Modellfabrik schafft neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
In der Modellfabrik am Sigmaringer Innovationscampus entwickeln Forscherinnen und Forscher der Hochschule Albstadt-Sigmaringen unter realen Bedingungen Produktionsprozesse und Verfahrenstechniken aus dem Bereich Life Sciences von der Produktidee bis zur Verpackung. Außerdem optimieren sie diese in Bezug auf ihre Energie- und Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit.
Der Sigmaringer Innovationscampus ist komplett: Rund drei Jahre nach der Grundsteinlegung nimmt auf dem früheren Kasernengelände mit der sogenannten Modellfabrik die dritte und letzte Säule ihren Betrieb auf; der Innovationscampus besteht aus den drei inhaltlich eng miteinander verzahnten Bereichen Modellfabrik, Innovations- und Technologiezentrum sowie Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung. Das Projekt selbst wurde als Leuchtturmprojekt der Stadt Sigmaringen im RegioWIN-Wettbewerb der Jahre 2014 bis 2020 mit Mitteln der EU und des Landes Baden-Württemberg gefördert.
Ziel des Projektes ist es, die Innovationsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu stärken, hochqualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten sowie die Attraktivität des Standortes für Unternehmen durch die Entwicklung einer einzigartigen Infrastruktur zu erhöhen: Der Innovationscampus bildet hier das Bindeglied zwischen der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und der Wirtschaft. Zudem grenzt der Innovationscampus an den neuen interkommunalen Gewerbe- und Industriepark Graf Stauffenberg, der auf 40 Hektar Raum für ansiedlungswillige Unternehmen in direkter Nähe zum Innovationscampus und der Hochschule bietet.
In der Modellfabrik werden unter realen Bedingungen Produktionsprozesse und Verfahrenstechniken aus dem Bereich Life Sciences von der Produktidee bis zur Verpackung entwickelt und in Bezug auf ihre Energie- und Ressourceneffizienz sowie Nachhaltigkeit optimiert. Das Technologie- und Gründerzentrum soll junge Gründerinnen und Gründer unterstützen. Die Akademie für Weiterbildung unterstützt diese Prozesse durch ein breites interdisziplinäres Fortbildungsangebot und die Schaffung einer Kommunikationsplattform.
Dr. Ingeborg Mühldorfer, Rektorin der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, freut sich sehr darüber, dass der Innovationscampus nun Realität ist. „Ich bin überzeugt davon, dass er einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Innovations- und Wirtschaftskraft der Region und ihrer Unternehmen leisten wird“, sagt sie. Den Unternehmen biete dies die Chance, von den Kompetenzen der Hochschule zu profitieren und zusammen mit Forschern und Studierenden aus der Hochschule Ideen für neue Produkte und Prozesse in der Modellfabrik auszutesten. Dabei könnten Unternehmen frühzeitig Kontakt zu engagierten Studierenden und späteren Nachwuchskräften knüpfen. „Unsere Studierenden haben am Innovationscampus wiederum die einzigartige Möglichkeit, bei der Projektarbeit mit industriellen Partnern Studieninhalte praktisch anzuwenden und dabei Einblicke in die Denk- und Arbeitsweise von Unternehmen zu erhalten.“
Prof. Dr. Matthias Premer ist Prorektor Forschung an der Hochschule. Die Modellfabrik habe bereits vor ihrer Eröffnung große Wirkung entfaltet, sagt er: „Unsere Forscherinnen und Forscher haben im Vorfeld eine Vielzahl von Anträgen gestellt und können nun in der Modellfabrik mit Fördermitteln aus unterschiedlichen Töpfen zahlreiche Projekte durchführen, für die auch schon neue Mitarbeiter eingestellt wurden.“ Die ohnehin schon breiten Forschungsaktivitäten der Hochschule würden dank der Modellfabrik nun auf eine nächste Stufe gehoben. „Die Labore sind hervorragend ausgestattet und bieten Raum zum Experimentieren, Verbessern von Bestehendem und Ausprobieren von Neuem“, sagt Matthias Premer. „All das zusammen sind exzellente Voraussetzungen, um dort gemeinsam mit Unternehmen an innovativen Produkten und Lösungen für deren konkrete Probleme zu arbeiten.“ Schwerpunkte bilden die Bereiche Energiemanagement und Digitalisierung, nachhaltige Verpackungskonzepte, verbraucherzentrierte Entwicklung von Lebensmitteln, Gebrauchsgegenständen und Geräten, integrative Hygiene sowie analytische und diagnostische Methoden in der Biomedizin.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Matthias Premer
Mail: premer@hs-albsig.de