Mit LiSiL zu smarten Lernwelten im Sozialwesen
Leipzig, 17.08.2021: Das Forschungsprojekt LiSiL hat das Ziel, Weiterbildungen in sozialen Berufen zu stärken. Unter der Leitung des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI) e.V. aus Leipzig wird gemeinsam mit WissenschaftlerInnen der TU Dresden sowie MitarbeiterInnen der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Lebenshilfe Dresden untersucht, wie bislang hauptsächlich im persönlichen Kontakt vermittelte sensible Inhalte zukünftig in digitale Formate übertragen werden können. In LiSiL liegt der Fokus darauf, mögliche Vorteile digitaler Lernangebote für die Stärkung sozialer und emotionaler Handlungskompetenzen zu identifizieren und in digitalen Lernräumen zu realisieren.
Über das Projekt
Im Sozialwesen arbeiten knapp sechs Prozent aller Erwerbstätigen, wobei ihr Berufsalltag oft emotional anspruchsvoll sein kann. Schwierige zwischenmenschliche Situationen erfordern eine hohe Sozialkompetenz sowie handlungsrelevantes Wissen, um situativ richtig reagieren zu können. LiSiL steht für „Smarte Lernwelten im Sozialwesen – innovative digitale Lernräume für die hybride Vermittlung sensibler Weiterbildungsthemen“ und ist darauf ausgerichtet, ein hybrides Format zu schaffen, das diese Ausbildung unterstützt. Ziel ist es, geeignete digitale Lernangebote für die Vermittlung benötigter Fähigkeiten und Wissenselemente zu etablieren, die im Wechsel mit Präsenzveranstaltungen eingesetzt werden können. Im Fokus stehen die sogenannten “sensiblen Themen”. Dabei handelt es sich um emotionalisierende Weiterbildungsinhalte, welche die Beschäftigten mit eigenen beruflichen Erfahrungen konfrontieren und die mitunter hohe psychische Stressreaktionen auslösen können. Gemeinsam überführen die Partner zwei analoge Weiterbildungskurse in hybride: Die Johanniter-Unfall-Hilfe übernimmt dies im Rahmen ihrer Weiterbildung zu Verdacht auf Kindswohlgefährdung, während die Lebenshilfe ein Deeskalationstraining für Betreuende von Menschen mit geistiger Behinderung umgestaltet. Beide Kurse werden bisher aufgrund der thematischen Ausrichtung und der Schwierigkeiten zur digitalen Abbildung der Lehrkonzepte als reine Präsenzveranstaltungen gehalten.
Über die Projektförderung
Das Projekt wird im Rahmen des INVITE-Förderprogrammes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gefördert. Es ist eines von 16 Projekten, die sich darauf spezialisieren, die Nutzerfreundlichkeit von Weiterbildungsplattformen zu erhöhen und dabei Transparenz und Qualität im Weiterbildungsmarkt durch den Einsatz von KI zu steigern.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Christan Zinke-Wehlmann & Kathleen Strauch
Institut für Angewandte Informatik (InfAI) e.V.
Goerdelerring 9
Tel. : 0341 97 33 43 0
E-Mail: zinke@infai.org | strauch@infai.org