Geopark „Sachsens Mitte“ ist der 18. Nationale GeoPark in Deutschland
Die Zertifizierungskommission Nationale GeoParks der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung hat auf ihrer Sitzung in Darmstadt am 4. November 2021 den Geopark ‚Sachsens Mitte‘ als „Nationalen GeoPark“ zertifiziert. Die Zahl der Geoparks in Deutschland mit diesem Gütesiegel wächst damit auf 18.
Geoparks widmen sich als klar abgegrenzte Landschaftsräume auf der Grundlage ihrer besonderen geologischen Sehenswürdigkeiten der Vermittlung geowissenschaftlicher Erkenntnisse in die Bevölkerung. Seit 2002 hat die GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung, der Zusammenschluss der geowissenschaftlichen Forschungseinrichtungen und Fachverbänden in Deutschland, die Aufgabe, Geoparks auf Antrag das Etikett „Nationaler GeoPark“ zu verleihen.
Die zwischen Dresden und Freiberg gelegene Region mit der Stadt Tharandt und dem Tharandter Wald als zentralem Aktionsgebiet hatte nach mehrjähriger Vorbereitung der GeoUnion im Juni ihren Antrag auf Zertifizierung eingereicht. Der Geopark Sachsens Mitte hat in den letzten Jahren all das aufgebaut, was ein Nationaler Geopark vorweisen soll: eine feste Organisation, eine Geschäftsstelle, die Präsentation der wesentlichen Elemente des geologischen Erbes innerhalb des Geoparks durch Tafeln und sonstige Informationsmittel im Gelände, einen Internetauftritt, mehrere Infozentren, darüber hinaus auch regelmäßige Veranstaltungen, darunter Führungen zu den wichtigen Geotopen, den geologischen Aufschlüssen im Geopark, durch speziell ausgebildete GeoparkführerInnen (RangerInnen).
Der Geopark Sachsens Mitte kann auf ein hervorragendes Netzwerk von geologiebegeisterten Akteuren zurückgreifen, die seit Jahren unter anderem im „Förderverein Geologie im Tharandter Wald“ aktiv sind und verschiedene Geopfade zu geologisch attraktiven Standorten entwickelt haben. Wichtig waren außerdem die engagierten KommunalpolitikerInnen der Region, die das Projekt in den letzten Jahren entscheidend unterstützt haben. Diese Aufbauarbeit – seit Gründung des Geopark-Vereins sind gerade mal sechs Jahre vergangen – ist eine außerordentliche Leistung, die die Kommission mit der Zertifizierung anerkennt.
Die Region zwischen dem Dresdner Elbtal und den Höhen des Erzgebirges zeichnet sich vor allem durch eine ganz besonders hohe Geodiversität aus. Auf engem Raum kann man hier einen Großteil all der Gesteine finden, die es weltweit gibt: uralte Gneise aus frühen Gebirgsbildungsphasen, Granite aus späteren Plutonen, jüngere Sedimentgesteine und vor allem auch vulkanische Gesteine – Zeugnisse aus unterschiedlichen Phasen vulkanischer Aktivität in diesem Raum. Der bekannteste Gesteinsaufschluss im Geopark ist der sogenannte Porphyrfächer von Mohorn-Grund, der sehr schön das fächerförmige Auskristallisieren der erkaltenden Lavaströme vor rund 300 Millionen Jahren zeigt.
Zum Geopark gehören aber auch die Zeugnisse des Steinkohlebergbaus im Döhlener Becken um Freital, die in den Städtischen Sammlungen Schloss Burgk gezeigt werden, und die Geschichte des Silberbergbaus, die das MiBERZ, das Museum für mittelalterlichen Erzbergbau, in Dippoldiswalde präsentiert. Mit seinem vielfältigen Themenspektrum, mit der Attraktivität der verschiedenen Anlaufpunkte in der abwechslungsreichen Wander-Landschaft und dem Geopark-Zentrum in Dorfhain ist der Geopark ein Gewinn für die Familie der Nationalen GeoParks in Deutschland, deren Zahl auf 18 wächst. In den beiden letzten Jahren konnte jeweils ein neuer Geopark zum Nationalen Geopark ernannt werden, im vergangenen Jahr die Vulkanregion Vogelsberg in Hessen, das Jahr davor der Geopark Schieferland, der sich über ein Gebiet in Thüringen und Oberfranken erstreckt.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Christof Ellger
Weitere Informationen:
http://Informationen zu Nationalen GeoParks: www.nationaler-geopark.de
http://Karte der Nationalen GeoParks: http://www.nationaler-geopark.de/uploads/media/Karte_GeoParks_Deutschland_Juni_2021.pdf