Empfehlungen und Perspektiven für die Kulturelle Bildung
Ministerin Karin Prien erhält Ergebnisse und würdigt zehnjährige Ratsarbeit
Nach einer Dekade intensiver Analyse der Lage und Qualität der Kulturellen Bildung in Deutschland hat das unabhängige Expertengremium Rat für Kulturelle Bildung, das von einem Stiftungsverbund 2012 ins Leben gerufen wurde, zum Abschluss seiner Tätigkeit ein abschließendes Statement an Ministerin Karin Prien übergeben.
Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein vertritt mehrere für die Entwicklung der Kulturellen Bildung in Deutschland relevante Ressorts und wird ab 2022 auch den Vorsitz der Kultusministerkonferenz (KMK) übernehmen. Damit steht sie für die politisch wichtigsten Adressaten, die der Expertenrat und seine Förderer davon überzeugen wollen, dass Kulturelle Bildung zu einem selbstverständlichen, unverzichtbaren Teil von Bildung in Deutschland werden muss.
„Vor zehn Jahren – gerade zur rechten Zeit – trat der Rat für Kulturelle Bildung an, den im Entstehen befindlichen Qualitätsdiskurs der Kulturellen Bildung aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive zu beleben. Mit seinen abschließenden politischen Handreichungen und Veranstaltungen schließt sich für das Expertengremium nun ein Zyklus der Reflexion und Vertiefung, für den ich ihm danke. Jubiläum und Abschluss sind auch Anlass, nach vorne zu schauen und die Aufgaben für die Kulturelle Bildung in den vor uns liegenden Jahren in den Blick zu nehmen: Wir sollten sie nachhaltig im schulischen und gesellschaftlichen Alltag verankern und dennoch ihren künstlerischen Kern bewahren. Nun gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen, weiterzuentwickeln und beherzt für die Kulturelle Bildung einzutreten. Dies ist mir ein Herzensanliegen auch in der kommenden KMK-Präsidentschaft“, so Ministerin Karin Prien.
In seinem Abschluss-Statement weist das Expertengremium auf die weiter bestehende Notwendigkeit hin, die Rahmenbedingungen für die von der Politik selbstgesteckten kulturpolitischen Ziele zu erreichen und zu verstetigen. Denn eine flächendeckende und dauerhaft gesicherte Kulturelle Bildung ist in Deutschland aus Sicht des Expertenrates noch nicht erreicht. „Kulturelle Bildung muss ein Angebot für alle Altersgruppen und alle sozialen Gruppen sein. Gerade in Zeiten krisenhafter gesellschaftlicher Transformationsprozesse brauchen insbesondere Kinder und Jugendliche Kulturelle Bildung, um zu kritischen und urteilskompetenten Menschen in der Demokratie heranwachsen zu können“, so Prof. Dr. Eckart Liebau, Vorsitzender des Gremiums.
Politische Aufgaben zur Sicherung Kultureller Bildung in Deutschland
Als Aufgaben der Politik benennt der Rat für Kulturelle Bildung in seinem Statement eine Förderung von starken kommunalen Kultur- und Bildungslandschaften und eine engere Zusammenarbeit von Bildungs-, Kultur- und Sozialpolitik. Dazu ist es unabdingbar, dass der Staat auf allen Ebenen – Bund, Länder, Kommunen – den Zugang zu Kultureller Bildung als Pflichtaufgabe annimmt und dafür institutionelle Sicherheit schafft. Dabei werden für Kulturelle Bildung starke Kulturinstitutionen und starke Bildungsinstitutionen benötigt. Des Weiteren weist der Rat für Kulturelle Bildung auf die Notwendigkeit der fachlichen Professionalisierung des Personals durch hochwertige Angebote hin, in Ausbildung, Fort- und Weiterbildung, sowie durch die Förderung von Grundlagenforschung und Begleitforschung im Feld der Kulturellen Bildung.
Zehn Jahre Förderung
Der Rat für Kulturelle Bildung stellt seine aktive Arbeit zum Jahresende 2021 ein. Drei noch laufende Forschungsprojekte werden im März 2022 abgeschlossen. Die Inhalte der entstandenen Publikationen sind ab Herbst 2022 auf dem im Aufbau befindlichen Online-Portal für Kulturelle Bildung der Kulturstiftung der Länder verfügbar.
Die sieben zum Stiftungsverbund „Rat für Kulturelle Bildung e. V.“ zusammengeschlossenen Stiftungen sind die Bertelsmann Stiftung, die Deutsche Bank Stiftung, die Karl Schlecht Stiftung, die PwC-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Kunst und Natur und die Stiftung Mercator. Diesen Verbund eint die Wertschätzung von ästhetischen Erfahrungen sowie künstlerischen Arbeits- und Ausdrucksformen als unverzichtbarem Teil von Bildung. Der Zusammenschluss ermöglichte es den Stiftungen, gemeinsam Impulse für die Weiterentwicklung und Verankerung Kultureller Bildung auf zwei Ebenen zu geben: in der Diskurspolitik durch den unabhängigen Expertenrat „Rat für Kulturelle Bildung“ und in der Forschung durch den „Forschungsfonds Kulturelle Bildung“.
Zum Abschluss-Statement: https://www.rat-kulturelle-bildung.de/publikationen/positionspapiere
Originalpublikation:
https://www.rat-kulturelle-bildung.de/detail/detail/empfehlungen-und-perspektiven-fuer-die-kulturelle-bildung