Kindeswohl an erster Stelle – konkrete Unterstützung ist notwendig
Das von Tessin-Zentrum für Gesundheit und Pädagogik an der Freien Hochschule Stuttgart arbeitet im Sinne der aktuellen Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung.
Das Zentrum begrüßt die 7. Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung und schließt sich den Forderungen an.
Die 7. Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung zu COVID-19 vom 17.2.2022 unterstreicht die „Notwendigkeit einer prioritären Berücksichtigung des Kindeswohls in der Pandemie“. Neben der infektionsbedingten primären Krankheitslast seien die Beeinträchtigungen des seelischen und sozialen Wohlbefindens der Kinder und Jugendlichen einschließlich der substanziellen Verluste in Bildung, Sport und Freizeitgestaltung mit allen kumulativen Langzeitauswirkungen von besonderer Bedeutung.
„Ein auf Basis der UN-Kinderrechts-Konvention verantwortungsvoller Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Pandemie bedarf aus Sicht des ExpertInnenrates eines klaren öffentlichen Bekenntnisses dazu sowie großer gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen“, heißt es in der Stellungnahme. Die Kinder brauchen in der aktuellen Situation vor allem soziale Teilhabe und psychosozial stabilisierende Maßnahmen.
Das neu gegründete von Tessin-Zentrum für Gesundheit und Pädagogik der Freien Hochschule Stuttgart vernetzt erstmalig PädagogInnen und KinderärztInnen und begleitet und evaluiert gesundheitsfördernde schulische Projekte, um nicht zuletzt die pandemiebedingten psychischen und sozialen Defizite kompensieren zu helfen. Dabei soll es nicht nur um Waldorfeinrichtungen gehen. Erste Kontakte zu ca. zwei Dutzend Institutionen sind bereits geknüpft.
Unter salutogenetischen Gesichtspunkten sollen resilienzfördernde Konzepte und Projekte an Kindertagesstätten und Schulen entwickelt werden. Anliegen des Zentrums ist es, Fachkräfte und Einrichtungen dabei zu unterstützen, ihre Arbeit an einer nachhaltigen Gesundheitsförderung verstärkt auszurichten.
Der ExpertInnenrat fordert, dass alle negativen Auswirkungen auf die Lebensspanne und Lebensqualität dieser Generation abgemildert und die bereits eingetretenen nachteiligen Effekte bestmöglich kompensiert werden. Der Leistungsdruck an den Schulen müsse abgebaut, die Lehrpläne umgestaltet und ohne Verzögerung staatliche Förderprogramme implementiert werden, die darauf abzielten, nicht nur die pandemiebedingten Defizite zu kompensieren, sondern vorrangig die bereits zuvor bestehenden Ungleichheiten in Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Dazu gehörten auch die Erneuerung der schulischen Infrastrukturen, der pädagogischen Konzepte, niederschwellige Betreuungsangebote, auch dauerhafte psychosoziale, psychotherapeutische und psychiatrische Angebote sowie die Schulsozial- und Jugendarbeit.
Es ist eine der zentralen Aufgaben des von Tessin-Zentrums, die in der 7. Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung formulierten Ziele zu verwirklichen.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Tomáš Zdražil
zdrazil@freie-hochschule-stuttgart.de
Weitere Informationen:
https://www.freie-hochschule-stuttgart.de/de/gut-informiert/aktuelles/aus-der-hochschule/die-gesunde-entwicklung-der-kinder-steht-an-erster-stelle