Unterstützung für Forschende aus der Ukraine
Gerda Henkel Stiftung stellt Mittel für Stipendien im Ausland und für humanitäre Hilfe bereit
Die Gerda Henkel Stiftung stellt für ukrainische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Fördermittel in Höhe von 2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Zuwendungen bestehen aus drei Schwerpunkten.
Bis zu eine Million Euro gehen an die Philipp Schwartz-Initiative, ein Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung für Forschende, denen in ihren Heimatländern Krieg oder Verfolgung drohen. Bis zu 500.000 Euro fließen an den Verein MitOst e.V., der in der Ukraine und ihren Nachbarländern humanitäre Hilfsmaßnahmen koordiniert. Ebenfalls 500.000 Euro stehen für ein eigenes Stipendienprogramm bereit, mit dem die Gerda Henkel Stiftung sich zunächst an ehemals und aktuell Geförderte wendet und ihnen den Aufenthalt an Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland und Europa ermöglichen möchte.
Diese Initiative richtet sich neben ukrainischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern auch an Forschende aus Russland und Belarus, die aus politischen Gründen nicht mehr arbeiten dürfen, bedroht werden oder das Land verlassen müssen. „Bei aller berechtigten Wut und Trauer über den brutalen Angriffskrieg Putins sollten wir nicht vergessen, dass es auch in Russland und Belarus viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gibt, die sich unter großen persönlichen Risiken gegen die Politik ihrer Regierung aussprechen", betont Dr. Michael Hanssler, Vorsitzender des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung: „Es erreichen uns dazu bewegende Nachrichten von russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die uns bitten, die ihnen noch zustehenden Projektmittel ukrainischen Kollegen zukommen zu lassen. Diese Solidarität ist bemerkenswert mutig und Ausdruck dafür, dass die russische Politik auf zunehmenden Widerstand auch in der eigenen Bevölkerung stößt."
Mithilfe der Philipp Schwartz-Initiative können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in ihren Herkunftsländern erheblicher und anhaltender persönlicher Gefährdung ausgesetzt sind, ihre Arbeit an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen fortsetzen. Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat die Nominierungsfrist für ukrainische Forschende bis zum 18. März 2022 verlängert: https://www.humboldt-foundation.de/bewerben/foerderprogramme/philipp-schwartz-initiative
MitOst e.V. ist eine Gründung von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Robert Bosch Stiftung. Der Verein hat sich den Sprach- und Kulturaustausch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa zum Ziel gesetzt. In der Ukraine wirkt er daran mit, Schutz zu organisieren, Evakuierungen zu erleichtern und temporäre Unterkünfte zu vermitteln. Der Verein kooperiert mit Partnern in der Ukraine, Bulgarien, Deutschland, Litauen, Moldawien, Polen, der Slowakei und Ungarn, die sich aktiv für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine einsetzen (https://www.mitost.org/ukraine/)
Für die Einzelstipendien für gefährdete und geflohene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spricht die Gerda Henkel Stiftung verstärkt früher und derzeit Geförderte an. Sie können selbst Hilfe in Anspruch nehmen oder Empfehlungen zur Unterstützung anderer an ukrainischen Hochschulen Beschäftigter aussprechen.
Pressestelle der Gerda Henkel Stiftung
Dr. Sybille Wüstemann, Telefon +49 211 93 65 24 - 19
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Birte Ruhardt, Gerda Henkel Stiftung, Leitung Vorstandsbüro
E-Mail: ruhardt@gerda-henkel-stiftung.de