Neuer Minderheitenbeauftragter an der Europa-Universität Flensburg

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Prof. Dr. Werner Reinhart, Gyde Köster, Prof. Dr. Nils Langer | Quelle: Kathrin Fischer | Copyright: EUF | Download

„Gyde Köster war uns in der langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit eine unermüdliche Ratgeberin“, erklärte der Präsident der EUF, Prof. Dr. Werner Reinhart, bei der heutigen (7.2.) Amtsübergabe. „Mit Dialogbereitschaft, politischer Erfahrung und Feingefühl hat sie maßgeblich dazu beigetragen, die Belange der Minderheiten an der EUF zukunftsorientiert zu integrieren und in einem europäischen Kontext auszubauen.“

So hat die langjährige SPD-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Kabinett Simonis etwa mit der Vertretung der friesischen Volksgruppe über die Ausgestaltung der 2016 geschaffenen „Universitätsprofessur für Minderheitenforschung, Minderheitenpädagogik und Nordfriesisch“ verhandelt. Im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes hat sie sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass angehende Lehrkräfte Bonuspunkte für den Nachweis zusätzlicher Sprachkenntnisse in den Bereichen Niederdeutsch oder Friesisch erhalten. „Ich danke Gyde Köster für ihr erfolgreiches Engagement in diesem Ehrenamt“, betonte Reinhart.

„Ich habe diese Arbeit sehr, sehr gern geleistet“, sagte Gyde Köster. „Für eine Daueraufgabe im Bereich der Minderheiten halte ich weiterhin die Belange der Minderheit der Roma und Sinti. Dadurch, dass sie sich, durchaus nachvollziehbar, einer Verschriftlichung ihrer Sprache verweigern, haben sie einen strukturellen Nachteil gegenüber den anderen, zum Teil sehr gut aufgestellten Minderheiten des Landes Schleswig-Holstein.“

Ihr Nachfolger im Amt des Minderheitenbeauftragten wird Prof. Dr. Nils Langer. Der Germanist, Frisist und Minderheitenforscher mit einem Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Soziolinguistik hat seit 2016 die Professur für Minderheitenforschung, Minderheitenpädagogik und Nordfriesisch inne und ist seit 2017 Direktor des an der Universität angesiedelten Zentrums für kleine und regionale Sprachen.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass in der Person von Nils Langer wissenschaftliche Expertise und politische Vertretung im Bereich der Minderheiten zusammenfinden“, betonte Uni-Präsident Reinhart. „Das ist ein Glücksfall für unsere Universität.“

„Aus der Grenzlage der Universität erwächst eine besondere Bedeutung der Minderheitenthematik“, erklärte Langer bei der Übergabe. „Dieser Bedeutung wird die EUF durch das Amt gerecht. Der Minderheitenbeauftragte als ständiger Ansprechpartner des Präsidiums signalisiert die Bereitschaft und die Kompetenz, jederzeit mit den regionalen Minderheiten in Verbindung zu treten. Ich freue mich daher sehr, die hervorragende Arbeit von Gyde Köster weiterführen zu dürfen und die Europa-Universität bei der Aufgabe, die Anregungen der Minderheiten aufzunehmen, zu unterstützen.“

Das Amt
Das Amt eines/einer universitären Minderheitenbeauftragten ist bundesweit einzigartig. Der/die Minderheitenbeauftragte der EUF vertritt die Belange der Minderheiten innerhalb der universitären Gremien und repräsentiert in Absprache mit dem Präsidium der Universität die EUF in folgenden Gremien und bei folgenden Anlässen: Beim Schleswig-Holsteinischen Landtag im Gremium für Fragen der friesischen Volksgruppen, im Beirat für Niederdeutsch und im Dialog Forum Norden, einem Zusammenschluss aller Minderheiten des Landes. Er/Sie nimmt am Jahresempfang des Deutschen Grenzvereins und am Deutschen Tag in Tingleff, dem Jahrestreffen der deutschen Minderheit in Nordschleswig, teil und arbeitet mit dem ADS/Grenzfriedensbund zusammen.
Minderheitenschutz ist in Schleswig-Holstein in der Landesverfassung verankert.

Schleswig-Holstein ist das einzige Land in der Bundesrepublik, in dessen Grenzen drei nationale Minderheiten leben: Die dänische Minderheit, die friesische Volksgruppe und die Sinti und Roma.

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Nils Langer

Telefon: +49 461 805 2856
E-Mail: nils.langer@uni-flensburg.de
Gebäude Oslo
Raum: OSL 343
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg