Vom Scharfrichter zum Arzt – vier Generationen Henker, Heiler, Menschen
Thema: Vom Scharfrichter zum Arzt – vier Generationen Henker, Heiler, Menschen
Zeit: Freitag, 22.10.2021, 15:00 Uhr
Ort: TU Ilmenau, Faradaybau, Faraday-Hörsaal, Weimarer Str. 32
Referent: Dr. Kai Lehmann, Direktor des Museums Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden
Wegen der begrenzten Anzahl Plätzen ist eine Voranmeldung zwingend erforderlich:
www.tu-ilmenau.de/buergercampus
In der Schmalkalder Totenhofkirche befindet sich ein großes, kunstvoll gestaltetes Grabdenkmal für Hieronymus Wahl. Solche Epitaphe kosteten die hinterbliebenen Familien sehr viel Geld und bezeugen den Wohlstand und das Ansehen des Verstorbenen. Hieronymus Wahl war von 1657 bis 1681 Scharfrichter in Schmalkalden. Wie geht das zusammen?
Hieronymus war der Sohn von Otto Heinrich Wahl, dem Scharfrichter in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts schlechthin. Er folterte und brachte Hunderte „Hexen“ auf den Scheiterhaufen. Otto Heinrich Wahl war so gefragt, dass man ihn aus Weimar, Jena, Bamberg oder Würzburg anforderte. Eine der Töchter von Hieronymus Wahl heiratete Johann Jeremias Glaser, ebenfalls Scharfrichter in Meiningen und Wasungen. In einem Rechnungsbuch hielt Glaser sein Leben in Zahlen fest. Auf 350 Seiten findet sich jede Einnahme und Ausgabe, die Glaser tätigte. Das Buch erlaubt einen Blick hinter die Maske des Scharfrichters auf den Menschen dahinter. Glasers jüngster Sohn wiederum studierte und wurde Stadtarzt in Suhl.
In seinem Vortrag im Rahmen des TU Ilmenau Bürgercampus‘ (zuvor Seniorenakademie) zeichnet Dr. Kai Lehmann, Direktor des Museums Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, das Leben der Wahls nach – vier Generationen Henker, Heiler, Menschen –, wobei Kai Lehmann den Schwerpunkt auf den Meininger/Wasunger Scharfrichter Johann Jeremias Glaser legt.
Eintritt: 5 Euro
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Uwe Geishendorf
Zentralinstitut für Bildung.
Telefon: 03677 69-4675
E-Mail: buergercampus@tu-ilmenau.de
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