Wissenschaftler:innen aus der Ukraine können in Heidelberg forschen
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat ein Forschungsstipendium für Promovierende, Post-Doktorand:innen und Professor:innen ihrer neun ukrainischen Partnerhochschulen ausgeschrieben. Das Stipendium sieht einen einjährigen Aufenthalt in Heidelberg vor mit dem Ziel, die gemeinsame Forschung fortzuführen und neue Projekte fachlich vorzubereiten. Eine Bewerbung ist zunächst bis zum 10. März 2022 möglich; der Forschungsaufenthalt kann unmittelbar beginnen. Die Beziehungen zu Institutionen in der Russischen Föderation sind hingegen ausgesetzt.
Pressemitteilung
Heidelberg, 4. März 2022
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat ein Forschungsstipendium für Promovierende, Post-Doktorand:innen und Professor:innen ihrer neun ukrainischen Partnerhochschulen ausgeschrieben. Das Stipendium sieht einen einjährigen Aufenthalt in Heidelberg vor mit dem Ziel, die gemeinsame Forschung fortzuführen und neue Projekte fachlich vorzubereiten. Eine Bewerbung ist zunächst bis zum 10. März 2022 möglich; der Forschungsaufenthalt kann unmittelbar beginnen. Die Beziehungen zu Institutionen in der Russischen Föderation sind hingegen ausgesetzt.
"Ich freue mich sehr über das prompte Engagement und die schnelle Reaktion der Pädagogischen Hochschule Heidelberg", sagt die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. "Jetzt zeigt sich, dass wissenschaftliche Kooperationen und internationale Austauschbeziehungen zwischen den Hochschulen weit über Grenzen und den wissenschaftlichen Ertrag hinausgehen und den Zusammenhalt sowie die Solidarität der Menschen befördern." Dies bestätigt auch Professor Dr. Hans-Werner Huneke: "Unsere Hochschule unterhält aus Überzeugung Kooperationen mit Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt. Wir tauschen uns aus, gewinnen gemeinsam neues Wissen und setzen uns dafür ein, dass alle Menschen ihr Recht auf Bildung wahrnehmen können und ihnen hierdurch ein besseres Leben möglich ist."
Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg weiter: "Was zurzeit in der Ukraine passiert, macht uns fassungslos und wir bekunden unsere volle Solidarität mit den Mitgliedern der ukrainischen Hochschulen. Unsere Projektpartner in der Ukraine wollen wir aktiv unterstützen: Wir haben daher ein Stipendium ausgeschrieben, das unseren Kolleg:innen in den gemeinsamen Projekten einen einjährigen Forschungsaufenthalt in Heidelberg ermöglicht." Das Forschungsstipendium richtet sich explizit an ukrainische Wissenschaftler:innen, mit denen die Heidelberger Hochschule in den Projekten "Foreign Language Teacher Training Capacity Development as a Way to Ukraine's Multilingual Education and European Integration" (MultiEd) und "Companion to the Common European Framework of Reference for Languages" (CEFR) zusammenarbeitet. Beide Projekte sind in den Fächern Deutsch, Englisch und Französisch angesiedelt und stützen sich auf Kooperationen mit insgesamt neun Universitäten in allen Landesteilen der Ukraine. Sie verfolgen aus unterschiedlichen Perspektiven das Ziel, die Mehrsprachigkeit im ukrainischen Bildungsbereich sowie die Internationalisierung der Hochschulbildung in der Ukraine zu fördern.
Professorin Dr. Karin Vogt, die das CEFR-Projekt seitens der Heidelberger Hochschule leitet, erklärt: "Wir erleben die wissenschaftliche Kooperation mit unseren ukrainischen Partnern als äußerst zukunftsorientiert: Wer in Mehrsprachigkeit investiert, setzt sich für eine offene, global orientierte Gesellschaft ein. Dies wollen wir auch in Zukunft unterstützen und unsere intensive Zusammenarbeit nicht nur fortsetzen, sondern sowohl in Deutschland als auch wenn möglich in der Ukraine ausbauen." Rektor Huneke, der das MultiEd-Projekt mitbetreut, ergänzt: "Wo immer es uns möglich ist, leisten wir als Wissenschaftsgemeinschaft niedrigschwellige und unbürokratische Hilfe. Ich bitte zudem die Mitglieder unserer Hochschule, etwa im Rahmen der Spendenmöglichkeiten, die die Stadt Heidelberg veröffentlicht, persönliche Hilfe für Menschen in und aus der Ukraine zu leisten."
Die Beziehungen zu Institutionen in der Russischen Föderation sind hingegen ausgesetzt: "Wir bedauern dies für die Wissenschaft zutiefst. Wir wissen, dass viele Lehrende, Forschende und Studierende in Russland einen differenzierten Blick auf die Ereignisse haben und vertrauen darauf, daran einmal wieder anknüpfen zu können", so Huneke abschließend.
Weitere Informationen:
http://www.ph-heidelberg.de/forschung