DGP-Förderpreis für Palliativmedizin geht an zwei hervorragende Studien zu bisher wenig beachteten Patient:innengruppen
Im Rahmen der virtuellen Mitgliedertage der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) hat DGP-Präsidentin Prof. Dr. Claudia Bausewein den diesjährigen Förderpreis der Fachgesellschaft gleichberechtigt an zwei Forschungsgruppen verliehen: „Die Arbeiten der beiden Teams haben die Jury – bei insgesamt hoher Qualität der Einreichungen – besonders in methodischer Hinsicht beeindruckt.“
Mit dem diesjährigen Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) wurden zwei Forschungsteams gleichrangig ausgezeichnet: Für die Vergabe eines geteilten ersten Preises hatte sich die multidisziplinäre Jury entlang inhaltlicher, wissenschaftlicher und formaler Bewertungskriterien entschieden.
Erster Preis:
M. Sc. Psych. Sophie Ribbers, Dr. Dipl.-Psych. Julia Wager, MScN Almut Hartenstein-Pinter, Prof. Dr. Boris Zernikow, Dr. Mandira Reuther: „Core outcome domains of pediatric palliative care for children with severe neurological impairment and the families: A qualitative interview study“ und
M.Sc. Psych. Sophie Pelke (geb. Ribbers), Dr. Dipl.-Psych. Julia Wager, Dr. M.Sc. Psych. Benedikt B. Claus, Prof. Dr. Boris Zernikow, Dr. Mandira Reuther: „Development and psychometric validation of the family-centered multidimensional outcome measure for pediatric palliatve care targeted to children with severe neurological impairments - A multicenter prospecitve study“
Erster Preis:
Dr. phil. Franziska A. Herbst, Laura Gawinski, M.A., Prof. Dr. Nils Schneider, MPH, Prof. Dr. Stephanie Stiel: Dy@EoL - Interaktion am Lebensende in Dyaden von Eltern und erwachsenen Kindern
Die Einreichung von Dr. Franziska Herbst und Kolleg:innen beschreibt ein umfassendes und hochrangiges Forschungsprojekt und beinhaltet eine Serie von Arbeiten. Der Studie liegt eine innovative und relevante Fragestellung zugrunde, welcher mit einem ausgezeichneten Studiendesign und hoher methodischer Kompetenz nachgegangen wurde. Die Arbeit kann als Modell für andere Forschungsprojekte und Fragestellungen dienen. Insgesamt wird von der Jury das hohe methodische Niveau betont.
Die Arbeit des wissenschaftlichen Teams rund um die Erstautorin Sophie Pelke (geb. Ribbers) widmet sich der klinischen Forschung und es wird ein multidimensionales Outcome-Instrument für die Versorgung im pädiatrischen Bereich entwickelt und validiert. Die Arbeit fokussiert somit ein wichtiges Thema sowie eine wesentliche Patient:innengruppe. Das Forschungsdesign ist beachtlich, überzeugend und sehr transparent dargestellt.
Jurypräsident Prof. Dr. Roman Rolke hob hervor: „Die Einreichung der Forschungsgruppe um Dr. Franziska Herbst sticht in punkto methodischer Qualität klar heraus. Zudem ist dem Studienteam eine besonders erfolgreiche Verbreitung der Forschungsergebnisse mit Empfehlungen für die Praxis gelungen. Die Arbeiten im Forschungsteam um Sophie Pelke fokussieren ein wichtiges Thema und rücken Kinder und Jugendliche mit schweren neurologischen Beeinträchtigungen in den Fokus. Ergebnisse dieser Studien wurden hochrangig publiziert.“
Bei der virtuellen Preisverleihung von Berlin aus begrüßte Prof. Dr. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP): „Bisher wenig berücksichtigte Familien wurden in den Mittelpunkt gerückt: Diejenigen mit Kindern oder Jugendlichen mit schweren neurologischen Beeinträchtigungen sowie Eltern mit einem unheilbar erkrankten erwachsenen Kind und erwachsene Kinder mit unheilbar erkrankten Eltern.“
Zur Förderung der klinischen Wissenschaft verleiht die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. seit 1999 auf ihren Jahrestagungen den „Förderpreis für Palliativmedizin“ – seit 2019 aus eigenen Mitteln. Die Auswahl der Preisträger wird von einem Fachgremium vorgenommen. Der Preis in Höhe von 6.000 € wird jährlich ausgeschrieben. www.palliativmedizin.de