Bayerische Staatsbibliothek setzt Schott-Projekt fort: erneute Förderung durch Deutsche Forschungsgemeinschaft
Die Bayerische Staatsbibliothek führt die Erschließung, Digitalisierung und Online-Präsentation des Historischen Archivs des Musikverlags B. Schott’s Söhne fort. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt diese zweite Projektphase mit einer erneuten Förderung von rund 1,2 Millionen Euro. Das Archiv des in Mainz ansässigen Musikverlags gilt nach Größe und Geschlossenheit unter den überlieferten Verlagsarchiven als einzigartig. Es wurde 2004 in das Länderverzeichnis national wertvoller Archive aufgenommen.
Nach der erneuten Förderzusage der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Jahre 2022 bis 2025 kann das erfolgreiche Projekt „Erschließung, Digitalisierung und Online-Präsentation des Historischen Archivs des Musikverlags Schott“, das von der DFG bereits seit 2017 gefördert wird, fortgesetzt werden. Ziel ist die Erschließung der Geschäftskorrespondenz aus dem Geschäftsarchiv, des Herstellungsarchivs mit Musikhandschriften und Notendrucken sowie die vollständige Erschließung des „Alten Schott-Archivs“, das hauptsächlich nicht publizierte musikalische Werke enthält. Die Digitalisierung der Musikhandschriften und Notendrucke aus dem Herstellungsarchiv wird fortgesetzt. Die umfangreichen Inhalte des Schott-Archivs und ihr komplexes Gefüge sind so im internationalen Online-Gesamtkatalog für historische Musikhandschriften und Notendrucke (RISM), dem Online-Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek wie auch im Portal Schott-Archiv digital sichtbar, recherchierbar und wissenschaftlich auswertbar.
Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek: „Für die Bayerische Staatsbibliothek stellt die Erwerbung des historischen Schott-Verlagsarchivs den größten musikbezogenen Quellenzugang seit der Säkularisation (1803) dar. Für die musikwissenschaftliche Erforschung umso wichtiger ist die konsequente Erschließung und Digitalisierung dieser Quellen. Die Fortführung der Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft bringt uns einen großen Schritt weiter.“
Die Bayerische Staatsbibliothek erwarb 2014 in einem Konsortium von acht Forschungseinrichtungen das historische Verlagsarchiv „B. Schott’s Söhne, Mainz“ (ca. 1770-1945). Die Quellen reichen von der brieflichen Korrespondenz an und vom Verlag Schott über die Musikhandschriften selbst bis zu den Erst- und Nachdrucken der Werke. Hinzu kommen 41 digitalisierte Druck- und Stichbücher aus dem Schott-Geschäftsarchiv, die die Editionsgeschichte jedes in Mainz erschienenen musikalischen Werkes nachweisen.
Über die Bayerische Staatsbibliothek
Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., ist mit 36,8 Millionen Medieneinheiten die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten Forschungsbibliotheken. Mit 2,77 Millionen digitalisierten Werken verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien an.
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