Chatbots, GPT-3 & Co.: KI.NRW veröffentlicht Studie zu modernen Sprachtechnologien
Was bedeutet Natural Language Processing, was verbirgt sich hinter GPT-3 und wie funktionieren eigentlich Chatbots? Antworten auf diese Fragen liefert die neue Studie »Moderne Sprachtechnologien – Konzepte, Anwendungen, Chancen« von KI.NRW. In einer umfassenden Einführung zeigen Mitarbeitende der nordrhein-westfälischen KI-Kompetenzplattform und Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, wo intelligente Sprachsysteme schon heute zum Einsatz kommen, wie diese genau funktionieren und welche wirtschaftlichen Chancen damit verbunden sind. Zielgruppe sind Unternehmen, die das Potenzial dieser Technologien für sich erschließen wollen.
Seit dem Hype um GPT-3 sind Textgeneratoren, Chatbots und andere intelligente Sprachsysteme aus gegenwärtigen Technologiedebatten nicht mehr wegzudenken. Dank Künstlicher Intelligenz (KI) können Computer mittlerweile selbst Geschichten schreiben, Informationen aus Texten extrahieren oder Unterhaltungen mit Menschen führen. Es ist abzusehen, dass diese Entwicklung unsere Interaktion mit Maschinen und Geräten enorm verändern wird. Im privaten Bereich merken wir das beispielsweise daran, dass Sprachassistenten haptische Schnittstellen überflüssig machen, wenn es darum geht die Musikanlage oder die Beleuchtung zu steuern. Die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten wird aber vor allem im Unternehmenskontext sichtbar, da hier unterschiedliche Prozesse ineinandergreifen, die sich mit KI-basierten Sprachtechnologien teilweise, und in einigen Fällen sogar vollständig, automatisieren lassen. Mit der Studie legt KI.NRW jetzt eine kompakte, aber umfassende Einstiegslektüre zu modernen Sprachtechnologien vor, um kleine und mittelständische Unternehmen mit der Thematik vertraut zu machen und konkrete Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen. Ein besonderer Fokus der Studie liegt auf Chatbots und Konversations-KI.
Die Studie führt zunächst an die grundlegende Funktionsweise von Sprachmodellen heran und zeigt dann, dass Sprachtechnologien als einzelne Bausteine verstanden werden können, die in Reihe geschaltet den normalen Kommunikationskreislauf als technische Prozesskette (Sprach-/Texterkennung, Textverstehen, interne Verarbeitung, Texterzeugung, akustische Spracherzeugung) nachbilden. Jeder dieser Bausteine wird ausführlich und unter Zuhilfenahme von Grafiken und Anwendungsbeispielen erklärt, sodass sich auch für Laien Schritt für Schritt ein verständliches Gesamtbild ergibt. Die Vermittlung technischer Grundlagen wird durch Experteninterviews ergänzt, in denen Fachleute aus Nordrhein-Westfalen, die in ihren Unternehmen selbst Sprachtechnologien entwickeln oder im Einsatz haben, von ihren Erfahrungen berichten.
An den technischen Teil anschließend zeigen die Autor*innen, wo konkret Sprachtechnologien entlang der Wertschöpfungskette im Unternehmen eingesetzt werden können und welche Branchen besonderes von Sprachtechnologien profitieren werden. Zudem wird auf mögliche Risiken hingewiesen, die mit der Nutzung von Sprachtechnologien verbunden sind, und aufgezeigt, was es zu beachten gilt, damit der vertrauenswürdige Einsatz gelingt.
Zu jedem Kapitel werden weiterführende Leseempfehlungen vorgeschlagen. Die Studie hat 75 Seiten und steht kostenfrei auf der Website von KI.NRW zum Download bereit. Die Kompetenzplattform hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2021 verstärkt KI-basierte Sprachtechnologien in den Blick zu nehmen. Auch bei der kommenden Jahrestagung im November, dem KI-Forum, wird dieses Thema im Fokus stehen.
Weitere Informationen:
https://www.ki.nrw/studie-moderne-sprachtechnologien/