Naturbasierter Klimaschutz und Biodiversitätspolitik müssen Leitlinien der Bundespolitik werden
Anlässlich der 15. Weltbiodiversitätskonferenz (COP15) in Kunming, China, und rechtzeitig vor Beginn der Koalitionsverhandlungen in Deutschland legt das Wissensnetzwerk SDSN Germany ein „Orientierungspapier“ zu Fragen des Natur- und Biodiversitätsschutzes in Deutschland vor.
Berlin/Bonn, 15.10.2021
Anlässlich der 15. Weltbiodiversitätskonferenz (COP15) in Kunming, China, und rechtzeitig vor Beginn der Koalitionsverhandlungen in Deutschland legt das Wissensnetzwerk SDSN Germany ein „Orientierungspapier“ zu Fragen des Natur- und Biodiversitätsschutzes in Deutschland vor. Die Handlungsempfehlungen für die neue Bundesregierung wurden von namhaften wissenschaftlichen Expert*innen verfasst. Sie beziehen sich auf Ökosysteme wie Wälder, Moore und Meere sowie auf Fragen der Finanzierung und Organisation von Naturschutz. Die Autor*innen zeigen auf, wo der größte Handlungsbedarf besteht und wie die massiven Umsetzungslücken zu schließen sind.
Zu den Kernforderungen des Papiers von SDSN Germany gehört, Natur- und Klimaschutz als gemeinsames Leitbild allen politischen Handelns zu machen. Die Potenziale der Natur, Treibhausgase zu absorbieren, müssen dringend erhalten und ausgebaut werden. Darüber hinaus soll die nächste Bundesregierung eine gesetzliche Grundlage für den Biodiversitätsschutz schaffen und die massiven finanziellen und personellen Lücken beim Naturschutz schließen. Unter den Handlungsempfehlungen finden sich auch eine Grundgesetzänderung zur gemeinsamen Erfüllung deutscher, europäischer und internationaler Naturschutzziele durch Bund und Länder; die verpflichtende ökosystemgerechte Waldbewirtschaftung; und eine nationale Moorschutzstrategie mit ambitionierten Zielsetzungen.
Die Geschäftsführerin von SDSN Germany, Dr. Sabrina Schulz, unterstreicht: „Klimaschutz ist ohne Schutz der biologischen Vielfalt nicht denkbar. Deshalb muss die Weltnaturschutzkonferenz in Kunming ein Jahrzehnt für die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt einleiten. Auch deshalb müssen 30 Prozent der Ökosysteme weltweit, sowohl an Land als auch in den Meeren, unter effektiven Schutz gestellt werden. Auch in Deutschland ist Klimaschutz ohne gesunde Ökosysteme nicht denkbar. Deswegen muss auch die neue Bundesregierung eine Dekade der Renaturierung einleiten und vorhandene Förderinstrumente entsprechend neu ausrichten.“
Über das Sustainable Development Solutions Network (SDSN) Germany)
Das vom Bundesumweltministerium finanzierte Sustainable Development Solutions Network (SDSN) Germany fördert das Engagement für nachhaltige Entwicklung in Deutschland, auf europäischer und internationaler Ebene. Es führt Erkenntnisse von führenden deutschen wissenschaftlichen Organisationen, aus der Zivilgesellschaft (science-society-policy-interface) sowie der Wirtschaft zusammen und entwickelt Lösungsansätze für die effektive Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und des Pariser Klimaabkommens. Ziel ist eine unabhängige, wissensbasierte Politikberatung, die alle Dimensionen der Nachhaltigkeit abdeckt.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Sabrina Schulz, Geschäftsführende Direktorin SDSN Germany
sabrina.schulz@sdsngermany.de
Mob.: 01578/6867370
Originalpublikation:
https://www.die-gdi.de/fileadmin/user_upload/pdfs/projekt/SDSNGermany-Projekte/20211015_Pressemitteilung_Biodiversitaet.pdf
Weitere Informationen:
https://www.die-gdi.de/fileadmin/user_upload/pdfs/projekt/SDSNGermany-Projekte/20211019_Orientierungspapier_Biodiversitaet_fuer_die_Koalitionsverhandlungen.pdf