Nutzung, Verwertung und Vermarktung von wissenschaftlichen Daten
Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) veröffentlicht Positionspapier zur Ausgestaltung von Datendiensten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Aktuell prägen Debatten über die Voraussetzungen und Folgen der Nutzung, Verwertung und Vermarktung von Daten die politische Agenda, wenn es um die Innovationsfähigkeit Deutschlands und Europas geht. „Offenheit“ von Daten soll nicht zuletzt der Wirtschaft dienen. Zugleich spürt man die Macht kommerzieller Dienstleister im Wissenschaftsbetrieb: Als eine der wichtigsten Triebkräfte für Innovation ist die Wissenschaft zunehmend auf digitale Datendienste angewiesen. Deren Geschäfts- und Betriebsmodelle können Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Qualität von Forschung nehmen. Dies ist Anlass für den RfII, Datendienste an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung näher zu betrachten, die Auswirkungen ihrer Organisationsweise zu bewerten und Empfehlungen für eine wissenschaftsfreundliche Weiterentwicklung in diesem Feld zu geben.
In seinem Positionspapier „Nutzung und Verwertung von Daten im wissenschaftlichen Raum – Empfehlungen zur Ausgestaltung von Datendiensten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“ hält der RfII fest, dass Mischformen, in denen öffentlich geförderte Angebote mit kommerziellen Angeboten verzahnt werden können, ein großes Potential für die Wissenschaft haben. Die öffentliche Hand sieht der RfII weiter in der Pflicht, ein dauerhaftes und nachhaltiges Basisangebot für die Wissenschaft sicherzustellen, das mindestens die Funktionalitäten des Suchens, Findens und Bewahrens von Daten abdeckt.
Aus der Analyse und vergleichenden Bewertung von über vierzig Datendiensten aus unter-schiedlichen Domänen leitet der RfII Empfehlungen ab, wie Wettbewerb und Pluralität unter den Datendiensten und ihren jeweiligen Geschäftsmodellen zum größtmöglichen Nutzen der Wissenschaft gewährleistet werden können. Nicht zuletzt sieht der RfII die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und ihre Konsortien in einer Schlüsselposition, wenn es im Bereich der Datendienste um die Vermittlung zwischen den Ansprüchen guter wissenschaftlicher Praxis der Fachgemeinschaften und den Vermarktungsinteressen der Anbieterseite geht.
Weitere Informationen:
Das Positionspapier des RfII steht unter https://rfii.de/dokumente zum Download bereit. Printexemplare werden auf Anfrage gerne zugesandt.
Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII)
Der RfII wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) eingerichtet, um Bund, Länder und Wissenschaftseinrichtungen bei der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Informationsinfrastrukturen und zu verwandten Themen des digitalen Wandels in der Wissenschaft zu beraten. Seine 24 Mitglieder werden ad personam berufen und repräsentieren die Informationsinfrastruktureinrichtungen, die Nutzerseite in der Forschung, das Öffentliche Leben sowie Bund und Länder.
Kontakt
Rat für Informationsinfrastrukturen – Geschäftsstelle
Dr. Stefan Lange, Tel. 0551-39-26073
E-Mail: stefan.lange@rfii.de
Weitere Informationen:
https://rfii.de/de/start/