Zwei Bekanntmachungen zur Forschungsförderung im Ökolandbau: Pflanzenzüchtung und Bio-Wertschöpfungsketten
Im Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) sind zwei neue Bekanntmachungen veröffentlicht worden. Gesucht werden innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben für den Bereich Pflanzenzüchtung im ökologischen Landbau und für den Bereich Regionale Bio-Wertschöpfungsketten.
Damit möchte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Forderungen des neuen Koalitionsvertrages aufgreifen, den Flächenanteil der ökologisch bewirtschafteten Landwirtschaftsfläche auf 30 Prozent zu erhöhen. Die BLE betreut die Vorhaben als Projektträger.
Pflanzenzüchtung
Ertragsstarke und widerstandsfähige Sorten sind Grundlage einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion im ökologischen Landbau. Deshalb möchte das BMEL die Pflanzenzüchtung für den ökologischen Landbau in der industriellen Forschung und experimentellen Entwicklung fördern. Dafür werden Interessenten gesucht, die innovative entwicklungs- und stark praxisorientierte Forschungsprojekte erarbeiten und umsetzen.
Erwünscht sind Projektskizzen zur züchterischen Verbesserung der Ressourceneffizienz und Qualität von Kulturpflanzen, einschließlich Kulturen mit aktuell geringer Anbaubedeutung. Dies können auch Netzwerk-Vorhaben mit Bezug zu Entwicklung oder Ausbau von Wertschöpfungsketten sein.
Wichtige Zielsetzungen sind unter anderem eine Steigerung der Flächenerträge, die Verbesserung agronomischer Merkmale sowie der Nährstoff- und Wassernutzungseffizienz und die Erhöhung der Stresstoleranz gegenüber biotischen und abiotischen Faktoren. Ein Schwerpunkt der Projekte soll ein möglichst rascher Wissenstransfer der Forschungsergebnisse in die Praxis sein.
Regionale Bio-Wertschöpfungsketten
Laut Ernährungsreport des BMEL 2021 ist Regionalität weiterhin ein wichtiges Kaufkriterium beim Lebensmitteleinkauf. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich eine Nahrungsmittelproduktion, in der die regionale Versorgung sowie der lokale und regionale Handel wieder mehr an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig ist der ökologische Landbau eine besonders ressourcenschonende und umweltverträgliche Wirtschaftsform. Regionale Bio-Wertschöpfungsketten spielen eine zentrale Rolle für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem und können einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland leisten.
Für die Bekanntmachung „Regionale Bio-Wertschöpfungsketten“ werden Interessenten gesucht, die innovative Projektideen zur Analyse, Bewertung und Transparenz von Bio-Wertschöpfungsketten und -netzwerken, zur Kooperation und Netzwerkbildung innerhalb dieser, zur Nachfrage nach regionalen Produkten sowie zur Wissensvermittlung und zum Kapazitätsausbau einreichen. Hierbei sollen alle an der Wertschöpfung beteiligten Akteurinnen und Akteure, von den Landwirten und Landwirtinnen, Verarbeiterinnen und Verarbeiter über die Händler und Händlerinnen bis zu den Verbrauchern und Verbraucherinnen, mitberücksichtigt werden.
Die Projekte werden vom BÖLN gefördert. Zuwendungsempfänger können natürliche und juristische Personen mit Geschäftsbetrieb in der Bundesrepublik Deutschland sowie Bundes- und Landesforschungsanstalten sein. Die gewünschten Projektskizzen für die Bekanntmachung Pflanzenzüchtung können bis Dienstag, den 12. April 2022, um 24.00 Uhr und für die Bekanntmachung Regionale Bio-Wertschöpfungsketten bis Freitag, den 29.04.2022, um 12.00 Uhr bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden.
Weitere Informationen:
https://www.ble.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2022/220125_boeln.html;jsessionid=14B2157692DEEF51B982DF685848E1FF.1_cid335