20 Jahre Wissensforschung: Tübinger IWM lädt Expert*innen-Runde zur Zukunft des Wissens
Wie können digitale Medien Lernprozesse verbessern? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) seit 20 Jahren. Höhepunkt des Jubiläumsjahrs bildet ein Festakt am 1. Oktober. Neben BW-Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Leibniz-Präsident Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner erwartet die Gäste ein spannend besetztes Podium, das über Gegenwart und Zukunft von Wissen angesichts der Digitalisierung debattieren wird.
Das Verstehen zu verstehen war eines der Hauptmotive der IWM-Gründung im Jahr 2001; und das zu einer Zeit, als das Internet noch nicht einmal „sozial“ war. „Die Forschungsfelder waren Avantgarde. In den 20 Jahren unseres Bestehens sind sie jedoch mit Riesenschritten in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen“, berichtet Prof. Dr. Ulrike Cress, die das Institut seit 2017 leitet. „Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass die Digitalisierung des Bildungswesens definitiv kein Nice-to-have, sondern ein Must-have ist“, so die Psychologin.
Entwicklung zukunftsgewandter Wissenskontexte
Der Praxisbezug ihrer Forschung hat für die Instituts-Direktorin einen hohen Stellenwert. So unterhält das IWM ein digitales Klassenzimmer, in dem die Zukunft des Unterrichtens erforscht und gelehrt wird. Das IWM-Portal e-teaching.org gilt als führendes Kompetenzzentrum für die Hochschulbildung mit digitalen Medien und als eine von 16 deutschen Expert*innen der Ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz gestaltet die Tübinger Wissenschaftlerin Bildungspolitik aktiv mit.
„Das IWM ist zu einem international renommierten Zentrum zur Erforschung des technologiebasierten Lernens geworden und ist mit seiner Forschungsausrichtung einzigartig.“
Theresia Bauer, BW-Wissenschaftsministerin
„Das IWM ist zu einem international renommierten Zentrum zur Erforschung des technologiebasierten Lernens geworden und ist mit seiner Forschungsausrichtung einzigartig. Wir blicken mit Stolz auf diese Erfolgsgeschichte. Das Wirken und die empirischen Erkenntnisse des IWM zeigen, wie wichtig und bereichernd die Forschung für die Entwicklung zukunftsgewandter Wissenskontexte ist. Gemeinsam haben wir Forschungsschwerpunkte und Angebote für die Praxis entwickelt und gefördert. Ich freue mich auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit dem IWM zum Wohle der Wissenschaft und viele nutzbringende Erkenntnisse für interessierte Anwender“, unterstreicht die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Sie wird dem Festakt ebenso beiwohnen wie Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, sowie Prof. Dr. Bernd Engler, Rektor der Universität Tübingen.
Fake News & Co: Auch das Internet wird als Bildungsort erforscht
Da die Digitalisierung Wissen überall verfügbar gemacht hat, widmen sich die über 70 IWM-Wissenschaftler*innen auch informellen Bildungsorten wie dem Internet. So beschäftigt man sich mit der Entstehung von Fake News und Verschwörungstheorien im Netz oder dem Umgang mit künstlicher Intelligenz, etwa bei Sprachassistenten wie Alexa und Siri. Zudem ist die kollektive Wissenskonstruktion – beispielsweise durch Wikipedia – Forschungsgegenstand. Ein digitaler Infotisch im Tübinger Rathaus, der Besucher*innen seit 2019 mittels Berührung interaktive Stadtrundgänge ermöglicht, demonstriert praxisnah, wie das IWM das Potenzial von Multi-Touch-Anwendungen in Ausstellungen und Museen beforscht.
Ausblick statt Rückblick: Event-Podium diskutiert Zukunft von Wissen
Den Meilenstein-Geburtstag nimmt die außeruniversitäre Forschungseinrichtung zum Anlass, in die Zukunft, statt in die Vergangenheit zu blicken. „Die Frage, wie Wissen in Zukunft wachsen wird, ist von hoher gesellschaftlicher Relevanz, weshalb wir diese mit interessanten Gästen wie etwa dem Direktor des Berliner Futuriums, Dr. Stefan Brandt, diskutieren werden“, freut sich Prof. Dr. Ulrike Cress auf das bevorstehende Podium.
Gerne empfangen wir Pressevertreter*innen zum Jubiläumsevent am IWM persönlich. Bitte beachten Sie dazu die geltenden 3G-Regelungen vor Ort. Zur besseren Planung informieren Sie uns bitte vorab über Ihre Teilnahme. Möchten Sie einen Interviewtermin vereinbaren oder online am Event teilnehmen, informieren Sie uns bitte ebenfalls per E-Mail: presse@iwm-tuebingen.de
Weitere Informationen:
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