Ausgezeichnete CAIS-Alumni: Bundesentwicklungsministerium ehrt digitales Bildungsprojekt in Malawi
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verleiht Next Generation Africa die EINE WELT-Medaille. Das Bildungsprojekt wurde im Rahmen eines Fellowships am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum entwickelt und wissenschaftlich begleitet.
Am 28. Oktober 2021 fand die Verleihung der Engagement-Medaillen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Bonn statt. In diesem Rahmen wurde der Verein Next Generation Africa für ihre Arbeit ausgezeichnet. Die EINE WELT-Medaille ist neben der Rupert-Neudeck-Medaille die höchste Auszeichnung des Ministeriums. Sie wird seit 2019 für herausragendes persönliches Engagement bei der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) verliehen.
Bundesminister Dr. Gerd Müller überreichte die EINE WELT-Medaille an Frederik Bachmann, Mitbegründer und Leiter von Next Generation Africa. Damit zeichnete der Minister sein Engagement für innovative, partnerschaftliche und nachhaltige Bildungs- und Entwicklungszusammenarbeit aus. Müller lobte das Projekt mit den Worten: „Das gesellschaftliche Engagement von Next Generation Africa und Herrn Bachmann für globale Bildungsgerechtigkeit ist absolut beeindruckend – zumal in so jungen Jahren. Mit Ihrer Verantwortung für unsere EINE WELT sind Sie Vorbild, nicht nur in Ihrer Generation.“
Der Mitbegründer und Leiter des Vereins, Frederik Bachmann, sieht in der Medaille nicht nur eine Anerkennung des bisherigen, sondern auch einen Ansporn für zukünftiges Engagement: „Wir alle vom Next Generation Africa-Team sind überglücklich und dankbar für diese Auszeichnung. Das ist eine riesige Motivation für unseren weiteren Weg im Projekt – und es steht noch viel bevor.“
Der gemeinnützige Verein Next Generation Africa trägt mit einem digitalen, nachhaltigen Ansatz dazu bei, dass weltweit der Zugang zu hochwertiger Bildung möglich wird. Als Moderator der Veranstaltung befragte Eckart von Hirschhausen Bachmann zu Ursprung und Mission der Organisation. Die zwei Darmstädter Frederik Bachmann und Niels Kunz gründeten sie noch vor ihrem Abitur, weil ihrer damaligen Partnerschule in Malawi, so wie fast allen Schulen im Land, essenzielle Bildungsmaterialien wie Bücher fehlten. Zugleich ist dort das Internet unzuverlässig und sehr teuer. Die Lösung, die Bachmann und Kunz mit Schüler:innen und Lehrer:innen vor Ort entwickelt haben, ist die Xulendo Digital Library. Ein Miniserver, auf dem die laut Lehrplan erforderlichen Lerninhalte gespeichert sind. Sobald die digitale Bibliothek an einer Schule installiert ist, können von hier Videos, Bücher, naturwissenschaftliche Simulationen u.v.m. abgerufen werden – ganz ohne Internet.
Nach dem anfänglichen Prototyp haben die beiden Initiatoren das Projektkonzept in einer Pilotphase von 2017 bis 2018 ausgearbeitet und am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum wissenschaftlich evaluiert. Als CAIS-Fellows profitierten Bachmann und Kunz von einem Netzwerk von Expert:innen aus der Digitalisierungsforschung. „Das internationale Fellow-Programm bleibt ein weiterer wichtiger Baustein unseres Instituts, Beispiele wie das Malawi-Projekt zeigen, wie solche Ideen langfristig und vor allem in der Praxis etwas bewirken“, freut sich Tim Pfenner, Geschäftsführer am CAIS.
Der Erfolg zeigt sich auch in Zahlen: An den mittlerweile acht Projektschulen konnte bereits über 10.000 Schüler:innen der Zugang zu modernen, anschaulichen Lerninhalten ermöglicht werden. Auch während der Pandemie fand Next Generation Africa kreative Lösungen, um digitale Lerninhalte zu den Schüler:innen nach Hause zu bringen, z.B. über WhatsApp. Aktuell produziert die Organisation mit malawischen Autor:innen digitale Schulbücher, die landesweit frei zur Verfügung gestellt werden. Die Projekte finanzieren sich durch Spenden (https://nextgenerationafrica.org/spenden).
Weitere Informationen zu Next Generation Africa finden Sie auf dem Instagram-Account (@nextgenerationafrica) sowie auf der Webseite (https://nextgenerationafrica.org).
Zum CAIS:
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum seit April 2021 langfristig als zentrales Institut für Digitalisierungsforschung. Durch evidenzbasierte Lösungsvorschläge trägt das CAIS zur Gestaltung des digitalen Wandels im Interesse der Menschen bei. Gegründet wurde das CAIS als Wissenschaftskolleg Anfang 2017 und vergibt seitdem Fellowships an nationale und internationale Gastwissenschaftler:innen im Bereich der Digitalisierungsforschung. Der Trägerkreis des CAIS besteht aus der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, dem RWI— Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und dem Grimme-Institut in Marl.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Frederik Bachmann
Next Generation Africa e.V.
fb@nextgenerationafrica.org / info@nextgenerationafrica.org
+49 152 5430 5405