Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch.
Lithium-Ionen-Batterien gelten als Schlüsselkomponenten für moderne Technologien wie Elektrofahrzeuge, Smartphones, Tablets, Roboter, Medizintechnik, Heim- und Gewerbespeicher und viele weitere Anwendungen. An der Hochschule Offenburg forschen derzeit vier Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen von SiMET; eine erste Doktorarbeit wurde im Januar 2021 erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt arbeiten fast 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen in dem Graduiertenkolleg an mathematischen Modellen, Simulationstechniken und Laborexperimenten.
"Das Besondere an dem Kolleg ist, dass wir mit den Computersimulationen sehr detailliert in die einzelnen Zellen der Lithium-Ionen-Batterie hineinschauen können", erklärt Professor Bessler. Damit könnten beispielsweise Alterungsvorgänge besser verstanden, Batterien schneller geladen, ein besseres Zelldesign vorhergesagt oder neue Materialien virtuell getestet werden.
In den kommenden Jahren sollen in dem Kolleg auch zunehmend Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens zum Einsatz kommen. Das Graduiertenkolleg steht damit im Mittelpunkt der beiden gesellschaftlichen Megathemen Energie und Digitalisierung.
Hintergrund
Graduiertenkollegs sind Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die von der DFG für maximal neun Jahre gefördert werden. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungsprogramms sowie eines strukturierten Qualifizierungskonzepts. Ziel ist es, die Promovierenden auf den komplexen Arbeitsmarkt „Wissenschaft“ intensiv vorzubereiten und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen.