Harmonisierung von Prüfrichtlinien für Nanomaterialien: Weltweite Beteiligung am zweiten NanoHarmony Workshop
Ende November hat das EU-Projekt NanoHarmony seinen zweiten Workshop erfolgreich durchgeführt. Über 300 Fachleute und Interessengruppen aus der ganzen Welt beteiligten sich. Während des dreitägigen Workshops hatten die Beteiligten die Möglichkeit, an speziellen Sitzungen teilzunehmen, bei denen sie ihr Fachwissen zu den Prüfrichtlinien bezüglich Nanomaterialien einbringen konnten.
Beim Workshop gab es neun Expertengruppensitzungen für die durch NanoHarmony und Gov4Nano unterstützte Prüfrichtlinienentwicklungen. Vorhandene Hindernisse und das optimale Vorgehen bei der Entwicklung von OECD-Dokumenten wurden in gesonderten Sitzungen mit Regulierungsbehörden und der Industrie erörtert, um Empfehlungen für einen reibungslosen Entwicklungsprozess zu erarbeiten. Während des Workshops fand auch eine offene Sitzung für alle Interessierten statt. Daran beteiligten sich über 100 Personen, die sich über das Projekt und alle im Rahmen der Projekte NanoHarmony, Gov4Nano und RiskGONE entwickelten Prüfrichtlinien informierten.
NanoHarmony ist eine Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahme (Coordination & Support Action, CSA) der Europäischen Kommission, die im Rahmen des Programms Horizont 2020 finanziert wird. NanoHarmony hat die Aufgabe, die Entwicklung von Prüfrichtlinien und Leitfäden zu unterstützen, bei denen eine Anpassung für Nanomaterialien aus regulatorischer Sicht nötig ist. Hierfür werden vorhandene Daten und Informationen gesammelt und die Prüfmethoden im ständigen Austausch mit den relevanten Stakeholdern entwickelt. NanoHarmony arbeitet zudem an der Entwicklung eines nachhaltigen Netzwerks von Interessengruppen, die an der Entwicklung und Verwendung von OECD-Prüfrichtlinien und an der Verbesserung der damit verbundenen Entwicklungsprozesse interessiert sind.
"Es ist entscheidend, dass wir alle relevanten Interessengruppen in den Prozess einbinden", sagt Professor Thomas Kuhlbusch, Leiter der Fachgruppe für Gefahrstoffmanagement der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und Koordinator des NanoHarmony-Projekts. "Wir wollen die Meinungen aller unserer Interessengruppen weltweit hören: beispielsweise von Wissenschaftlern, die an der Entwicklung neuer Testmethoden mitwirken, von Regulierungsbehörden, die neue Methoden für die Umsetzung chemischer Vorschriften benötigen, und von der Industrie, die Testmethoden benötigt, um ihre gesetzliche Verpflichtungen zu erfüllen. Sie alle verfügen über wertvolles Fachwissen, von dem wir lernen wollen, denn ohne ihren Beitrag wäre unser Projekt nicht erfolgreich".
Während die spezifischen Prüfrichtlinien des Projekts weiterentwickelt werden, wird sich NanoHarmony in der nächsten Phase eingehender mit möglichen Verbesserungen bei der Verknüpfung von Wissenschaft, Regulierung und Harmonisierung befassen. Im Laufe des Jahres 2022 wird es weitere Veranstaltungen geben, die sich an alle Interessengruppen richten. Sie können das Projekt dabei unterstützen, das beste Vorgehen für die Entwicklung von Leitlinien zu definieren und Verbesserungen vorzuschlagen, um den Prozess effizienter zu gestalten. Aktuelle Informationen gibt es über den NanoHarmony Newsletter, der unter folgendem Link abonniert werden kann:
https://nanotechia.us6.list-manage.com/subscribe?u=e2d92401416062a4285b97bdd&id=ec9aaad183.
Eine Aufzeichnung des öffentlichen Teils des Workshops gibt es auf YouTube. Weitere Informationen sowie die Tagesordnung mit den Präsentationen der verschiedenen Treffen des zweiten NanoHarmony Workshops befinden sich auf der Website des Projektes https://nanoharmony.eu/.
Link zur Aufzeichnung:
https://youtube.com/playlist?list=PLl8XHGDKVfG7nS8rtReyFazLS_05rOOdC.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz arbeiten über 750 Beschäftigte.
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