WHU trauert um Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Albach
Im 91. Lebensjahr ist am 25. Dezember 2021 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Albach, Honorarprofessor der WHU – Otto Beisheim School of Management verstorben. Mit ihm verliert die private Wirtschaftshochschule eine ihrer bedeutendsten Persönlichkeiten, einen hochangesehenen Vordenker der Betriebswirtschaftslehre und einen maßgeblichen Gestalter der WHU. Seine wissenschaftlichen Verdienste und sein Gründergeist werden an der Hochschule unvergessen bleiben und sie weiterhin prägen.
Vallendar/Düsseldorf. Mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Albach betrauert die WHU – Otto Beisheim School of Management einen Mann, der die Gründung der Hochschule 1984 maßgeblich mit vorbereitete, begleitete und ihren Auf- und Ausbau ständig weiter vorantrieb. Als einer von sechs Professoren im Gründungssenat der Hochschule war Horst Albach einer der führenden Köpfe bei der Konzeption und beim Aufbau der privaten Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU), die damals noch in Koblenz angesiedelt war. „Die WHU verdankt Horst Albach viel. Wir sind sehr betroffen“, sagt Prof. Dr. Markus Rudolf, Rektor der WHU. „Gemeinsam mit seinen Kollegen im Gründungssenat und im Kuratorium der Stiftung WHU hat Horst Albach es ermöglicht, dass wir heute im rheinlandpfälzischen Vallendar und in Düsseldorf eine Business School von internationalem Rang haben, die jährlich Hunderte junger Betriebswirte für Führungsaufgaben in deutschen und internationalen Unternehmen ausbildet oder sie für die Gründung eigener Unternehmen vorbereitet.“ Tatsächlich bewiesen die Pioniere der WHU viel Mut und Engagement, denn für die deutsche Hochschullandschaft in den 1980er Jahren war das Konzept einer privaten Wirtschaftshochschule ziemlich neu und mit erheblichem Risiko behaftet.
Die Lebensleistung Horst Albachs beschränkte sich indes nicht auf die Mitwirkung an der Gründung der WHU. Auch als Wissenschaftler war er hoch angesehen. Für seine akademischen Leistungen verliehen neun Universitäten Prof. Albach die Ehrendoktorwürde. Als Mitglied des Wissenschaftsrats, des Sachverständigenrats zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (“Wirtschaftsweise“), der Regierungskommission zur Privatisierung der deutschen Eisenbahnen und durch seine Tätigkeit im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft beriet er fast vierzig Jahre lang Bundesregierungen in ökonomischen Fragen. Albach war zudem in wichtigen Gremien namhafter deutscher Unternehmen aktiv.
„Mut und Einsatzbereitschaft, wie Albach sie vorlebte, waren bereits in den 1980er Jahren die Werte, die das Fundament der WHU bildeten“, so Rektor Rudolf. „Sie sind auch heute noch die DNA der WHU, und wir werden diese Werte und das Andenken an diesen herausragenden Mann immer hochhalten und als Institution weiterhin mit mutigen Schritten vorangehen.“
Geboren 1931 in Essen an der Ruhr, studierte Albach zunächst Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Jura an der Universität Köln. Im Jahr 1956 wurde er Assistent von Professor Erich Gutenberg, dessen Tochter er später ehelichte. Nach seiner Habilitation 1960 im Fach Betriebswirtschaftslehre und Stationen als Privatdozent in Graz und Kiel lehrte er fast dreißig Jahre lang an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Danach setzte er seine Tätigkeit an der Freien Universität Berlin fort und baute nach der Wiedervereinigung die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin mit auf. Von 1987 bis 1990 bekleidete er den Stiftungslehrstuhl "Internationales Management" an der WHU. Gastprofessuren führten ihn in zahlreiche andere Länder. Seit 1990 war Horst Albach Honorarprofessor der WHU.
Professor Albachs herausragendes Engagement für die Bundesrepublik Deutschland wurde im Jahr 2001 mit dem "Großen Verdienstkreuz mit Stern" gewürdigt. Er ist Träger des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz und des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen. Auch andere Nationen ehrten ihn mit Auszeichnungen. Für seine Verdienste um die Wissenschaft wurde Albach als bisher einziger Betriebswirt im Jahr 2000 in den Orden "Pour le Mérite" aufgenommen.
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