Kartographie/Geovisualisierung an der FHWS: Auszeichnung von Nachwuchskräften mit Ravenstein-Förderpreis
Der kartografische Kommunikationsprozess sorgt für klare Visualisierung von raumzeitlichen Zusammenhängen
Übersicht trotz Informationsflut – die Geovisualisierung schafft Klarheit: Geomatik-Auszubildende und Studierende der Geovisualisierung haben den Ravenstein Förderpreis für ausgezeichnete Arbeiten im Bereich der Kartographie bzw. Geovisualisierung erhalten. Die Preisverleihung fand an der Fakultät Kunststofftechnik und Vermessung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt statt.
Prof. Dr. Mark Vetter vom Studiengang Geovisualisierung an der FHWS begrüßte die Anwesenden: „Wir alle wissen, Kartographie ist mehr als nur die Darstellung von Geodaten mit visuellen Mitteln. Eine Karte muss funktionieren, d.h. der kartographische Kommunikationsprozess muss verlustfrei, direkt und unmissverständlich sein.“ Die Faktenfülle mit einem großen Anteil an Informationen mit Raumbezug sowie Geoinformationen könnten nur mit Methoden der Geovisualisierung, der Kartographie überschaubar und beherrschbar bleiben. Die Notwendigkeit der Visualisierung raumzeitlicher Zusammenhänge werde dringend benötigt und spiele auch in der Zukunft weiterhin eine große Bedeutung.
Hier komme gerade auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine eminent wichtige Rolle zu. Um deren wissenschaftliche Leistungen zu würdigen, zeichnete die Jury herausragende Arbeiten aus.
Die Jurymitglieder:
Geograph Dirk Zellmer, Leiter der Kommission Ausbildung der Deutschen Gesellschaft für Kartographie, Vorsitzender der Jury
PD Dr. Dennis Edler, Geograph und Vertreter der Hochschulkartographie in der Jury
Wolfgang Kolb, Vertreter der privaten Kartographie-Verlage
Michael Hovenbitzer, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Christian Keller, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
In der Kategorie der Studierenden wurde drei Arbeiten prämiert. Die Studentin Nele Peschel präsentierte eine, so die Jury, „exzellent gestaltete und die Regeln der Semiotik hervorragend ausnutzende Karte“ über die Sami-Sprachen in Skandinavien. Sie wurde mit einem Preisgeld von 500 Euro ausgezeichnet.
Fabian Schmidt erhielt einen Anerkennungspreis von 200 Euro für seine Masterarbeit, die sich mit der Entwicklung eines Web-Geoinformationssystems zur kleinräumigen Erfassung und Auswertung von COVID-19 Fällen befasste, basierend auf Volunteered Geographic Information am Beispiel der Stadt Köln. Obwohl das Thema medienbeherrschend sei, so urteilt die Jury, finde eine relativ geringe Auseinandersetzung mit dem räumlichen Aspekt der Epidemie statt. Dieser Aspekt werde durch die Arbeit auf wissenschaftlich hervorragendem Niveau thematisiert.
Von Deutschland nach Afrika: Kristian Bolanz setzte sich mit dem tansanischen Liniennetz des sog. Daladala-Bussystems in Dar es Salaam auseinander: Hier werde, so die Jury, durch Feldarbeit und intensive Auseinandersetzung mit dem Problem des Nahverkehrs in einer afrikanischen Metropole die Informationsmöglichkeit durch eine Kartengrafik ausgelotet. Bolanz erhielt einen Anerkennungspreis von 200 Euro.
In der Kategorie der Auszubildenden wurde die Veredelung historischer Karten mit Hilfe moderner Höhenkarten, die Florian Rademacher und Theresa Fechner vorstellten, mit einem Preisgeld von 1.000 Euro ausgezeichnet. Das Trio mit Friedrich Heine, Nico Jankowiak und Anton Wieting zeigte einen Fitness-Parcours mit dem Titel „Trimm Dich in Berlin“ auf und erhielt hierfür einen Anerkennungspreis von 300 Euro.
Alle Preisträgerinnen und -träger stellten ihre Arbeit an der FHWS vor und boten anschließend die Gelegenheit für Nachfragen und zur fachlichen Diskussion.
Der Ravenstein-Förderpreis
Der Ravenstein-Förderpreis ist ein Preis zur Förderung des kartographischen Nachwuchses in der Bundesrepublik Deutschland. Zielsetzung der Stifterin Helga Ravenstein war und ist es, den kartographischen Nachwuchs in Deutschland zu fördern. Mit dem Preis werden herausragende kartographische Arbeiten gewürdigt. Der Ravenstein-Förderpreis besteht aus einem Preisgeld, einer Jahresmitgliedschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Kartographie und einer Urkunde. Teilnahmeberechtigt am Wettbewerb sind Auszubildende der Berufe der Geoinformationstechnologie sowie alle Studierenden der Geowissenschaften und deren Nachbardisziplinen in Deutschland.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Studiengang Geovisualisierung
Prof. Dr. Mark Vetter
Röntgenring 8
97070 Würzburg
0931-3511-8249
mark.vetter[at]fhws.de
Weitere Informationen:
http://www.kartographie-stiftung-ravenstein.de/