IRS stellt sich ab 1. Januar 2022 mit aktuellem Forschungsprogramm zu Disruptionen neu auf
Disruption – Kritische Momente sozial-räumlichen Wandels
Mit einem vierjährigen Forschungsprogramm stellt sich das in Erkner bei Berlin ansässige Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) mit dem Jahreswechsel programmatisch und organisatorisch neu auf. Das - zum 30-jährigen Bestehen des IRS - ab dem 1. Januar 2022 wirksame neue Forschungsprogramm trägt den Titel ‚Disruption - Kritische Momente sozial-räumlichen Wandels‘.
Dazu IRS-Direktor Oliver Ibert: „Unserem neuen Forschungsprogramm liegt die Beobachtung zugrunde, dass in der jüngeren Vergangenheit überraschend auftretende Krisen - wie die COVID-19 Pandemie - zunehmend gezeigt haben, wie Zukunftserwartungen nicht allein auf langfristig wirkende Mega-Trends aufgebaut werden dürfen. Vielmehr muss in Dörfern, Städten und Regionen mit dem Auftreten weiterer, nicht vorhersehbarer Problemstellungen gerechnet werden. Wir sprechen hier von Disruptionen. Das sind überraschend auftretende Ereignisse oder Brüche, die außergewöhnliche Unsicherheit stiften, die Sinn- und Bedeutungszusammenhänge erschüttern, gesellschaftliche Werte bedrohen und die trotzdem schnelle Antworten brauchen“.
Wie derartige Disruptionen sozialwissenschaftlich erfasst werden können, wie sie entstehen, welchen Einfluss sie auf Praktiken des sozial-räumlichen Wandels haben und wie Gesellschaften sich besser darauf vorbereiten können, das wird das IRS in den kommenden vier Jahren erforschen.
Die heute für das Institut typische sozialwissenschaftliche Forschung aus einer räumlichen Perspektive erfolgt künftig in drei gerade neu konsolidierten Forschungsschwerpunkten:
• Ökonomie und Zivilgesellschaft
• Politik und Planung
• Zeitgeschichte und Archiv.
Innerhalb dieser Forschungsschwerpunkte arbeiten seit Jahresbeginn sieben Forschungsgruppen, eine Nachwuchsforschungsgruppe sowie eine Infrastrukturgruppe. Sie prägen in ihrem Zusammenspiel das Profil der neuen Forschungsschwerpunkte und des IRS insgesamt. Die Re-Organisation soll das IRS in seinen Kernfunktionen, in der Forschung, im Wissenstransfer und innerhalb seiner infrastrukturellen Dienstleistungen künftig stärken. Überdies soll die Neuausrichtung die interne Zusammenarbeit erleichtern und den gesellschaftlichen Nutzen der IRS-Forschung erhöhen. Sie spiegelt sich auch im grundlegend überarbeiteten neuen Webauftritt des IRS wider. Die jüngsten Neuerungen sind das Ergebnis eines Strategieprozesses „IRS 2025“, den das Institut in den vorangegangenen zwei Jahren durchgeführt hatte.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Oliver Ibert, Direktor
oliver.ibert@leibniz-irs.de