HSWT erforscht Zwischenfruchtanbau für nachhaltige Bodenfruchtbarkeit und Ertragssicherheit in der Landwirtschaft
Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) erforscht am Biomasse-Institut am Campus Triesdorf (BIT) https://www.biomasseinstitut.de/ seit nunmehr sechs Jahren in dem Verbundprojekt CATCHY eine optimale Integration von Zwischenfrüchten in die landwirtschaftliche Fruchtfolge. Es sollen dabei innovative Anbausysteme und Bodenmanagementstrategien vor allem zur Erschließung von Grenzstandorten entwickelt werden.
Die zugrundeliegende Förderinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) "BonaRes" (Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie) hat zum Ziel, das wissenschaftliche Verständnis von Bodenökosystemen zu erweitern, die Produktivität und andere Funktionen von Böden zu verbessern sowie neue Strategien für eine nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung von Böden zu entwickeln. Diese funktionellen Analysen werden durch agronomische und ökonomische Studien ergänzt.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Steigerung der Nachhaltigkeit der Bodennutzung beitragen und die Ertragssicherheit erhöhen, besonders auf marginalen Böden. Dort sollen neben Ertragssteigerungen auch andere Bodenfunktionen wie z. B. die Kohlenstoffspeicherung positiv beeinflusst werden sowie ein Nährstoffaustrag ins Grundwasser vermieden werden.
Bisherige Ergebnisse
Durch den Anbau von Zwischenfrüchten kann ein signifikanter Mehrertrag der Folgekultur erreicht werden. Sogar bei nachfolgenden Kulturen in der Fruchtfolge ist ein Effekt messbar. Unter anderem haben diese eine Wirkung auf den Nährstoffhaushalt, die Bodenstruktur, das phytopathogene Potential und den Wasserhaushalt im Boden. Dabei stellen gerade verschiedene, sich ergänzende Arten eine Art Risikoversicherung im Zwischenfruchtanbau dar. Allerdings konnte bisher weder zwischen der Diversität noch der Biomassebildung von Zwischenfrüchten und dem Ertrag der Folgekultur ein klarer Zusammenhang hergestellt werden. Auch kann der Zwischenfruchtanbau zwar eine Fruchtfolge verbessern, aber nicht gänzlich die Mängel einer einseitigen Fruchtfolge ausgleichen.
Weiter konnte nachgewiesen werden, dass der Aussaattermin besonders unter trockenen Bedingungen essentiell wichtig für die Bestandsetablierung ist. Bei der Artenauswahl ist die Biomassebildung besonders zu beachten. Da es innerhalb der Arten in Zwischenfruchtmischungen sowohl zu synergistischen als auch zu antagonistischen Interaktionen kommt, ist die Zusammensetzung von Mischungen besonders zu beachten.
Schwerpunkte und Ziele bei 'CATCHY 3'
- Testung von Fruchtfolgen mit diversen Zwischenfruchtmischungen in
Dauerfeldversuchen
- Erfassung der langfristigen Auswirkungen von Zwischenfruchtmischungen auf
agronomische Kenngrößen sowie auf die Ertragsbildung der Hauptkulturen
- Charakterisierung von Bodenparametern je nach Zwischenfrucht (Größe und
Verfügbarkeit von Nährstoffpools, Nährstoffflüsse, Kohlenstoffsequestrierung
in Böden, Bodenstruktur, Funktion und Diversität von Pflanzen- und
Bodenmikrobiomen)
- Verbesserung des Verständnisses von Bodenmikroorganismen-
Gemeinschaften und deren Interaktionen mit Nutzpflanzen
- Beitrag zu einer optimierten Bodenmanagement-Praxis für eine hohe
Ertragsstabilität
- Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Zwischenfruchtanbaus im Kontext neuer
Einkommensmöglichkeiten durch CO2-Zertifikate sowie eine Evaluierung der
gesellschaftlichen Akzeptanz von Zwischenfrüchten
- Wissens- und Strategietransfer in die Praxis durch praxisnahe Demoversuche
und diverse Schulungsangebote
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Bernhard Bauer
Tel.: +49 (0) 9826 654-209
E-Mail: bernhard.bauer@hswt.de
Prof. Dr. Peter Breunig
Tel.: +49 (0) 9826 654-217
peter.breunig[at]hswt.de
Weitere Informationen:
https://www.biomasseinstitut.de/catchy-3/ Projektseite auf der Homepage des gemeinsam von den Hochschulen Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und Ansbach (HSA) betriebenen Biomasse-Instituts
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