MARUM UNISchullabor eröffnet: Mehr Raum fürs Lernen
Das MARUM UNISchullabor schlägt seit 20 Jahren eine Brücke zwischen Schule und Universität. Nach Pandemiepause und Umbau lädt das Team ab sofort Gruppen in die neuen und umgestalteten Labore auf dem Campus der Bremer Universität ein.
Alles hängt mit allem zusammen: Atmosphäre und Ozeane, Gletscher und Wüsten, Flora und Fauna. Im MARUM UNISchullabor lernen Schülerinnen und Schüler, wie alles funktioniert. Und sie lernen es nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch bei Versuchen, die sie selbst vorbereiten, beobachten, analysieren und am Ende gemeinsam diskutieren. „Wir knüpfen an das Wissen und die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler an und stellen eine Verbindung her, die in Kreisen immer größer und umfassender wird“, sagt Dr. Martina Pätzold, die das MARUM UNISchullabor seit 17 Jahren leitet. Thematisch orientiert sich Martina Pätzold eng an den Themen des Wissenschaftsschwerpunkts „Meeres-, Polar- und Klimawissenschaften“ der Universität Bremen, der am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften koordiniert wird. Dessen Mitglieder unterstützen das MARUM UNISchullabor als Expert:innen bei den Kursen.
Gegründet wurde das MARUM UNISchullabor vor 20 Jahren als Brücke zwischen dem Science Center Universum als Praxisort und der Universität – damals noch mit dem Fokus auf Schüler:innen aus der Oberstufe. Ziel war es, mit Vorträgen ihr Interesse vor allem für naturwissenschaftliche Fächer zu wecken. Vorträge gehören der Vergangenheit an, und auch das Klientel hat sich deutlich verjüngt: Ins Schullabor kommen Kinder ab dem letzten Kindergartenjahr über die Grundschule bis in die Mittelstufe.
Um spielerisch die Zusammenhänge und Kreisläufe unseres Planeten kennen zu lernen, haben die Schülerinnen und Schüler in den neuen Räumen des Schullabors jetzt mehr Platz, ohne auf dem Campus zwischen Laboren zu wechseln. Möglich machen das die neuen Räume, die ein voll ausgestattetes Schülerlabor und einen Außenbereich umfassen. Drei Jahre haben die Vorbereitungen dafür gedauert, in denen Martina Pätzold entweder auf Exkursionen unterrichtet hat – zum Beispiel im Wattenmeer – oder direkt an den Schulen.
Dabei hat Pätzold immer auch den Lehrplan im Blick. Darauf steht zum Beispiel der Wasserkreislauf. Was passiert, wenn Eis schmilzt oder sich die Ozeane erwärmen? „Da füllen wir eine echte Lücke“, sagt Pätzold. Die Theorie werde in der Schule vermittelt, zum Experimentieren kommen die Klassen dann zu ihr. Neben dem Wasserkreislauf beschäftigen sich die Gruppen hier auch mit dem Gesteinskreislauf, mit erneuerbaren Energien oder mit dem Klima und dessen Erforschung. Individuell werden die Kursinhalte angepasst an die Klassenstufe, das Vorwissen und das Profil der Schule, so dass die Gäste immer handlungs- und anwendungsorientiert arbeiten können – und dabei selbstständig lernen. Das wüssten auch die Pädagog:innen zu schätzen, sagt Pätzold. „Die Lehrerinnen und Lehrer sind immer involviert, aber die Kurse leiten wir. So haben sie die Möglichkeit, ihre Gruppen noch einmal ganz anders – und außerhalb der Schule – kennen zu lernen.“
„Zwei Punkte sprechen für das neue MARUM UNISchullabor: Das erweiterte Angebot stärkt den MINT-Bereich der Universität, und eine künftige Studierendengeneration wird spielerisch an die Naturwissenschaften herangeführt“, sagt Frauke Meyer, Kanzlerin der Universität Bremen.
„Angebote für Schulen werden auch weiterhin eine zentrale Aktivität des MARUM bilden“, betont Prof. Michael Schulz, Direktor des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften. „Wir möchten jungen Menschen Wissen über den Klimawandel vermitteln und Wege zu nachhaltigerem Handeln aufzeigen.“
In den neuen Räumen auf dem Boulevard der Universität ist auch das Klimaprojekt „Klima – Ich wandle mich“ zuhause, bei dem sich vier Projektschulen aus dem Land Bremen mit dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen. Im Aufbau befindet sich die so genannte MINT-Box, ein virtuelles Angebot für Pädagog:innen, um Angebote zu bündeln, die Räume zu nutzen und neue Inhalte für Schüler:innen zu entwickeln.
Das MARUM gewinnt grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse über die Rolle des Ozeans und des Meeresbodens im gesamten Erdsystem. Die Dynamik des Ozeans und des Meeresbodens prägen durch Wechselwirkungen von geologischen, physikalischen, biologischen und chemischen Prozessen maßgeblich das gesamte Erdsystem. Dadurch werden das Klima sowie der globale Kohlenstoffkreislauf beeinflusst und es entstehen einzigartige biologische Systeme. Das MARUM steht für grundlagenorientierte und ergebnisoffene Forschung in Verantwortung vor der Gesellschaft, zum Wohl der Meeresumwelt und im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Es veröffentlicht seine qualitätsgeprüften, wissenschaftlichen Daten und macht diese frei zugänglich. Das MARUM informiert die Öffentlichkeit über neue Erkenntnisse der Meeresumwelt, und stellt im Dialog mit der Gesellschaft Handlungswissen bereit. Kooperationen des MARUM mit Unternehmen und Industriepartnern erfolgen unter Wahrung seines Ziels zum Schutz der Meeresumwelt.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Martina Pätzold
Leiterin MARUM UNISchullabor
Telefon: 0421 218 65530
E-Mail: mpaetzold@marum.de
Weitere Informationen:
http://www.marum.de/Entdecken/MARUM-UNISchullabor-2.html - Mehr Informationen auf der Homepage des MARUM UNISchullabors