Service Learning – Gutes tun im Studium
„Aktionstag Engagiert Studiert“ an der TH Nürnberg
Die TH Nürnberg bringt Lehrende und Studierende virtuell mit gemeinnützigen Organisationen und Kommunen zusammen: Am „Aktionstag Engagiert Studiert“ trafen sich rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Hochschule, Wohlfahrtsverbänden, Sportvereinen und Museen zum virtuellen Kennenlernen, Informieren und Entwickeln von Projektideen.
Nürnberg, 17. Juni 2021. Studierende engagieren sich während Ihres Studiums ehrenamtlich und setzen gemeinsam mit Sportvereinen, Museen oder sozialen Organisationen Ideen ganz praktisch um: Das ist das aktuelle Transferangebot „Service Learning“ an der TH Nürnberg. Um diesen Wissenstransfer und die gesellschaftliche Verantwortungsübernahme von Studierenden weiter auszubauen, hat die TH Nürnberg am 16. Juni 2021 den virtuellen „Aktionstag Engagiert Studiert“ veranstaltet. Die Vernetzungsveranstaltung adressierte speziell die Verknüpfung von Studium und konkreter, fachbezogener Projektarbeit bei gemeinnützigen Organisationen aus Kultur, Sport und Sozialem. Studierende und Organisationen konnten hier erstmals direkt ins Gespräch kommen und gemeinsam Ideen für zukünftige Projekte entwickeln.
Die Bedeutung solcher Kooperationen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft betont Carolina Trautner, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, die den Aktionstag gemeinsam mit Prof. Dr. Niels Oberbeck, Präsident der TH Nürnberg, und Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, eröffnete: „Wenn junge Menschen sich ehrenamtlich engagieren, dann ist das etwas ganz Besonderes. Mit ihrem Einsatz und ihren Ideen bringt gerade die junge Generation einen frischen Spirit mit, den wir stärken wollen! Mit diesem neuen, modernen Geist wollen wir das Ehrenamt weiterhin stärken, denn die Unterstützung durch die Ehrenamtlichen in den letzten Wochen und Monaten haben uns nochmal vor Augen geführt, dass vor allem in schwierigen Zeiten die Unterstützung als Gesellschaft enorm wichtig ist.“
Prof. Dr. Niels Oberbeck sieht die didaktische Methode „Service Learning“ als Gewinn für alle Seiten: „Der Perspektivwechsel eröffnet den Studierenden nicht nur vielschichtige Praxiserfahrungen, sondern auch die Möglichkeit zum ehrenamtlichen Engagement innerhalb des Studiums. Dass wir ihre persönliche Weiterentwicklung, soziale und interkulturelle Kompetenzen fördern, betrachten viele Unternehmen als Gewinn. Wer sich ehrenamtlich engagiert, kann sich im Bewerbungsprozess nach dem Studium durchaus positiv abheben.“
Um möglichst vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern trotz der Pandemie die Möglichkeit zu geben, aktiv mitzumachen, fand der „Aktionstag Engagiert Studiert“ im virtuellen Raum statt. In der 3D-Messewelt stellten wichtige regionale gemeinnützige Organisationen ihre Projektideen für Studien- und Lehrprojekte oder Abschlussarbeiten vor. Die Teilnehmenden des Aktionstags konnten von daheim aus selbst durch die Messe flanieren und an den Messeständen direkt mit den Organisationen ins Gespräch kommen.
In Fachpanels wurden das Konzept „Service Learning“ und Good-Practice-Beispiele (Lehr- und Studienprojekte, Abschlussarbeiten) vorgestellt. Expertinnen und Experten berichteten über die Gelingensbedingungen von „Service Learning”-Projekten und über ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Einrichtungen in Lehre und Forschung. Darüber hinaus präsentieren in Pitch-Sessions die Vereine We Integrate e.V. und Bluepingu e.V. sowie das Seniorenamt der Stadt Nürnberg und das Freiwilligenzentrum „Mach mit“ ihre Kooperationsideen, die sie gemeinsam mit Studierenden der TH Nürnberg umsetzen möchten.
Der „Aktionstag Engagiert Studiert“ wurde gefördert durch das Bayerische Sozialministerium für Familie, Arbeit und Soziales, die Bürgerstiftung Kerscher und das Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“. Unterstützt wurde der Aktionstag zudem durch die Stadt Nürnberg und LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation.
Zu den Ausstellern gehörten der Bluepingu e.V., die Bürgerstiftung Nürnberg, das Desi Stadtteilzentrum e.V., die Freiwillige Feuerwehr Heuchling e.V., das Freiwilligenzentrum Neustadt/Aisch „mach mit!“, die Luise - The Cultfactory, der Mesale e.V., der Landesbund für Vogelschutz (LBV) e.V., das Seniorenamt der Stadt Nürnberg, der We integrate e.V., das ISKA: Zentrum aktiver Bürger und der Förderverein Contemporaries e.V. – KunstKulturQuartier und STEP e.V.
Über „Service Learning“ an der TH Nürnberg: Konkrete Themen aus der Stadtgesellschaft aufzunehmen und wissenschaftliche Erkenntnisse an sie weiterzugeben, gewinnt für Hochschulen zunehmend an Bedeutung. Um die Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen und Kommunen zu fördern, hat die TH Nürnberg eigens die Kontaktstelle „Service Learning – Engagiert Studiert“ eingerichtet. Service Learning-Projekte werden in der Zusammenarbeit von Studierenden und Lehrenden der TH Nürnberg sowie regionalen Partnerinstitutionen realisiert. Studierende setzen innerhalb eines Semesters ihre Fachkenntnisse aus dem Studium im Rahmen eines „Service Learning-Projekts“ bei gemeinnützigen Partnerinnen und Partnern in der Region ein (Service). Die Learning-Komponente findet in begleitenden Lehrveranstaltungen, einem Lehrprojekt oder einer Abschlussarbeit an der Hochschule statt. Mit „Service Learning“-Projekten soll ein anwendungsbezogener, fachübergreifender Austausch zwischen Studierende und gemeinnützigen Organisationen aus der Region gefördert werden.
Die Kontaktstelle „Service Learning“ ist organisatorisch im Transferzentrum der TH Nürnberg „LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation“ angesiedelt. Wissenschaftlich verankert ist das Thema „Service Learning“ an der Fakultät Sozialwissenschaften und wird wissenschaftlich und inhaltlich von Prof. Dr. Doris Rosenkranz betreut.
Link zum Projekt: www.engagiert-studiert.th-nuernberg.de