Polarisierung und Desinformation: IWM und Universität Tübingen richten internationales Symposium aus
Ein interdisziplinäres Symposium des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) und der Universität Tübingen bringt vom 4. bis 6. Oktober namhafte Forschende aus aller Welt zusammen, die sich mit Themen wie Meinungspolarisierung, Fake-News-Mechanismen oder Verschwörungstheorien befassen. Dabei geht es nicht nur um das Verständnis dieser Phänomene, sondern auch darum, praktische Lösungen für diese Probleme zu finden. Die Keynotes werden live gestreamt und sind öffentlich.
Die gesellschaftliche Polarisierung ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Politische und soziale Themen aber auch wissenschaftliche Fakten spalten die Menschen. Angeheizt wird diese Dynamik durch die aktuelle Medienökologie, welche die Verbreitung von Fehlinformationen begünstigt. Vor diesem Hintergrund werden Forschende aus interdisziplinären Wissenschaftsfeldern im Rahmen des „Belief Polarization“-Symposiums ihre Erkenntnisse zu diesen Themen referieren und diskutieren.
Folgende Keynotes werden per Livestream übertragen und sind öffentlich zugänglich:
Montag, 4. Oktober, 11:00 Uhr
„From agenda-setting to furtive manipulation: The role of (social) media in political polarization”
Stephan Lewandowsky, University of Bristol, Australien
Welche Informationen Verbreitung finden, wird heutzutage immer weniger von Medienhäusern und immer mehr durch direkte Kommunikation von Politiker*innen mit den Bürger*innen bestimmt. Der Psychologe Lewandowsky beleuchtet im Rahmen seines Vortrags, wie es zu dieser Machtverschiebung in politischen Diskursen gekommen ist.
Dienstag, 5. Oktober, 9:00 Uhr
„Investigating Social Dynamics in the Digital Era: A Data-driven Approach”
Fabiana Zollo, Università Ca’ Foscari Venezia, Italien
Die Verbreitung von Falschinformationen sowie die gesellschaftliche Polarisierung folgen teilweise bestimmten Mustern. In ihrem Vortrag präsentiert Fabiana Zollo Analysemethoden aus der Informatik, die dabei helfen, die Ausbreitung von Informationen im Netz besser zu verstehen.
Dienstag, 5. Oktober, 16:00 Uhr
„Confronting Digital Challenges with Cognitive Tools”
Ralph Hertwig, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Deutschland
Falschinformationen verbreiten sich immer schneller. Es gibt jedoch Strategien, mit denen Nutzer*innen qualitativ hochwertige und fragwürdige Inhalte im Netz besser unterscheiden können. Über solche Möglichkeiten, die von Bildungsmaßnahmen bis hin zu Informationsvisualisierungen reichen, spricht der Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität in seinem Vortrag.
Interessierte sowie Pressevertreter*innen sind herzlich eingeladen!
Pressekontakt IWM
Simone Falk von Löwis of Menar
Schleichstraße 6, 72076 Tübingen
E-Mail: s.falk@iwm-tuebingen.de
Telefon: +49 7071 979-286
Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM)
Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht, wie digitale Medien Wissens- und Kommunikationsprozesse beeinflussen. Die grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung rückt neben institutionellen Lernfeldern wie Schule und Hochschule auch informelles Lernen im Internet, am Arbeitsplatz oder im Museum in den Fokus. Am IWM arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammen, vor allem aus der Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Neurowissenschaft und Informatik. Das 2001 gegründete außeruniversitäre Forschungsinstitut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Weitere Informationen:
https://www.beliefpolarization.de/index.html