„Pionierprojekt Mikrofaktur Vulkanfiberfabrik“: Ausstellung zeigt Vergangenheit und Zukunft einer Industriekultur
Im „Pionierprojekt Mikrofaktur Vulkanfiberfabrik“ wurde in einer der über 100 Jahre alten Hallen der Vulkanfiberfabrik Werder (Havel) das Konzept einer regionalen High-Tech-Microfactory inszeniert. Die Initiatoren sind Alumni der Fachhochschule Potsdam und entwickelten für das Projekt Studien und Entwürfe mit Design-Studierenden.
Die Projektbeteiligten des vom Kulturland Brandenburg geförderten Projekts „Pionierprojekt Mikrofaktur Vulkanfiberfabrik“ sehen sich als Pioniere in der Peripherie der Großstadt und möchten einen Beitrag zur Wissensvermittlung und dem Aufbau alternativer postindustrieller Infrastruktur leisten. Sie setzen sich mit dem diesjährigen Kulturthema „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung“ auseinander.
Die Initiatoren des Projektes, Sebastian Voigt und Franz Dietrich, sind ehemalige Design-Masterstudenten und Dozenten der FH Potsdam. Sie zeigen in einer Ausstellung, die sich dem Material Vulkanfiber widmet, gemeinsam mit Künstler*innen des Kunst- und Kulturvereins der VulkanKunstWerke e.V. ein realistisches und technologisch gegenwärtiges Konzept einer postindustriellen, robotergestützten Individualproduktion im historischen Industriedenkmal der Vulkanfiberfabrik Werder (Havel). Vulkanfiber ist ein Beverbundwerkstoff aus einem auf Cellulose basierenden Kunststoff.
Ausstellungseröffnung „Vergangenheit und Zukunft einer Industriekultur“
Die am 21.08.2021 ab 15 Uhr stattfindende Vernissage bildet den Auftakt zu einer längerfristig angelegten Reihe an kleineren themengebundenen Workshops, Netzwerk-Veranstaltungen und Ausstellungen. Die Schwerpunkte der Vernissage bilden drei zentrale Themen zum Material Vulkanfiber für Gestalter*innen, dem historischen Produktionsstandort und der Zukunftsvision einer Mikrofaktur.
Einführend gibt es einen Rückblick in die Vergangenheit der Fabrik. Gezeigt werden exemplarisch einige Originalerzeugnisse aus der Fabrikhistorie. Diese werden als Fundstücke im Rahmen einer Wunderkammer-Präsentation ausgestellt.
Die Gegenwart wird durch ein Entwurfsseminar unter der Leitung von Prof. Jörg Hundertpfund (Produktdesign) aus dem Fachbereich Design der Fachhochschule Potsdam und Sebastian Voigt dargestellt. Sebastian Voigt erlangte im Frühjahr seinen Mastertitel zum Thema Design & Robotics an der FH Potsdam. Schwerpunkt seiner Arbeit waren innovative roboterbasierte Verfahren und dessen Potential für Gestalter*innen, demonstriert am Material Vulkanfiber. Gemeinsam mit den Studierenden wurde die vorherige Grundlagenarbeit vertieft. Das Material und sein Potential wurden vielfältig ausgelotet und versucht, in die Gegenwart zu transferieren. Zu sehen sind verschiedene Studien und Ergebnisse der Entwurfsarbeiten.
Die Perspektive für die Zukunft bildet das Projektthema der Mikrofaktur, die ab Ausstellungsbeginn bis Ende des Jahres bespielt werden soll. Der in der Vullanfiberfabrik verortete Industrieroboter und weitere digitale Fertigungswerkzeuge des jüngst gegründeten und EFRE-geförderten Unternehmens Design+Robotics, soll für mögliche Projektarbeiten mit Künstler*innen des Vereins, aber auch externen Interessierten bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Somit sollen die Potentiale einer regional verankerten Mikrofaktur sichtbar gemacht werden.
Die Ausstellung ist bis zum 18. Dezember 2021 zu sehen.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Sebastian Voigt
Projekt Mikrofaktur
VulkanKunstWerke e.V.
E-Mail: info@mikrofaktur-vulkanfiberfabrik.de
Weitere Informationen:
http://mikrofaktur-vulkanfiberfabrik.de